02.10.2008 21:15 Uhr

VfB stolpert nach Zitterpartie in Gruppenphase

Stuttgart (dpa) - Mario Gomez hat dem VfB Stuttgart eine Blamage erspart und die Schwaben in die UEFA-Pokal-Gruppenphase geschossen. Der Torjäger traf im Erstrunden-Rückspiel in der Nachspielzeit zum 2:2 (0:0) gegen Cherno More Warna.

Der bulgarische Außenseiter verpasste trotz eines 2:0-Vorsprungs noch die Sensation. Jordan Jurukow (47.) und Georgi Russew (79.) ließen die Gäste von der Schwarzmeerküste mit ihren Treffern von der faustdicken Überraschung träumen. Doch vor nur 10 000 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena retteten Thomas Hitzlsperger (82.) und Gomez, der beim 2:1-Hinspiel beide Treffer erzielt hatte, die glücklichen Gastgeber.

Knapp 44 Stunden vor dem richtungweisenden Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen lief das Spiel der Hausherren über weite Strecken auf Sparflamme. Die Strafe folgte kurz nach der Pause, als Abwehrchef Serdar Tasci ein Rückpass verunglückte und Lehmann beim Herauslaufen ausrutschte. Jurukow musste nur noch ins leere Tor schieben und machte aus der vermeintlichen Formsache für den VfB eine Zitterpartie. Als Russew mit einem herrlichen Freistoß erhöhte, stand der VfB vor dem Aus, ehe Hitzlsperger und Gomez den Europapokal- Totalschaden verhinderten.

«Wir wollen mit aller Macht weiterkommen», hatte VfB-Coach Armin Veh vor der Partie angekündigt. Seine Schützlinge jedoch ließen den letzten Biss vermissen. Zudem lähmten Umstellungen das Spiel der Gastgeber. Außenverteidiger Ricardo Osorio musste für die fehlenden Khalid Bouhlahrouz (Muskelfaserriss) und Matthieu Delpierre (Fieber) in der Abwehrzentrale spielen. Der 18 Jahre alte Sebastian Rudy feierte sein Europapokal-Debüt im Mittelfeld, weil Pavel Pardo, Jan Simak und Yildiray Bastürk verletzt ausfielen.

Fünf Tage nach der 0:3-Schlappe bei Borussia Dortmund fanden die Stuttgarter erneut keinen Rhythmus und konnten Warna nur selten in Verlegenheit bringen. Zwei harmlose Torschüsse von Gomez (19./21.) - viel mehr hatten die Hausherren vor der Pause nicht zu bieten. Nach dem Rückstand erhöhten die Stuttgarter zwar ihre Bemühungen, ließen dabei jedoch jeglichen Spielwitz vermissen und hatten Glück, dass Jurukow ihnen in der 67. Minute nicht vorzeitig den K.o. versetzte. Freistehend scheiterte er per Kopf an Lehmann. Wenig später aber schlenzte Russew einen Freistoß herrlich ins Eck. Doch der VfB schlug sofort zurück und hatte am Ende das Glück auf seiner Seite.

In der gähnend leeren Mercedes-Benz Arena war von Europapokal- Atmosphäre nichts zu spüren. Noch am Tag des Spiels hatte Lehmann seinem Ärger über die bislang trostlose Europa-Tournee der Stuttgarter via UI-Cup und UEFA-Pokal-Qualifikation Luft gemacht. «Leere Ränge, schlechtes Stadion, katastrophaler Platz - so macht das keinen Spaß. Das ist in den ersten Runden eine reine Beschäftigungstherapie für die Vereine», schimpfte der Ex-Nationalkeeper in der «Bild»-Zeitung.

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