Aufregung in der Premier League: Der englische Spitzenklub Manchester United wird offenbar erpresst. Das geht aus einem Bericht der "Daily Mail" hervor.

Laut der englischen Zeitung fordern Cyber-Kriminelle mehrere Millionen Euro von den United-Verantwortlichen. Hintergrund: Die Hacker sind in das Computer-Netzwerk des Rekordmeisters eingedrungen und haben sensible Informationen über Transfers, Spieler und Klubmitarbeiter geklaut. 

Damit diese nicht an die Öffentlichkeit gelangen, muss United nun eine Art Lösegeld bezahlen. Passiert dies nicht, könnten Details zu Gehältern, Schulden, Scoutinginformationen und ähnliches bald jedermann bekannt sein. 

Die Attacke auf die EDV des Tabellenzehnten der Premier League soll bereits vor rund einer Woche geschehen sein. Mittlerweile haben IT-Fachleute und technische Experten des National Cyber Security Centre die Lücken geschlossen, doch die Hacker haben den Klub weiter im Griff. Man geht davon aus, dass der Angriff auf das erschreckend schwache System eines der größten Fußballvereine der Welt ernster war, als bisher angenommen.

Der Grund: Die Cyber-Kriminellen haben so genannte Ransomware eingesetzt, Schadprogramme, die auch als Verschlüsselungstrojaner bezeichnet werden. Sie verschlüsseln sämtliche Daten auf den PCs. Die benötigten Passwörter gibt es nur gegen das bereits erwähnte Lösegeld. 

Manchester United muss wohl hohe Millionensumme zahlen

Die genaue Höhe der Forderung ist bislang nicht bekannt, genauso wenig, wer genau hinter der Erpressung steckt. Das National Cyber Security Centre erklärte jedoch gegenüber der "Daily Mail", dass im letzten Jahr ein englischer Zweitligaklub auf ähnliche Weise erpresst wurde und rund 5,5 Millionen Euro zahlen musste. Bei Manchester United könnte diese Summe möglicherweise deutlich höher ausfallen.

Neben den Forderungen der Hacker könnte United aber noch eine weitere hohe Geldsumme verlieren. Laut dem Bericht droht eine Strafe des Information Commissioner's Office, falls Daten der United-Fans vom Diebstahl betroffen sind. Bis zu zwei Prozent des Jahresumsatzes könnte die Datenschutzbehörde als Strafe verlangen. Laut einem Statement des Manchester-Klubs sollen die Daten der Mitglieder aber sicher sein. 

Auch die Sicherheitssysteme, die rund um die Heimspiele benötigt werden, seien nicht betroffen. Genauere Informationen wollten die United-Verantwortlichen derzeit aber nicht bekanntgeben. "Der Klub wird keine Spekulationen darüber kommentieren, wer hinter den Attacken steckt und welche Motive derjenige hat."