22.11.2020 10:51 Uhr

Hrádecký beweist nach Slapstick-Eigentor Humor

Lukas Hrádecký unterlief gegen Arminia Bielefeld ein kurioses Eigentor
Lukas Hrádecký unterlief gegen Arminia Bielefeld ein kurioses Eigentor

Lukás Hrádeckýs Slapstick-Eigentor kostete Bayer Leverkusen nur beinahe den Sieg. Die Werkself bleibt trotzdem im Formhoch, fürchtet nun jedoch die nächsten Ausfälle.

Lukas Hrádecký ahnte bereits, was nach seiner denkwürdigen Slapstick-Einlage auf ihn zukommen könnte. "Es wird sicher einige YouTube-Clips und Memes geben, die Leute dürfen darüber lachen", sagte der finnische Torhüter von Bayer Leverkusen etwas verlegen, ehe er ein schelmisches Grinsen aufsetzte. "Heute war ich der Depp."

Am Ende des Tages hatte er allen Grund zur Freude. Sein kurioses Eigentor, das es in jeden Bundesliga-Jahresrückblick schaffen dürfte, blieb beim 2:1 (1:0) beim harmlosen Aufsteiger Arminia Bielefeld ohne Folgen. Die Werkself mischt weiter munter die Spitzengruppe auf.

Durch den bereits fünften Sieg in Folge kletterte das Team von Trainer Peter Bosz auf den dritten Tabellenplatz, der strauchelnde Spitzenreiter Bayern München ist nur einen Punkt entfernt. "Wir haben eine starke Moral gezeigt", lobte Hrádecký, dessen Team bis zu seinem Aussetzer dank Leon Bailey (27.) auf Kurs gelegen war.

Doch dann kam die 47. Minute, als der 30 Jahre alte Schlussmann nach einem eigentlich harmlosen Rückpass von Daley Sinkgraven den Ball nicht richtig traf und äußerst kurios ins eigene Tor beförderte. Die Arminia, im ganzen Spiel ohne echten Torschuss, glich plötzlich aus.

Hrádecký-Eigentor geht im Netz viral

"Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich habe ins Leere geschossen, das war nicht der schönste Moment meiner Karriere", räumte Hrádecký am "ARD"-Mikrofon ein. Und tatsächlich tauchten im Netz zeitnah die von ihm befürchteten ersten Videos vom "Own Goal Of The Century" (dem "Eigentor des Jahrhunderts") auf, die Klicks überschritten noch am Samstagabend die Hunderttausender-Marke.

Es war nicht verwunderlich, dass Hrádecký nach dem Spiel Aleksander Dragovic besonders lang in den Arm nahm. Der Österreicher sicherte mit seinem Tor in der 88. Minute den nächsten Bayer-Dreier - und soll von Hrádecký dafür belohnt werden.

So viele Bier, "wie er will", versprach der Keeper dem eingewechselten Innenverteidiger. "Er hat mich heute gerettet, aber auch die gesamte Mannschaft. Wir haben die Köpfe nicht hängen gelassen."

So formstark wie derzeit präsentierten sich die Rheinländer zuletzt unter Ex-Trainer Roger Schmidt, der im Frühjahr 2016 sechs Ligasiege in Folge eingefahren hatte.

Bayer-Lazarett wird größer

Doch der aktuelle Coach Bosz legte am Samstag seine Stirn auch in Falten. Vor dem Europa-League-Heimspiel gegen den israelischen Vertreter Hapoel Be'er Scheva am Donnerstag (21:00 Uhr) drohen dem Niederländer die nächsten Ausfälle.

Bereits zur Halbzeit nahm Bosz Lars Bender nach einem Pferdekuss vorsichtshalber vom Feld, kurz nach Wiederanpfiff erwischte es dann auch dessen Bruder Sven. Die Werkself ist ohnehin schwer gebeutelt, so kehrten zuletzt unter anderem Exequiel Palacios und Santiago Arias verletzt von ihren Länderspielreisen zurück.

Auch Edmond Tapsoba fehlt wegen einer Corona-Erkrankung vorerst.

Bosz freute sich daher besonders, dass Spieler aus der zweiten Reihe in die Hauptrollen schlüpften. "Wir brauchen alle Spieler. Das haben wir vor allem heute gesehen", sagte Bosz, der an seinem 57. Geburtstag trotz aller Widrigkeiten inklusive des Slapstick-Eigentors mit einem Lächeln die Heimreise antrat.

Mit dem Sieg habe seine Mannschaft ihm "das beste Geschenk" bereitet: "Absolut".

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