16.01.2021 21:58 Uhr

Stimmen: Rose und Brych sprechen über VAR-Trubel

BVB-Coach Edin Terzic war nicht zufrieden
BVB-Coach Edin Terzic war nicht zufrieden

Fünf Unentschieden und nur einen Sieg gab es am Samstag in der Fußball-Bundesliga. Vor allem der BVB haderte mit dem Remis gegen den 1. FSV Mainz 05, der damit - zumindest vorübergehend - den letzten Tabellenplatz an den FC Schalke 04 abgeben konnte. Im Abendspiel zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach war schließlich ein Last-Minute-Eingriff des VAR Thema. Hier kommen die Stimmen:

Die Bundesliga-Stimmen zum 16. Spieltag:


  • VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach 2:2

Pellegrino Matarazzo (VfB Stuttgart) ... zum Spiel: "Wir glauben immer daran, weil wir uns immer wieder für den Aufwand belohnt haben. Die Leistung war positiv. Wir waren ab der 20. Minute im Spiel und haben gut gepresst, es war eine gute Leistung der Jungs. Darauf kann man aufbauen."

... zur Frage, weshalb Stuttgart zu Hause nicht gewinnen kann: "Ich werde immer darauf angesprochen. Aber ganz ehrlich. Die Leistung hat gestimmt. Wir haben gegen eine sehr starke Gladbacher Mannschaft gepunktet. Das Umfeld macht sich mehr Gedanken darüber als ich. Wenn die Leistung nicht stimmen würde, dann hätte ich Bedenken."

... zum Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit: "Er hat beide Hände an ihm und zieht ihn zurück. Ich glaube, dass es ein Elfmeter ist. Ob es eine 100-prozentige Fehlentscheidung ist, weiß ich nicht. Normalerweise kann man das pfeifen."

... zur bisherigen Leistung der Stuttgarter (vor dem Spiel): "Die Mannschaft spielt mit ihren Stärken. Dem Team tut eine mutige, offensive Ausrichtung gut. Das macht uns allen Spaß."

... über sein Trainervorbild (vor dem Spiel): "Man wird jeden Tag von unterschiedlichen Leuten inspiriert. Es muss kein Trainer sein, aber man nimmt immer etwas mit. Wichtig ist das, was zu dieser Mannschaft passt und wie ich die Stärken am besten entfalten kann."

Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart) ... zum Spiel: "Wir haben richtig gut mitgespielt, aber ein bisschen gebraucht, bis wir im Spiel waren. Ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass die Gladbacher gefährlicher waren, sondern eher, dass wir das nächste Tor schießen würden. Die Mannschaft hat immer den Willen, eine Niederlage noch abzuwenden."

... zum Elfmeterpfiff und dem Foulspiel in der Nachspielzeit: "Ich kann mich nicht genau erinnern, aber ich habe keine Schwalbe gemacht. Ich habe mich ein bisschen in den Gegner hineingelehnt und wollte mit dem richtigen Timing zum Ball gehen. Dann habe ich gespürt, dass ich am Bauch festgehalten werde und nicht nach vorne rennen konnte. Vielleicht bin ich auch über den Fuß von Waldemar Anton gestolpert. Ob es ein Foul war oder nicht, ist schwer zu sagen. Ich will mich nicht festlegen, aber ich einfach nur froh, dass wir noch den Punkt geholt haben."

... zur Frage, ob es ein Elfmeter war oder nicht: "Jein."

Gregor Kobel (Torwart VfB Stuttgart) ... zum Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit: "Ich war ziemlich weit weg, aber von dem was ich gesehen habe, gehen die Arme um den Oberkörper herum. Ob es eine klare Fehlentscheidung war, darüber lässt sich streiten. Ich glaube Bensebaini verhält sich nicht so clever. Schlussendlich sind wir glücklich, dass wir den Elfmeter kriegen."

