17.09.2010 00:05 Uhr

Supertalent Götze rettet BVB: 4:3 in Lwiw

Lwiw (dpa) - Supertalent Mario Götze hat Borussia Dortmund im Hexenkessel von Lwiw in letzer Minute den irren Auftaktsieg in der Europa League gerettet. Mit seinem Tor bescherte der 18-Jährige dem Bundesligisten in einem dramatischen Spiel nach 2:0-Führung und 2:3-Rückstand noch ein 4:3 (2:1) beim ukrainischen Fußball-Nobody Karpati Lwiw.

Nuri Sahin (12. Minute) per Foulelfmeter und Youngster Mario Götze (27.) hatten den BVB mit ihren Treffern schon vom lockeren Starterfolg in Gruppe J träumen lassen. Doch Oleg Golodjuk (44.), Michail Kopolowez (52.) und Denis Koschanow (78.) bestraften vor 28 045 Zuschauern die Patzer der Dortmunder eiskalt. Dann aber drehten Lucas Barrios (87.) und Götze (90.+2) die Partie noch einmal.

Für Klopps Mannen hatte der Abend im Spielort der EM 2012 schon mit einer Schrecksekunde begonnen. Kapitän Sebastian Kehl zog sich beim Aufwärmen offenbar eine Muskelverletzung zu, Sven Bender rückte kurzfristig in die Startelf. Wohl auch deshalb startete der Bundesliga-Sechste nervös und hatte in der 3. Minute Glück, als Torwart Roman Weidenfeller in höchster Not gegen Karpati-Torjäger William Batista rettete.

Doch kurz darauf brachte Sahin die Borussia nach dem ersten gelungenen Angriff in Führung. Lucas Barrios wurde nach Zuspiel von Bender von Lwiw-Keeper Andrej Tlumak von den Beinen geholt, Sahin verwandelte den Strafstoß eiskalt zur Führung. Mit seinem ersten Europa-League-Tor ließ der türkische Mittelfeldspieler auch das hitzige Publikum im alten Ukrajina Stadion vorerst verstummen.

Danach hatten die Gäste das Geschehen fest im Griff, spielten ähnlich souverän wie beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende. Folgerichtig sorgte der 18 Jahre alte Götze per Konter nach toller Kombination mit Shinji Kagawa und Barrios für das 2:0. Torjäger Barrios hätte wenig später schon die Partie entscheiden können. Stattdessen brachten sich die Dortmunder selbst in Bedrängnis. Weidenfeller und seine Abwehrkollegen Neven Subotic und Mats Hummels standen sich im Wege, Golodjuk bedankte sich mit dem Anschlusstor.

Nun kamen die «Grünen Löwen» und ihre stürmischen Fans richtig in Fahrt, das junge BVB-Team geriet völlig aus dem Konzept. Erneut Hummels vertendelte vor dem eigenen Strafraum leichtfertig den Ball gegen Kopolowez, der Weidenfeller keine Chance ließ - 2:2. Jetzt wurde es richtig hektisch. Lwiw wollte noch mehr, die Dortmunder suchten verzweifelt ihre Linie der ersten Halbzeit.

Gleich zweimal hatten die Westfalen Pech. Sahin traf per Freistoß ebenso die Latte (76.) wie eine Minute später Barrios. Im direkten Gegenzug brachte Koschanow die Arena dann endgültig zum Überkochen, als er nach einem weiten Abschlag von Tlumak die zu weit aufgerückte BVB-Abwehr überlief und zum 3:2 einschoss. Doch die Dortmunder Rasselbande behielt kühlen Kopf und schaffte dank Barrios und Götze noch einmal die Wende.

Negativwerbung für die EM-Gastgeberstadt waren die Ereignisse Stunden vor Spielbeginn. Rund 1000 Anhänger von Karpati Lwiw attackierten nach Angaben der Dortmunder rund 300 BVB-Fans und verletzten zwei von ihnen leicht. Ukrainische Medien berichteten indes, die Dortmunder hätten die Einheimischen mit Schlachtrufen provoziert.

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