08.11.2020 15:46 Uhr

"Nicht bundesligatauglich": Matthäus schießt gegen Schalke

Der FC Schalke 04 verpasste gegen Mainz 05 erneut einen Sieg
Der FC Schalke 04 verpasste gegen Mainz 05 erneut einen Sieg

Im Krisengipfel der Bundesliga bei Mainz 05 verpasste der FC Schalke 04 am Samstag abermals das so wichtige Erfolgserlebnis. Nach dem 2:2 bei den Rheinhessen warten die Königsblauen nun saisonübergreifend seit 23 Ligaspielen auf einen Sieg. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus stellte den Knappen nun ein vernichtendes Zeugnis aus. 

"Bei Schalke fehlt das ganze Selbstvertrauen: 23 Spiele ohne Sieg, das bleibt hängen. Wer soll denn dann Verantwortung übernehmen?", kommentierte der 59-Jährige die Situation der Schalker am Sonntag bei "Sky90".  

Die Königsblauen hatten in Mainz zwar den ersten Auswärtspunkt der Saison eingefahren, auch aufgrund von zwei diskutablen Elfmeterentscheidungen allerdings einen echten Befreiungsschlag verpasst. Trotz der insgesamt besten Saisonleistung wirkte die Mannschaft von Trainer Manuel Baum phasenweise abermals stark verunsichert und führungslos. 

Für Matthäus ist diese Entwicklung hausgemacht. Dass der Klub einst gescholtene Spieler wie Mark Uth und Ralf Fährmann nun wieder als Leistungsträger einplant, kann er nicht nachvollziehen: "Das hat sich Schalke alles selbst zertrümmert. Das sind Unruhen, die du in dieser Phase nicht brauchst. Für mich ist es da verständlich, dass es keine Hierarchie gibt", urteilte Matthäus und ergänzte: "Auf einigen Positionen gibt es zudem Spieler, die nicht bundesligatauglich sind."

"Das ist wahnsinnig": Matthäus kritisiert sportliche Führung

Der ehemalige Schalker Hans Sarpei pflichtete Matthäus in der Talkshow bei: "Man weiß nicht, wer der Kopf der Mannschaft ist. Von außen sagt man immer: Uth soll das machen. Jeder, der mal in der Bundesliga gespielt hat, weiß aber, dass sich sowas in der Mannschaft durch Leistung entwickelt. Das sehe ich bei Schalke noch nicht."

An der aktuellen sportlichen Misere sind die Spieler aber in Matthäus' Augen nicht allein Schuld. Die Hauptlast der Verantwortung sieht der ehemalige Mittelfeldspieler bei den Entscheidungsträgern der letzten Jahre: "Die Fehler sind ja nicht in der Gegenwart gemacht worden, sondern in den letzten Jahren: Kaderzusammenstellung, Gehälter, die nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein Loch gerissen haben, 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten - das ist wahnsinnig." 

Für Sarpei hat der Trainerwechsel nach dem zweiten Spieltag allerdings zumindest einen kleinen Ruck gegeben, der optimistisch stimmt: "Baum versucht es und man sieht schon, dass sich da etwas entwickelt."

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