08.11.2020 14:07 Uhr

Auswärtssieg für Hertha wie Titelgewinn

Hertha BSC feiert gegen den FC Augsburg einen wichtigen Auswärtssieg
Hertha BSC feiert gegen den FC Augsburg einen wichtigen Auswärtssieg

Hertha BSC gelang in Augsburg der lang ersehnte Befreiungsschlag. Für Trainer Bruno Labbadia war es ein ganz besonderer Sieg.

Nach dem Einzug in den elitären 100-Siege-Klub wurde es für Bruno Labbadia noch einmal sentimental. Eine letzte Punktlandung auf dem Flughafen in Berlin Tegel, als eine der letzten Maschinen überhaupt. "Wir sind empfangen worden, als hätten wir einen Titel geholt", sagte der Trainer von Hertha BSC einen Tag nach dem souveränen und zugleich erlösenden 3:0 (1:0) im Nebel von Augsburg mit einem Schmunzeln.

Mit einer Fontäne durch die Feuerwehr wurde das Team bei der Rückkehr begrüßt, erzählte Labbadia. Zusätzlich standen viele Menschen an der Rollbahn: "Es war schön und ein bisschen Nostalgie dabei."

Labbadia genoss den besonderen Moment nach einem erfolgreichen Arbeitstag. Doch seinen Jubiläumserfolg wollte er auf gar keinen Fall überbewerten. "100 Siege, das ist eine Randnotiz, die ich einfach mitnehme", betonte der 54-Jährige ganz bescheiden.

Nach Jupp Heynckes, Felix Magath, Thomas Schaaf, Friedhelm Funkel, Winfried Schäfer und Jürgen Röber ist Labbadia erst der Siebte, der in der Bundesliga die Schallmauer von jeweils 100 Siegen als Trainer und Spieler durchbrach.

Hertha BSC geht mit Ruhe in die Länderspielpause

Labbadia musste allerdings lange warten, zuvor hatte seine Mannschaft fünfmal nicht gewonnen. Der Erfolg beim FC Augsburg, dank der Treffer des starken Matheus Cunha (44., Foulelfmeter), Dodi Lukebakio (52.) und Krzysztof Piatek (86.) sei laut Labbadia "sehr hoch einzuschätzen" und "sehr souverän" gewesen.

Vor der Länderspielpause und den darauf folgenden Härtetests gegen Borussia Dortmund und bei Bayer Leverkusen bringt der Sieg vor allem eines: Ruhe. In den vergangenen Tagen hatte die verspätete Zahlung der letzten 100 Millionen-Euro-Tranche von Investor Lars Windhorst für etwas Aufregung gesorgt.

Von dieser Unruhe war in Augsburg nichts zu spüren, stattdessen wurde der sportliche Aufwärtstrend mit Punkten belohnt. "Wir wussten, was auf dem Spiel steht", sagte Niklas Stark. Auch für Cunha war es ein "wichtiger Sieg in einem wichtigen Spiel".

Schwolow: "Drei Punkte, zu null - was willst du mehr?"

Die Freude am Spiel ist bei der Hertha wieder da, das bestätigte auch Stark: "Es macht Spaß, mit den Jungs zu kicken", sagte er. Und Labbadia sah eine "stetige Entwicklung", der Sieg sei eine "logische Konsequenz" gewesen. Sein Team habe an das angeknüpft, "was wir die letzten Wochen gemacht haben". Und sich belohnt.

Einen Wermutstropfen gab es für die Herthaner dennoch zu verkraften. Stürmer Jhon Cordoba zog sich beim Foul zum Elfmeter eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zu, der Kolumbianer werde zumindest "bis zum Ende des Jahres" ausfallen und muss nun einen "Airwalker" am Fuß tragen.

Dennoch überwog bei den Berlinern die Freude, Torhüter Alexander Schwolow brachte die Stimmungslage nach dem ersten Saisonspiel ohne Gegentor auf den Punkt. "Es tut unfassbar gut nach dieser langen Durststrecke", sagte er: "Drei Punkte, zu null - was willst du mehr?"

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