01.12.2020 22:56 Uhr

Müller bewahrt Bayerns B-Elf vor Pleite gegen Atlético

Thomas Müller traf für den FC Bayern vom Punkt
Thomas Müller traf für den FC Bayern vom Punkt

Rekord-Siegesserie gerissen: Titelverteidiger Bayern München hat sich mit einer besseren B-Elf nach 15 Erfolgen in der Champions League in Serie wieder einmal mit einem Unentschieden begnügen müssen. Die Bayern-Bubis mit zwei 17-Jährigen erkämpften sich ohne Topstars wie Manuel Neuer und Robert Lewandowski bei Spaniens Spitzenteam Atlético Madrid immerhin ein 1:1 (0:1).

Jungstar Joao Félix (26.) ließ Atlético auf Platz zwei hinter den bereits als Gruppensieger feststehenden Münchner hoffen. Doch Joker Thomas Müller (86., Foulelfmeter) verhinderte die erste Pleite des deutschen Rekordmeisters in der Königsklasse seit 13. März 2019 (1:3 gegen den FC Liverpool). Zuletzt hatte auch Hansi Flick alle seine zwölf Champions-League-Spiele gewonnen.

Der Trainer nahm sein erstes kleines Negativerlebnis auf der größten Bühne aus gutem Grund in Kauf. Mit Blick auf das wesentlich wichtigere Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig am Samstag sah er sich gezwungen, Neuer, Lewandowski und Leon Goretzka zu Hause zu lassen und auf neun (!) Positionen umzustellen. Sein Experiment mit einer Dreierkette brach er nach einer Stunde ab.

Torwart Alexander Nübel zeigte beim zweiten Einsatz im Bayern-Trikot kleinere Unsicherheiten, war aber am Gegentor schuldlos. Profidebütant Bright Arrey-Mbi hatte in der neuformierten Defensive größere Probleme, Jamal Musiala (beide 17) machte es vorne etwas besser. Stammspieler wie Müller und Serge Gnabry kamen nur von der Bank.

Flick genoss bei der totalen Rotation die uneingeschränkte Rückendeckung der Bosse, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sprach angesichts des Mammut-Programms von einer "Notwendigkeit". Der Coach selbst wies den Verdacht des Abschenkens entschieden zurück. "Es ist nicht so, dass ich würfle", betonte er bei Sky, alle Spieler hätten "enorme Qualität".

Selbst unbekannte wie Junioren-Nationalspieler Arrey-Mbi. "Bright ist ein physisch starker Spieler, hat eine gute Geschwindigkeit. Er hat die Chance verdient", meinte Flick. Doch der Youngster war vor dem 0:1 nicht bissig genug und ließ die Flanke auf Torschütze Felix zu. In der Mitte kam Niklas Süle zu spät.

Der Nationalspieler war neben Ersatz-Kapitän David Alaba, der sein 400. Pflichtspiel für die Bayern bestritt, und Lucas Hernandez einer von anfangs drei Innenverteidigern. Doch die Münchner Defensive machte das nicht stabiler. Auch Flicks Plan, der "den Gegner rauslocken" wollte, um über die schnellen Leroy Sané und Douglas Costa zu kontern, ging ins Leere.

Lewandowskis Vertreter Eric Maxim Choupo-Moting bekam im Sturmzentrum kaum Bälle. Stattdessen brach Atlético auch ohne die Top-Stürmer Luis Suarez und Diego Costa mehrfach mit viel Wucht durch. Zielgenaue Pässe in die Tiefe sorgten für Gefahr. Marcos Llorente (38.) hatte die Vorentscheidung auf dem Fuß.

Nach dem Wechsel traf Felix die Latte (58.). Die Bayern wurden erst in der Schlussphase griffiger und kamen so zu Torszenen. Der ebenfalls eingewechselte Felipe foulte Müller vor dem Ausgleich.

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