16.09.2008 21:00 Uhr

Hertha BSc mit 2:0 im Rücken nach Dublin

Berlin (dpa) - «Joker» Maximilian Nicu und der Brasilianer Cicero haben Hertha BSC mit dem 2:0 (0:0) im Erstrunden-Hinspiel gegen den irischen Fußball-Vizemeister St. Patrick's Athletic eine ordentliche Ausgangsposition für den Einzug in die UEFA-Cup-Gruppenphase beschert.

Auch wenn es kein wunderschönes Spiel war, haben wir uns ein Polster verschafft - das ist die Hauptsache», befand Kapitän Arne Friedrich nach dem mit reichlich Kampf und Krampf erarbeiteten 2:0-Sieg gegen die biederen Iren. Maximilian Nicu (49. Minute) und Cicero (76.) sorgten mit ihren Toren dafür, dass der Bundesliga-Zehnte aus Berlin in 14 Tagen in Dublin alles klar machen kann. «Wir müssen aber auch auf der Insel dagegenhalten», warnte Friedrich davor, dass Resultat als Ruhekissen zu sehen.

«Das 2:0 ist gut, wir haben kein Tor bekommen - das ist okay», bilanzierte Hertha-Trainer Lucien Favre, der die kampfstarken Iren auch im Rückspiel nicht unterschätzen wird. «Wir sind noch nicht fertig. Es wird nicht einfach in Dublin», meinte der Schweizer. «In der zweiten Halbzeit waren wir dann besser - und haben deshalb noch gewonnen», meinte Neuzugang Andrej Woronin nach der Partie vor 13 045 Zuschauern im nur spärlich besuchten Olympiastadion. Beim siebten Anlauf im UEFA Cup (seit der Saison 2000/2001) soll unbedingt eine Blamage vermieden und die Gruppenphase erreicht werden. Kopf-an-Kopf Freude Tänzchen Attacke

Drei Tage nach dem ärgerlichen 2:2 in der Bundesliga gegen Wolfsburg mit dem «falschen» Elfmeterschützen Marko Pantelic waren die Berliner sichtlich um Wiedergutmachung bemüht. Doch die harmlosen Ballstafetten im Mittelfeld brachten nichts ein. Die Fans mussten bis zu 14. Minute warten, ehe überhaupt etwas passierte und sich der Bundesliga-Zehnte seine erste Chance herausgespielt hatte: Pantelic scheiterte aus sieben Metern an Gästetorwart Barry Ryan, der gerade noch eine Faust hochreißen konnte. Gojko Kacar verzog nach einem Freistoß von Woronin knapp (29.), der laufstarke Ukrainer hatte nach der Pause seine beste Chance (63.).

Favre hatte auf das 2:2 gegen Wolfsburg reagiert und im Mittelfeld taktisch umgestellt: Hinter der einzigen Sturmspitze Pantelic sollte die variable «Dreierkette» mit Lukasz Piszcek, Kacar und Woronin für mehr Druck aus dem Mittelfeld sorgen. Raffael, der während des Spiels bei seiner hochschwangeren Frau im Krankenhaus war und erstmals Vater wurde, und Patrick Ebert fehlten diesmal. Doch die Angriffswellen der Blau-Weißen verebbten vor der Pause zumeist an der Strafraumgrenze, die Berliner spielten ohne Tempo, viele ungenaue Pässe und fast nur in die Breite.

Nach 25 Minuten merkten die lauf- und kampfstarken Iren, dass sie gegen einen schwache Hertha nicht chancenlos sind. Die Mannschaft aus dem Dubliner Stadtteil Inchicore machte mehr Druck, erreichte verteiltes Spiel - und wäre fast in Führung gegangen: Gary O'Neill rutschte nach einer Eingabe nur knapp am Ball vorbei (40.). Nach der Pause wollten es die Berliner wissen: Zunächst fehlte Nicu bei seinem Weitschuss noch das Glück (48.), 60 Sekunden später traf der «Joker» im Nachschuss ins Schwarze. Der 25-Jährige war erst im Sommer für 350 000 Euro vom Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden gekommen.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten