07.12.2020 09:44 Uhr

WAC muss sich schütteln, Wattens stark im Aufwind

Bei den Tirolern läuft es derzeit richtig gut
Bei den Tirolern läuft es derzeit richtig gut

Vor dem entscheidenden Europa-League-Match gegen Feyenoord kassiert der Wolfsberger AC auswärts bei der WSG Tirol einen herben Dämpfer. Trainer Ferdinand Feldhofer beschwichtigt: "Ich weiß es einzuschätzen, wie anstrengend die letzten Tage waren."

Während der Wolfsberger AC in der Bundesliga ausgerechnet vor dem Europa-League-Aufstiegsfinale gegen Feyenoord auf der Stelle tritt, hat die WSG Tirol ihrer Formkurve weiteren Schwung verliehen. Der 4:1-Heimerfolg über die Kärntner war bereits der dritte Sieg in den jüngsten vier Partien, in der Tabelle verteidigte man Platz sechs. Der WAC muss sich vor dem EL-Duell sammeln. Coach Ferdinand Feldhofer machte das Europacupengagement auch mitverantwortlich für die Niederlage.

"Ich weiß es einzuschätzen, wie anstrengend die letzten Tage waren", meinte Feldhofer, der gerade für die blutleere Vorstellung in der ersten Hälfte "fehlende Frische" verantwortlich machte. Sein Team brachte da offensiv fast nichts zuwege, während die kompakt stehenden und auch nach vorne mutig agierenden Tiroler durch David Gugganig (26.) und Kelvin Yeboah (30.) verdient 2:0 führten. "Die erste Halbzeit war das Beste, was wir seit Monaten gespielt haben", sagte WSG-Coach Thomas Silberberger.

WAC nach Reisestrapazen zu Beginn nicht auf der Höhe

Der WAC hatte drei Tage nach dem 1:0-Erfolg bei CSKA Moskau nicht nur die Reisestrapazen von der EL zu verdauen, sondern diesbezüglich auch am Sonntag Pech: Aufgrund der Windverhältnisse konnte der Charterflieger der "Wölfe" nicht in Innsbruck landen, man reiste schließlich vìa München per Bus an. Die Folge: "Wir waren in den ersten dreißig Minuten nicht bereit, den Fight anzunehmen, waren in den Zweikämpfen nicht präsent und haben zu einfache Ballfehler gemacht", wie es Feldhofer formulierte. Auch der sonst so präsente Kapitän Michael Liendl konnte keine Impulse setzen.

Vier Wechsel in der Pause brachten sichtlich Schwung ins Spiel des WAC. "Wir haben alles probiert, vier Wechsel, drei Topchancen, ein Tor. Mit ein bisschen Glück machen wir den Ausgleich", resümierte Feldhofer achselzuckend. Der Anschlusstreffer durch Dejan Joveljić (66.) konnte die Niederlage nicht verhindern, weil die zuvor recht passiven Hausherren wieder mehr taten und dank Tobias Anselm (77.) und Renny Smith (94.) noch belohnt wurden.

"Eine extrem bittere Niederlage", sagte ein gefasster Feldhofer, für den besonders zwei Gegentore nach Standards "ärgerlich" waren. Der WAC liegt in der Tabelle vier Punkte hinter der WSG auf Rang sieben, der Coach wollte den Blick aber schon auf das abschließende EL-Heimspiel gegen Feyenoord am Donnerstag lenken, mit einem Remis wäre man erstmals in der Clubgeschichte in der K.o.-Phase des Bewerbs. "Abhaken, wir brauchen das jetzt nicht tagelang zu analysieren", forderte Feldhofer.

Die WSG, die nur durch Mattersburgs Implosion in der Liga geblieben war, durfte sich nach Dreiern gegen Altach, St. Pölten und die Admira nun auch einen vollen Erfolg über einen der nominell klar stärkeren Clubs gutschreiben und entfernt sich immer weiter vom Abstiegskampf. Neun Punkte liegt man aktuell vor Schlusslicht Altach. "In Summe war das ein toller Auftritt von uns. Wir sind sehr stolz auf das Ganze", erklärte Silberberger.

apa

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