02.12.2020 17:05 Uhr

Rampenlicht: Ex-Bayern-Youngster braucht ein Wunder

Flavius Daniliuc hat den FC Bayern im Sommer in Richtung Nizza verlassen
Flavius Daniliuc hat den FC Bayern im Sommer in Richtung Nizza verlassen

Viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein ehemaliger Youngster des FC Bayern braucht ein Wunder und ein Ex-Schalker, den es mal wieder in die Niederlande verschlägt.

Mit 16 Jahren sammelte Flavius Daniliuc bereits Erfahrung bei den A-Junioren des FC Bayern München, ab 2018 war er Stammspieler der U19, mit 18 Lenzen führte der Österreicher das Team als Kapitän aufs Feld und feierte sein Profidebüt bei Bayern II in der 3. Liga - der Sprung in eine Top-Liga gestaltet sich für den Innenverteidiger dennoch nicht ganz so einfach.

Wohl auch, da Daniliuc im Sommer 2020 darauf verzichtete, den nächsten Schritt als fester Bestandteil des FC Bayern II zu tätigen und sich stattdessen direkt einer ungleich größeren Herausforderung und Konkurrenz stellte: Mit 19 Jahren wechselte Daniliuc zu OGC Nizza in die französische Ligue 1. 

Dass die Gegner des österreichischen Juniorennationalspielers nun aus Marseille, Lyon oder Paris und nicht aus Meppen, Unterhaching oder Verl stammen, soll man beim FC Bayern nur zähneknirschend zur Kenntnis genommen haben. Die "tz" berichtet, dass man an der Säbener Straße eigentlich nur zu gerne weiter auf die Dienste des Verteidigers gesetzt hätte, Daniliuc eine Vertragsverlängerung aber ablehnte.

Dass der Youngster das schöne München gegen die malerische Côte d'Azur eingetauscht hat, scheint sich aber zumindest nicht als völliger Fehler zu entpuppen. Von einem Stammplatz ist das Talent zwar noch ein gutes Stück entfernt, in fünf von 15 Pflichtspielen durfte Daniliuc, den der englische "Guardian" 2018 unter die 60 größten Talente seines Jahrgangs wählte, aber immerhin schon mitwirken. 

Sportlich läuft es für den Ex-Klub von BVB-Coach Lucien Favre derzeit hingegen alles andere als rund. In der Ligue 1 belegt man gerade mal Rang elf, zuletzt setzte es eine 1:3-Heimpleite gegen Schlusslicht Dijon, in der Europa League braucht Nizza ein Wunder, um noch in die K.o.-Runde einzuziehen. 

Wenn Bayer Leverkusen am Donnerstag (21:00 Uhr/live im Free-TV bei NITRO) an der Riviera weilt, müsste man zumindest den direkten Vergleich mit der Werkself für sich entscheiden. Nach der 2:6-Pleite in Leverkusen eine schier unmögliche Aufgabe. Ein Einsatz von Daniliuc wäre aber wohl eine gute Option. Schließlich kann der Wiener, der zu seiner Jugendzeit bei Real Madrid als Spielmacher agierte, notfalls auch in der Offensive Akzente setzen.

Ex-Youngster des FC Schalke 04 soll zeigen, "wozu er fähig ist"

Ausschließlich in der Offensive zuhause ist hingegen Donis Avdijaj. Die Geschichte des einstigen Wunderkinds des FC Schalke 04, dem letztlich der ganz große Durchbruch verwehrt blieb, ist hinlänglich erzählt. Seit beinahe sechs Jahren tingelt der ehemalige Torschützenkönig der B-Junioren-Bundesliga mit eher überschaubarem Erfolg durch die Fußballwelt. 

Seit Mitte November steht Avdijaj nun bei seiner insgesamt siebten Profistation unter Vertrag. Zum dritten Mal zieht es den 24-Jährigen dabei in die Niederlande, wo er beim FC Emmen nahe der deutschen Grenze angeheuert hat. "Wir hoffen, dass er wieder zeigt, wozu er fähig ist", kommentierte Geschäftsführer Ronald Lubbers die Verpflichtung. Bislang reichte es allerdings erst zu zwei Kurzeinsätzen und das, obwohl sein neuer Arbeitgeber dringend frische Impulse benötigen würde.

Nach zehn Spieltagen der Eredivisie bekleidet Emmen mit gerade einmal drei Pünktchen den letzten Platz. Wie arg es um die Mannen aus der Provinz Drenthe bestellt ist, deckte Ajax Amsterdam am vergangenen Wochenende gnadenlos auf. In Emmen gewannen die Hauptstädter locker mit 5:0, Avdijaj hatte das zweifelhafte Vergnügen die zweiten 45 Minuten auf dem Rasen zu stehen.

Marc Affeldt

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