18.11.2020 09:04 Uhr

Labbadia packt über "bekloppten" Transfersommer aus

Bruno Labbadia blickt auf den Transfersommer von Hertha BSC zurück
Bruno Labbadia blickt auf den Transfersommer von Hertha BSC zurück

Nachdem Investor Lars Windhorst bei Hertha BSC eingestiegen ist, waren die Erwartungen an den Hauptstadtklub riesig - gerade im Bezug auf Transfers. Doch wirklich namhafte Neuzugänge blieben aus. Trainer Bruno Labbadia blickte nun auf den Transfersommer zurück.

"Das Hauptproblem war, dass die meisten Vereine gar nicht verkaufen wollten weil sie wussten, dass sie nur schwer Ersatz bekommen", sagte Labbadia in einem Interview mit der "Sport Bild" und erklärte: "So wäre das eine oder andere nur über horrende Forderungen bei der Ablöse oder dem Gehalt realisierbar gewesen. Das war kompliziert."

Zwar sei Hertha grundsätzlich dazu bereit, ins Risiko zu gehen, "aber es gab zuletzt oft nur die Optionen, Wahnsinns-Ablösen zu zahlen oder unser Gehaltsgefüge zu sprengen. Wir haben das als Verein abgelehnt, und das entspricht auch meiner Denkweise".

"Wir wissen, was wir machen wollen. Wir wussten aber auch, dass nicht alles in einem Transferfenster geht", stellte Labbadia klar und betonte: "Zumal es eine der beklopptesten Transferperioden meiner Karriere war."

Mit Deyovaisio Zeefuik vom FC Groningen (vier Millionen Euro Ablöse), Omar Alderete vom FC Basel (6,5 Millionen Euro Ablöse), Freiburgs Alexander Schwolow (sieben Millionen Euro), Jhon Córdoba vom 1. FC Köln (15 Millionen Euro) und Arsenal-Juwel Mattéo Guendouzi per Leihe nahm Hertha im Sommer fünf Neuzugänge unter Vertrag.

"Wir sind ja keine Träumer"

Den Ansprüchen konnte die Alte Dame allerdings noch nicht gerecht werden. "Fußball ist verrückt. In jedem anderen Unternehmen würde man sich nicht wundern, wenn die halbe Belegschaft ausgetauscht würde und nicht gleich von Beginn an alles klappt", suchte Labbadia nach Erklärungen für den enttäuschenden Saisonstart.

Nach sieben Spieltagen liegt Hertha mit nur sieben Punkten auf Platz zwölf der Bundesliga-Tabelle. "So wie wir Fußball spielen wollen, hängt viel an Automatismen. Klar, dass das Zeit braucht", so der 54-jährige Coach.

Mit Ungeduld von außen könne der Klub gut umgehen. "Es gibt im Profifußball grundsätzlich eher wenig Zeit, wir sind ja keine Träumer. Aber dennoch dürfen wir uns nicht von außen treiben lassen", stellte der ehemalige Stürmer klar.

Ganz unzufrieden ist Labbadia mit dem bisherigen Saisonverlauf aber nicht: "Wir spielen uns Chancen heraus, haben selbst gegen gute Gegner oft alles im Griff. So wie wir uns entwickeln, lässt mich das ruhig schlafen."

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