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach) ... zum Spiel: "Insgesamt haben wir ein gutes Spitzenspiel gesehen. Viel Tempo und zwei gute Mannschaften. In der ersten Halbzeit waren wir gut. Stuttgart hat aber auch da schon Phasen gehabt, in denen sie gezeigt haben, dass sie Umschaltstark sind. Trotzdem haben wir das gut gespielt, sind aber schlecht aus der Pause herausgekommen. Dennoch ist es schade für die Jungs, weil sie viel investiert haben. Aber wir sind aktuell in einer solchen Phase, in der wir so ein Tor bekommen."

... zum Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit: "Grundsätzlich kann man sich cleverer anstellen und die Hände weglassen. Aber wenn man die Szene aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet, dann sieht man relativ deutlich, dass Anton seinen eigenen Mitspieler ins Straucheln bringt und Kalajdzic in Bensebaini hineinfällt.

... zum Effekt des Sieges gegen den FC Bayern (vor dem Spiel): "Das Ergebnis heute gegen Stuttgart muss man nicht zwingend auf einen Effekt zurückführen. Aber wir wollen ausschließen, dass wir in irgendeiner Form nachlassen. Wir haben ein Bundesligaspiel gewonnen und unsere Aufgabe ist es heute dranzubleiben, gegen einen schwierigen Gegner."

Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) ... zum Spiel: "Es war super, wie wir nach dem Ausgleich zurückgekommen sind und noch die Führung erzielt haben. Danach haben wir aber kaum noch etwas nach vorne kreiert und nur noch verteidigt. Man muss aber auch mal dreckig Spiele gewinnen."

... zum Stuttgarter Elfmeter: "In der heutigen Zeit ist es so, dass die Spieler kaum ihre Meinung sagen dürfen. Wenn ich sie jetzt kundtun würde, würde ich wohl für den Rest der Saison gesperrt werden. Das ist eine absolute Frechheit, ganz klar. Ich weiß nicht, was man da denkt. Breel Embolo wird 50-mal so gefoult, aber wir bekommen keinen einzigen Pfiff und in der 94. Minute pfeift dieser Schiedsrichter ein Foul, oder er kriegt einen Hinweis, dass es eine klare Fehlentscheidung war. Es ist Wahnsinn, sowas habe ich noch nie erlebt. Ich weiß nicht, wofür wir einen Videoschiedsrichter haben. Das Spiel wurde heute durch zwei, drei Personen entschieden, das wissen sie hoffentlich selber."

Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) ... zum ersten Gegentor: "Die Flanke aus dem Halbfeld ist natürlich gut. Wir haben einen Ballverlust, sind aufgerückt und dann spielen die das gut über die Außen. Wir stehen nicht schlecht, aber der Ball ist überragend und schwer zu verteidigen."

... zum Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit: "Ich bin ein großer Fan davon, dass man sich strittige Szenen anguckt. Aber wenn man sich die Szene anguckt, dann kann man nie und nimmer auf die Entscheidung kommen, dass das eine klare Fehlentscheidung ist."

Dr. Felix Brych (Schiedsrichter) ... zum Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit: "Bensebaini geht ein hohes Risiko, weil er seinen Gegenspieler umklammert. Aber letztlich gibt es noch einen Kontakt vom eigenen Spieler am Fuß und der war wohl mitentscheidend. Wenn man den Elfmeter direkt gibt, dann muss er akzeptiert werden. Mit dem Eingriff des Videoschiedsrichters bleiben Restzweifel."

... zur Frage, ob er den Kontakt am Fuß übersehen hat: "Das habe ich nicht gesehen. Das kann man auf dem Platz nicht erkennen, weil man nur auf einen Bereich des Körpers gucken kann. Ich habe nur die Hände gesehen. Vom Gefühl her war es einen Tick zu wenig. Auf den Kontakt am Fuß wurde ich nicht hingewiesen, den habe ich erst jetzt, mit einer zeitlichen Verzögerung, gesehen. Es ist eine komplexe Szene, weil zwei Kontakte vorliegen. Der Kontakt unten ist uns verborgen geblieben. Stuttgart kann mit dem Elfmeter glücklich sein."


