24.01.2021 14:19 Uhr

Zu viele Personalsorgen? Bayer geht der Saft aus

Peter Bosz hat mehrere Ausfälle zu beklagen
Peter Bosz hat mehrere Ausfälle zu beklagen

Nicht nur aufgrund des nächsten Rückschlags war die Enttäuschung bei Bayer Leverkusen groß. Auch die wachsende Personalnot bereitet Trainer Peter Bosz große Sorgen.

Nach den obligatorischen Fernsehinterviews verließ Peter Bosz mit gesenktem Kopf den Rasen in der BayArena. "Wir hatten in den ersten acht Minuten drei Großchancen - da muss ein Tor fallen. Dass es dann hintenraus schwierig werden kann, hat man gesehen", sagte der enttäuschte Niederländer nach dem 0:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg. Der schwere Rückschlag im Titelkampf hatte dem Trainer von Bayer Leverkusen sichtlich zugesetzt.

An Bosz nagte jedoch nicht nur die vierte Niederlage in den vergangenen sechs Bundesligaspielen und der Sieben-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München - auch die zunehmende Personalnot bereitet dem 57-Jährigen Kopfzerbrechen.

Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger musste nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung in der Schlussphase verletzt ausgewechselt werden, für Lars Bender war der Arbeitstag wegen einer Prellung am Hinterkopf und Wadenproblemen bereits in der Halbzeit beendet. Außerdem schonte Bosz den tschechischen Nationalspieler Patrik Schick, nachdem dieser im Abschlusstraining im Rasen hängen geblieben war.

Langfristiger Baumgartlinger-Ausfall droht

"Bei Julian Baumgartlinger habe ich Angst, dass es eine schlimme Verletzung ist", sagte Bosz. Bayer bestätigte am Sonntag den Verdacht auf eine schwere Knieverletzung, es droht ein langfristiger Ausfall. Baumgartlinger hatte sich nach einem Zweikampf direkt ans Knie gefasst und musste mehrere Minuten behandelt werden, ehe er gestützt von zwei Betreuern den Platz verlassen konnte.

Für Bosz und Bayer sind es drei weitere schmerzende Ausfälle, die das bereits große Lazarett um Santiago Arias, Sven Bender, Paulinho, Mitchell Weiser und Ezequiel Palacios zum Rückrundenstart erweitern.

Unter dem Strich wurde der leere Akku bei der Werkself in der zweiten Halbzeit schonungslos offenbart. Dem Führungstreffer durch Ridle Baku (35.) hatten die extrem müden und ideenlosen Leverkusener nach dem Seitenwechsel nicht eine gefährliche Chance entgegenzusetzen. "Wir hatten nicht mehr die Kraft und die Frische, um es Wolfsburg noch schwierig zu machen", gab Bosz zu und betonte: "Leider konnten wir vom Personal her nicht auf den Positionen wechseln."

So musste Kapitän Charles Aranguiz in seinem erst zweiten Spiel von Beginn an nach langer Verletzungspause erneut knapp 70 Minuten spielen. Jungstar Florian Wirtz, der drei Spiele geschont worden war, spielte wie schon am Dienstag gegen den BVB durch.

Bosz: "Die vielen Verletzungen helfen uns nicht"

Zudem brachte Bosz in der Schlussphase Karim Bellarabi, der drei Wochen wegen eines Mittelhandbruchs pausiert hatte. Neuzugang Timothy Fosu-Mensah, der erst vor einer Woche ins Training eingestiegen war, kam in der Halbzeit für den verletzten Bender und gab ein unauffälliges Debüt.

Die Gefahr, dass Bayer in dieser zunehmend misslichen Lage weiter der Saft ausgeht, ist groß. Das weiß auch Bosz: "Die vielen Verletzungen helfen uns nicht, jetzt können wir noch weniger rotieren." Immerhin: "Wir haben jetzt eine normale Trainingswoche, wo wir die Belastung ein bisschen besser steuern können."

Dann folgt am kommenden Samstag (18:30 Uhr) aber schon die nächste schwere Aufgabe beim Tabellenzweiten RB Leipzig, der am Samstag in Mainz (2:3) ebenfalls patzte.

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