20.01.2021 12:00 Uhr

Jetzt muss der BVB sogar um Europa bangen

BVB im Titelkampf wohl erneut vom FC Bayern geschlagen
BVB im Titelkampf wohl erneut vom FC Bayern geschlagen

Nach dem enttäuschenden 1:2 bei Bayer Leverkusen stellte Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic die Mentalitätsfrage. Der Titeltraum ist geplatzt, der FC Bayern enteilt. Der BVB läuft nun sogar Gefahr, aus den Europapokalrängen zu rutschen.

Edin Terzic steckte entspannt die Hände in seine Hosentaschen und schlenderte Seite an Seite mit seinem Kontrahenten Peter Bosz in Richtung Katakomben.

Doch der Schein trog: Wenige Augenblicke zuvor hatte Borussia Dortmunds Trainer nach dem nächsten herben Rückschlag im Titelkampf bereits seinen ganzen Frust entladen und sogar die Mentalitätsfrage gestellt.

"Qualität ist das Ergebnis von Talent plus Mentalität. Wir haben uns zu sehr auf das Talent verlassen und uns zu wenig gewehrt", kritisierte der 38-Jährige nach dem über weite Strecken enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft beim 1:2 (0:1) im Verfolgerduell bei Bayer Leverkusen.

Titelträume des BVB geplatzt, FC Bayern enteilt

Durch die bittere Niederlage beim direkten Konkurrenten sind die Dortmunder Titelträume endgültig zerplatzt: Spitzenreiter und Abonnementmeister FC Bayern München ist weit enteilt.

Zudem droht dem BVB bereits bei einer Pleite am Freitag (20:30 Uhr) im nächsten West-Duell bei Borussia Mönchengladbach der Sturz aus den Europapokalrängen - der Abstand auf die auf Platz sieben liegenden Fohlen beträgt nur noch einen mageren Punkt.

Trotz der berechtigten Kritik, ganz abschreiben wollte zumindest Dortmunds Torschütze Julian Brandt die Meisterschaft an diesem verkorksten Abend aber noch nicht. "Mit der Punktausbeute sind wir nicht zufrieden, trotzdem ist die Saison lang", sagte er: "Aber wir sollten mal anfangen, eine Serie zu starten. In 17 Spielen kann noch viel passieren, aber wir sind weit entfernt."

Terzic versuchte deshalb eindringlich zu betonen, dass gute Leistungen wie vor ein paar Wochen, "die Benchmark sind, an der wir uns selbst messen". Doch von einer guten Leistung war der Vizemeister am Dienstagabend in der BayArena weit entfernt. Einer guten Anfangsphase folgte ein unerklärlicher Einbruch bis zur Halbzeit.

Roman Bürki bewahrt den BVB vor höherem Rückstand

Bis zu diesem Zeitpunkt durfte sich der BVB bei Torhüter Roman Bürki bedanken, dass in den ersten 45 Minuten nur der überragende Moussa Diaby (14.) für die Werkself getroffen hatte. Über einen verdienten 0:2- oder gar 0:3-Rückstand hätte sich kein Schwarz-Gelber beschweren dürfen.

Auch deshalb schloss sich Brandt, der zum ersten Mal seit 366 Tagen traf (67.), der Kritik seines Trainers nahtlos an. "Es zieht sich durch die Saison, dass wir nicht in der Lage sind, 90 Minuten das Niveau zu halten", klagte der ehemalige Leverkusener.

Brandt hatte die erst nach der Pause verbesserten Dortmunder mit seinem Treffer wieder ins Spiel zurückgebracht. Nur eine Minute später vergab der 24-Jährige die Riesenchance, das Spiel zu drehen - Edmond Tapsoba rettete auf der Linie für Leverkusen.

So entschied der auffällige Startelf-Rückkehrer Florian Wirtz (80.) die Begegnung zugunsten der Werkself, die nach zuletzt vier sieglosen Ligaspielen in Folge durch den Sieg am Dienstag zunächst auf Platz zwei sprang.

Terzic blieb am Ende dieses ernüchternden Dortmunder Abends nichts anderes, als an seine Spieler zu appellieren: "Wir müssen nach vorne schauen und uns verbessern. Das Einzige, das wir beeinflussen können, ist die Leistung am Freitag", sagte er - dann ist wieder Mentalität gefragt. In Mönchengladbach.

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