  •  Borussia Dortmund - FSV Mainz 05 1:1

Trainer Edin Terzic (Borussia Dortmund): ... zum Spiel: "Wir sind mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden. Die Chancen zum Sieg waren da. Wir haben uns viel vorgenommen und wollten die drei Punkte heute einfahren, aber das ist uns nicht gelungen. Das müssen wir jetzt bearbeiten, aber es bleibt nicht viel Zeit. Die nächste Aufgabe wartet nächste Woche in Leverkusen."

... zur Frage, wieso es zu einem Bruch des Spiels kam: "Die Mainzer haben sehr gut verteidigt. Sie haben die Tiefe zugestellt. Und wir haben viel zu selten versucht den Gegner zu bewegen. Dann hat auch die Möglichkeit gefehlt, das entscheidende Tor zu schießen. Nach unserem Tor wurde es besser, aber dann hat es nicht mehr gereicht."

Trainer Bo Svensson (FSV Mainz 05): "Die Konkurrenz hat auch gepunktet, aber wir gucken nur auf uns. Da war heute auch ein bisschen Glück dabei, besonders in der ersten Halbzeit. Trotzdem war das ein Schritt in die richtige Richtung von uns."

Levin Öztunali (Torschütze 1. FSV Mainz 05) ... zum Spiel: "Es war nicht alles perfekt, aber man hat gesehen, dass alle füreinander gekämpft haben und eine Mannschaft auf dem Platz war. Das gilt es jetzt jede Woche abzurufen.

Martin Schmidt (Sportdirektor 1. FSV Mainz 05) ... zum Spiel: "Wenn wir nicht einiges mehr laufen als der Gegner, so kämpfen wie heute und auch ein bisschen Glück wie beim verschossenen Elfmeter haben, dann verlieren wir. Deshalb haben wir heute gezeigt, wo die Messlatte hängt und in welche Richtung es gehen soll. Deswegen sind wir sehr froh über den Punkt und vor allem über die Leistung und Mentalität, die auf dem Platz gezeigt wurde."


  • 1. FC Köln - Hertha BSC 0:0

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Es war oberste Pflicht, in der Defensive gute Arbeit zu leisten. Dass wir eine Mannschaft sehen, die gut verteidigt. Dass wir Probleme haben, für Torgefahr zu sorgen, hat man gesehen. Mit ein bisschen Glück rutscht auch mal ein Ball durch. Unsere Konzentration war in erster Linie, das Tor zu verteidigen. Ich kann mit dem Punkt gut leben, wichtig war, zu null zu spielen."

Timo Horn (Torwart 1. FC Köln) ... über die Aussprache innerhalb der Mannschaft: "Das es so nicht weitergehen kann, wie letzte Woche, ist allen bewusst. Dass man sich als Mannschaft zusammensetzt und bespricht, was man verändern kann, ist auch klar. Und es ist auch gut, dass wir eine Truppe haben, die das macht. Deswegen war es heute wichtig, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. In der Offensive müssen wir uns noch mehr Lösungen einfallen lassen, dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen."

Bruno Labbadia (Trainer Hertha BSC): "Wir haben keine klare Torchancen zugelassen und hatten selbst drei klare Möglichkeiten. Wir wollten unbedingt gewinnen, das hat man gesehen. Dass beide nicht vor Selbstvertrauen strotzen, war klar. Das Manko bleibt, dass wir aus den drei klaren Chancen nicht mehr gemacht haben."


  • Werder Bremen - FC Augsburg 2:0

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Nach den letzten Heimspielen, bei denen wir sehr aktiv waren, war es für uns sehr wichtig, in der ersten Halbzeit defensiv gut zu stehen. Zur Halbzeit war es ein verdientes 0:0. Zweite Halbzeit wollten wir dann gegen Ende des Spiels Druckphasen erzeugen, das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Um es einfach zusammenzufassen: Es war nicht schön, aber clever und verdient."

