24.01.2021 11:05 Uhr

Wolfsburg feiert seinen Matchwinner "Air Ridle" Baku

Torschütze Ridle Baku (l.) ließ sich nach seinem Tor von Mitspieler Kevin Mbabu feiern.
Torschütze Ridle Baku (l.) ließ sich nach seinem Tor von Mitspieler Kevin Mbabu feiern.

Am Samstag machte er auch noch seinem Namensgeber alle Ehre: Mit einem Kopfballtor wurde Fußball-Nationalspieler Ridle Baku quasi zu "Air Ridle".

Trainer Oliver Glasner staunte nach dem Tor zum 1:0 des VfL Wolfsburg bei Bayer Leverkusen: "Ridle scheint alles zu können." Für den 22-Jährigen selbst war es eher ein überraschendes Erfolgserlebnis: "Das war mein erstes Kopfballtor."

Nachvollziehbar: Denn gerade mal 1,76 Meter ist Baku groß. Doch der 1990er-Weltmeister Karl-Heinz Riedle war auch nur drei Zentimeter größer. Und bekam wegen seiner Kopfball-Stärke den Spitznamen "Air Riedle". Nach ihm ist Baku praktisch benannt. Zwar wurde er 1998 unter dem Namen Bote Nzuzi Baku in Mainz geboren. Sein sechs Jahre zuvor aus dem Kongo geflüchteter Vater war jedoch Fan der deutschen Nationalmannschaft und gab ihm den Spitznamen Ridle, den der Junior sich 2018 als Rufname in den Pass eintragen ließ.

Eigentlich ist Ridle Baku aber gar kein Stürmer, sondern Rechtsverteidiger. In Wolfsburg spielt er auch manchmal im rechten Mittelfeld. Im 16. Bundesliga-Spiel für den VfL erzielte schon sein drittes Tor. So viele waren es in Mainz in 50 Partien.

Baku in Wolfsburg direkt Stammspieler

Die zehn Millionen, die der VfL im Oktober 2020 nach Mainz überwies, hielt manch ein Außenstehender für überzogen. Und wurde schnell belehrt. "Bei Bayern München oder Borussia Dortmund fragen sie sich inzwischen sicher, ob sie ihn nicht besser geholt hätten", sagte Ex-Nationalspieler und "Sky"-Experte Didi Hamann an diesem Wochenende.

Am 11. November vergangenen Jahres gab Baku sein Debüt für die deutsche A-Nationalmannschaft. Beim 1:0 gegen Tschechien spielte er 90 Minuten durch und erhielt ordentliche Kritiken. Auch von Bundestrainer Joachim Löw. "Er hat sehr intensiv gespielt und mit seinen dynamischen Läufen Räume überbrückt", sagte dieser.

In Wolfsburg setzte er sich umgehend durch. Zwei Spiele nach dem Saisonstart gekommen, wurde er am 3. Spieltag noch eingewechselt und stand fortan in jedem Spiel in der Startelf. "Ich fühle mich sehr gut beim VfL und konnte auch in den ersten Spielen direkt zeigen, was ich kann", sagte Baku nach seinem Treffer (35. Minute) in Leverkusen. Sein Ziel, in Wolfsburg nach 13 Jahren als Eigengewächs bei Mainz 05 "die besten Voraussetzungen für den nächsten Schritt in meiner Entwicklung zu finden", ist aufgegangen. Auch für den VfL, der als Vierter nach dem ersten Rückrunden-Spieltag einen Champions-League-Platz belegt.

Und was sagt der echte "Air Riedle"? Der gab schon beim Nationalmannschafts-Debüt in der "Wolfsburger Allgemeinen" zu Protokoll, dass er "das mit den Namen ganz witzig" findet: "Und als Spieler finde ich ihn richtig gut."

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