28.10.2020 11:20 Uhr

Enttäuscht oder stolz? Gladbach im Gefühlschaos

Gemischte Gefühle auch bei den Gladbach-Profis
Gemischte Gefühle auch bei den Gladbach-Profis

Stolz auf die Leistung, enttäuscht über den verspielten Sieg: Borussia Mönchengladbach befand sich nach dem Unentschieden gegen Real Madrid im Gefühlschaos.

Als Marco Rose den Borussia-Park um kurz nach Mitternacht verließ, schwankte seine Gefühlswelt zwischen Enttäuschung und Stolz.

"Am Ende ist das maximal bitter. Aber ich mache den Jungs keinen Vorwurf. Es sind tolle Jungs, sie haben einen guten Charakter", erklärte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach einem magischen Europacupabend ohne Happy End.

Mit gnadenloser Effektivität, großer Leidenschaft und dem Killerinstinkt von Doppel-Torschütze Marcus Thuram (33., 58.) hatten die Gladbacher die Weltauswahl von Real Madrid beim 2:2 (1:0) "wirklich in der Schlinge", wie es Torhüter Yann Sommer formulierte.

Nach dem späten Schock durch die Treffer von Karim Benzema (87.) und Casemiro (90.+3) sanken die Borussen-Spieler aber zu Boden und mussten getröstet werden. "Es ist nun wichtig, dass wir positive Dinge daraus ziehen und Energie mitnehmen", so Rose.

Gladbach hadert mit neuerlicher "Führungsschwäche"

Besonders ärgerlich: Auch zum Königsklassen-Auftakt hatte der fünfmalige deutsche Meister beim 2:2 bei Inter Mailand durch ein ganz spätes Gegentor zwei wertvolle Zähler liegen gelassen.

"Wir hätten sechs oder vier Punkte haben können. Darüber darf man nicht so sehr nachdenken, dann wird es ganz bitter", sagte Rose.

Zu lange wollten sich die Gladbacher mit ihrer "Führungsschwäche" aber nicht beschäftigen, auch wenn es sich für Christoph Kramer wie "eine Niederlage anfühlte".

Rose freute sich über den "geschlossenen und guten Auftritt". Und auch Sportdirektor Max Eberl war angetan von der Leistung über weite Strecken.

"Ich glaube schon, dass wir Real Madrid unangenehm in Erinnerung bleiben. Als eine Mannschaft, die sie eigentlich schlagen müssen, aber die sie nicht schlagen konnten", betonte Eberl bei "Sky".

Viel Selbstvertrauen vor wichtigem Duell mit Donezk

In die beiden anstehenden Duelle gegen Gruppen-Spitzenreiter Schachtar Donezk (vier Punkte) können die Fohlen jedenfalls mit viel Selbstvertrauen gehen.

"Die Gruppe ist eng. Das wollen wir so lange wie möglich so belassen", erläuterte Rose, dessen Team gegen den ukrainischen Meister punkten muss, um seine Achtelfinal-Chance zu wahren.

Dafür forderte Thuram Konzentration bis zum Abpfiff ein. In der Schlussphase war der Druck der Königlichen immer größer geworden und die Gladbacher ließen sich mit fast allen Spielern in und an den eigenen Strafraum drängen.

"Wir haben gegen eine große Mannschaft gespielt und wir wissen, dass große Teams niemals vor dem Ende aufhören zu spielen", sagte Thuram und fügte mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben an: "Ich hoffe, dass wir aus unseren Fehlern lernen und uns in den nächsten Spielen verbessern."

Das Ziel, international auch im nächsten Jahr noch dabei zu sein, bleibt bestehen. Dafür müsse man aber "die Ergebnisse, die wir uns erarbeiten, auch bis zum Ende durchbringen", forderte Eberl und verließ den Borussia-Park ebenfalls mit gemischten Gefühlen.

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