Heiko Herrlich (Trainer FC Augsburg): "In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, haben dominiert, wir hatten 66 Prozent Ballbesitz. In der zweiten Halbzeit war es unser Plan, genauso diszipliniert zu bleiben. Beim Gegentor haben wir Räume freigegeben und uns rauslocken lassen, dann wird der Ball noch unglücklich verlängert. Es war ein schlechtes 0:0-Spiel, bei dem wir am Ende mit leeren Händen nach Hause fahren. Ab Sonntag werden wir uns auf das Spiel gegen Bayern München vorbereiten."


  • TSG Hoffenheim - Arminia Bielefeld 0:0

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir hatten in der ersten Halbzeit ein Chancenplus, haben aber leider kein Tor erzielt. Das hätte uns geholfen. Was wir uns vorwerfen müssen, sind die letzten 30 Minuten. Da hat was gefehlt."

Stefan Posch (TSG 1899 Hoffenheim) ... zum Spiel: "Wenn man etwas Positives herausheben will, dann, dass wir endlich mal zu Null gespielt haben. Wir befinden uns in einer schwierigen Situation und müssen an einem Strang ziehen. Einfache Dinge zeigen und auf den Platz bringen. Dann werden die Ergebnisse auch wieder besser."

Uwe Neuhaus (Trainer Arminia Bielefeld): "Ich denke, das war ein verdienter Punkt für uns. Es ist jetzt nicht ärgerlich, aber doch etwas schade, dass wir nicht gewonnen haben. Ein Dreier hätte uns Luft gegeben. Aber wir können mit dem einen Punkt auch gut leben."

Fabian Klos (Kapitän Arminia Bielefeld) ... zum Spiel: "In der zweiten Hälfte hatte ich jederzeit das Gefühl, dass das Spiel in jede Richtung hätte kippen können. Von daher ist es ärgerlich und schade, dass wir die Chancen am Ende nicht genutzt haben. Aber insgesamt ist ein Punkt okay."

Sven Schipplock (Arminia Bielefeld) ... zum Spiel: "Wenn man den Spielverlauf sieht, ärgert sich jeder in der Kabine, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben."


  • VfL Wolfsburg - RB Leipzig 2:2

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Das Unentschieden geht in Ordnung. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, danach haben die Leipziger ihre Schlagzahl erhöht. Insgesamt war es ein guter Auftritt. Am Ende kam die Müdigkeit, aber die Jungs haben alles probiert und nicht nachgelassen."

Yannick Gerhardt (VfL Wolfsburg) ... zum Spiel: "Nach dem Spiel müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. In der zweiten Halbzeit hatte Leipzig mehr von der Partie und druckvolle Szenen nach vorne. Schade, dass es uns nicht gelungen ist, an die erste Halbzeit anzuknüpfen. Der Druck wurde immer größer, aber wir hätten in der einen oder anderen Szene mehr für Entlastung sorgen müssen. Am Ende kann man aber mit dem Remis ganz gut leben."

Wout Weghorst (Torschütze VfL Wolfsburg) ... über die Großchance kurz vor Ende: "Es hat nicht viel gefehlt. Ich habe große Füße, aber die waren trotzdem fünf Zentimeter zu kurz."

... zum Spiel: "Der Anfang war nicht gut, dann haben wir aber viel umgesetzt und sehr stark gespielt. Leipzig hatte mit unserem Pressing große Probleme und in der Offensive haben wir es auch gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir aber nachgelassen. Leipzig ist ein starker Gegner und die haben es einfach besser gemacht in der zweiten Hälfte. Dann war es für uns schwierig."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr, sehr stark gemacht. Wir waren deutlich näher am Sieg. Das Unentschieden ist kein Mega-Beinbruch, aber wir haben Punkte liegen lassen. Denn wir hatten genug Chancen für drei bis vier Spiele."

Markus Krösche (Sportdirektor RB Leipzig) ... zum Spiel: "Mit der Art und Weise in der zweiten Hälfte können wir zufrieden sein. Wir sind gegen eine gute Mannschaft wiedergekommen. Es ist sehr ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben, aber den Jungs kann man in der zweiten Halbzeit keinen Vorwurf machen."

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