27.11.2020 08:00 Uhr

Aki vor dem Jugend-Gipfel: "Sicher was möglich"

"Aki" ist beim SKN eine feste Größe geworden

Innenverteidiger Ahmet Muhamedbegovic ist beim SKN St. Pölten eine der verlässlichsten Stützen. Das war nicht immer so. Zumindest Didi Kühbauer hatte seine Zweifel, gab ihm aber wichtige Worte mit auf dem Weg in die 2. Liga. "Aki" hat seine Lektion gelernt und ist nach wie vor ein überaus hungriger "Wolf".

Der offizielle Part war gerade vorbei. Die Fotografen nahmen Andreas Blumauer, Gottfried Tröstl und Frenkie Schinkels ins Visier. Wir Schreiberlinge wandten uns, zugegeben, teilweise schon dem Buffet zu.

Übrigens ein Talent aus der Akademie haben wir auch noch geholt. Wenns noch aufschreiben wollt's: Ahmet Muhamedbegovic, erst hartes t, dann weiches d. Für die Juniors. Vorerst. Der könnt' was werden. Wartet's ab!

So in etwa waren die Worte in den Katakomben der NV Arena am 7. Juli 2016. Der "Aki", wie ihn alle nennen, war damals noch eine Randnotiz. Schließlich hatte Bundesliga-Aufsteiger SKN St. Pölten bei seiner Pressekonferenz gerade verkündet, schuldenfrei zu sein!

>> SKN ist schuldenfrei und neu strukturiert

Mittlerweile ist Ahmet Muhamedbegovic immer noch blutjung, aber bereits ein g'standener Bundesliga-Profi. Höchste Zeit für weltfussball, ihn vor dem Heimspiel gegen RB Salzburg zum Interview zu bitten.

weltfussball: Ihr seid nach Salzburg die jüngste Bundesligatruppe. Eure Startelf ist im Schnitt oft nur knapp über 24 Jahre alt. Du bist gerade 22 geworden, hast aber über 40 Bundesliga-Spiele auf Deinem Buckel. Siehst Du Dich schon als Führungsspieler?

Ahmed Muhamedbegovic: Ja, wir sind wirklich eine sehr junge Truppe. Es macht auch enorm viel Spaß, bei uns rennt oft der Schmäh. Aber wir wissen auch ganz genau, wann wir uns konzentrieren müssen und arbeiten alle sehr hart. Ich versuche einfach nur umzusetzen, was mir der Trainer mit auf den Weg gibt.

Hast Du Dir die Salzburger gegen die Bayern angeschaut? Wie schaut man das als Profi daheim überhaupt? Privat? Oder denkt man da schon ans nächste Spiel?

Klar hab' ich geschaut. Als Patriot habe ich den Salzburgern die Daumen gedrückt. Natürlich schaut man schon ein bisschen genauer hin, wie sie spielen. Sturm hat ja gerade gezeigt, dass man sie schlagen kann. Wir waren ja auch schon knapp dran (2:2 letzten November, Anm.), haben damals aber zu viele Torchancen verhaut. Wir können mit Selbstvertrauen reingehen. Wenn alles passt und wir vorne sehr effizient sind, ist sicher was möglich."

Du warst unter Oliver Lederer mit knapp 19 Jahren schon Stammspieler, bist dann aber zum Kooperationsklub SKU Amstetten in die 2. Liga, warum?

Trainer Didi Kühbauer hat nicht auf mich gesetzt. Er hat gemeint, es fehlt noch ein bisschen was für die Bundesliga. Er hat mir sehr ehrlich und offen gesagt, woran ich mich seiner Meinung nach verbessern muss.

Was hat er bitte genau gesagt?

Er hat gemeint, dass ich meine Zweikampfhärte verbessern muss und mein Spiel gegen den Ball. Das habe ich mir zu Herzen genommen. Amstetten war vielleicht ein Schritt zurück, aber so gesehen habe ich dort dann wieder zwei Schritte vorwärts machen können. Wichtig für mich war auch, dass ich in die 2. Liga konnte und nicht in die Regionalliga zurück musste. Dafür bin ich sehr dankbar.

Du stammst ja aus der Akademie St. Pölten, die immer wieder gute Spieler hervorbringt, wie zum Beispiel Christoph Baumgartner, mit dem Du ja dort gespielt hast. Hast Du da auch viel mitnehmen können?

Mit dem Baumi bin ich sogar zwei, drei Jahre auf einem Zimmer gelegen. Wir haben ständig Kontakt, tauschen uns nach wie vor sehr oft aus. Mit Nicolas Meister habe ich dort auch schon gekickt, er ist ja quasi wieder zu uns zurückgekommen. Man kann überall etwas mitnehmen. Jeder Trainer ist anders, hat seinen eigenen Stil. Da sucht man halt das Beste für sich heraus.

Im U21-Team warst Du schon "auf Abruf". Ist das Nationalteam ein Fernziel im Hinterkopf?

Das war im März. Das hat mich natürlich sehr gefreut und ich habe es damals als Bestätigung meiner guten Leistungen gesehen. Ein bestimmtes Karriereziel habe ich nicht. Die Deutsche Bundesliga hat mir aber immer schon gut gefallen, die habe ich schon als Kind gerne geschaut. Ich versuche einfach Tag für Tag mich vielleicht wieder wo ein bisschen zu verbessern.

>> Liveticker SKN St. Pölten gegen RB Salzburg

Thomas Schöpf

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