21.01.2021 17:43 Uhr

BVB-Flirt Malen im Check: Das fast perfekte Gesamtpaket

Donyell Malen ist offenbar ein heißes Thema beim BVB
Donyell Malen ist offenbar ein heißes Thema beim BVB

Obwohl die Saison 2020/2021 gerade erst Halbzeit hat, wirft der Transfersommer bereits seinen Schatten voraus. Auch beim BVB wird fleißig am Kader für die kommende Spielzeit gebastelt. Ein heißer Kandidat soll dabei der niederländische Sturm-Youngster Donyell Malen sein. Wer ist der umworbene Angreifer, was kann er? Und: Passt er zu Borussia Dortmund? sport.de macht den Check:

  • BVB-Flirt Malen im Check: Der Werdegang

Donyell Malen wurde am 19. Januar 1999 als Sohn eines surinamischen Vaters und einer niederländischen Mutter in Wieringen geboren. Früh wurde sein großes Talent ersichtlich, 2008 wechselte er schließlich in die Jugendakademie von Ajax Amsterdam und trainierte dort unter Torjäger-Legende Dennis Bergkamp in der U10.

Obwohl er in den Folgejahren alle Junioren-Nationalmannschaften durchlief und sogar Premier-League-Klubs auf ihn aufmerksam wurden, glaubte Malen nicht an seine Chance bei den Ajax-Profis.

Nach einem Treffen mit seinem Berater Mino Raiola und dem damaligen Arsenal-Coach Arsène Wenger zog er als B-Jugendlicher in die Akademie der Gunners.

In England wurde er zunächst vom Mittel- zum Flügelstürmer umgeschult. Kein Geringerer als Thierry Henry, der zu dieser Zeit für Arsenals U23 zuständig war, spielte dabei eine entscheidende Rolle. Malen blühte auf, traf in zwei Jahren stolze 44 Mal. Zur Belohnung durfte er 2017 mit den Profis ins Trainingslager, konnte sich dort allerdings nicht aufdrängen.

Die PSV Eindhoven nutzte die Gunst der Stunde und holte den Offensivmann zurück in die Heimat, obwohl die Gunners mit ihm verlängern wollten.

Eine clevere Entscheidung: Von Jahr zu Jahr rückte Malen beim Spitzenklub der Eredivisie mehr in den Fokus, mittlerweile ist er einer der Top-Stars der Liga und zudem viermaliger A-Nationalspieler.

  • BVB-Flirt Malen im Check: Die Situation in Eindhoven

Ein Blick auf die nackten Zahlen verrät, warum Malen europaweit begehrt ist. 97 Mal stand er bislang für die PSV auf dem Rasen, an 66 Toren war der Stürmer seither direkt beteiligt (45 Treffer, 21 Vorlagen).

In der laufenden Saison stand er in der Eredivisie 16 Mal auf dem Feld und steuerte bis dato neun Treffer bei. Malen ist damit der torgefährlichste Akteur des derzeitigen Tabellendritten. Hinzu kommen fünf Vorlagen.

Gelegentlich durfte der Youngster sogar schon die Kapitänsbinde überstreifen - ein Zeichen der Wertschätzung seines deutschen Trainers Roger Schmidt.

Malen, der am Dienstag seinen 22. Geburtstag feierte, wird weiterhin von Star-Agent Mino Raiola betreut. Letzterer fädelte im Januar 2020 den Wechsel von Erling Haaland nach Dortmund ein, zu Borussen-Boss Michael Zorc soll er laut "Sport Bild" einen "kurzen Draht" haben.

Da der Vertrag des Shootingstars in Eindhoven noch bis 2024 gültig ist, müssen Interessenten wie der BVB mit einer saftigen Ablöseforderung rechnen. Medienberichten zufolge würden wohl 25 bis 30 Millionen Euro fällig.

  • BVB-Flirt Malen im Check: Die Stärken und Schwächen

Das Gesamtpaket bei Malen ist fast perfekt. Mittlerweile läuft der 1,79 Meter große Angreifer wieder vornehmlich im Zentrum auf. Seine explosive Spielweise, geprägt von beeindruckendem Tempo und Dribbelstärke, machen ihn zu einem gefürchteten Gegenspieler. Hinzu kommt, dass er kein klassischer "Egoshooter" ist, sondern auch seine Mitspieler stets im Blick hat.

"Donyell ist extrem schnell und sehr torgefährlich. Wenn er eine Chance hat, ist es meist auch ein Tor. Er ist noch jung, aber bringt richtig gute Anlagen mit", schwärmte der frühere BVB-Regisseur und heutige PSV-Spieler Mario Götze in der "Sport Bild" von seinem Teamkollegen.

Malen (l.) und Götze bilden in Eindhoven ein starkes Duo
Malen (l.) und Götze bilden in Eindhoven ein starkes Duo

Sollte Malen in den kommenden Monaten seine zuweilen noch ausbaufähige Entscheidungsfindung auf dem Platz verbessern, winkt ihm eine Weltkarriere. Schon jetzt wirkt der 22-Jährige ziemlich komplett.

  • BVB-Flirt Malen im Check: Die Quellen zum Dortmunder Interesse

Anfang Dezember machte der Name Malen erstmals in Dortmund die Runde. Damals berichtete die "Sport Bild", dass der Niederländer beim BVB "ganz oben auf der Liste" stünde und als Ersatz für Jadon Sancho gesehen werde.

Von einheimischen Medien auf das Gerücht angesprochen, entgegnete das PSV-Ass jedoch: "Das interessiert mich nicht wirklich. Es ist immer schön, so etwas zu lesen. [...] Soweit ich weiß, ist da aber nichts dran."

Dennoch legte das Portal "soccernews.nl" unlängst nach und sprach von einem "weiterhin großen Interesse" des Bundesligisten.

Dem Vernehmen nach muss sich die Borussia im Poker um Malen allerdings gegen namhafte Mitbewerber durchsetzen, darunter Italiens Serienmeister Juventus Turin und der FC Arsenal.

  • BVB-Flirt Malen im Check: Die Chancen in Dortmund

Auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum wäre für Malen in Dortmund derzeit kein Vorbeikommen an Erling Haaland. Dass der BVB den Norweger im Sommer ziehen lässt, ist nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.

Als Backup ist der Oranje-Star gleichwohl keine Option, dafür ist er einerseits zu teuer, andererseits zu ambitioniert. Wenn überhaupt könnte Malen beim Champions-League-Achtelfinalisten auf der Außenbahn oder als zweite Spitze seinen Platz finden. Eine entsprechende Systemumstellung dürfte indes nahezu ausgeschlossen sein.

Darüber hinaus werden die Verantwortlichen garantiert zwei Mal überlegen, ob tatsächlich ein neuer Angreifer vonnöten ist, wenn perspektivisch doch die vereinseigene Teenager-Sensation Youssoufa Moukoko gepusht werden soll.

Fest steht: Malen müsste für den BVB zu Kompromissen bereit sein. Ob er und Berater Raiola davon begeistert wären, darf bezweifelt werden.

Heiko Lütkehus

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