16.10.2020 12:53 Uhr

Festtag mit "Tränchen": Arminia sagt Bayern den Kampf an

Arminia Bielefeld möchte den FC Bayern ärgern
Arminia Bielefeld möchte den FC Bayern ärgern

Für Aufsteiger Arminia Bielefeld sollte das Heimspiel gegen Bayern München ein Fest werden. Nun sind keine Fans zugelassen, Vorfreude ist dennoch da.

Feiertag auf der Alm, aber niemand kommt vorbei: Elf Jahre lang durften die Fans von Arminia Bielefeld von einem Duell mit dem großen FC Bayern nur träumen. Am Samstag (18:30 Uhr) wird dieser Traum endlich Realität, doch richtige Freude will beim Aufsteiger nicht aufkommen. Bei einigen Mitarbeitern flossen angesichts des kurzfristigen Verbots von Zuschauern sogar Tränen.

"Für alle Bielefelder, die jahrelang solchen Spielen wie gegen den FC Bayern entgegengefiebert haben, ist das sehr schade", sagte Sportdirektor Samir Arabi angesichts der maximal 300 zugelassenen Fans. Wegen der komplizierten Ticketvergabe hätten viele Mitarbeiter bis zuletzt "Nächte in der Geschäftsstelle verbracht" und "Herzblut und Schweiß" investiert, so Arabi. Als der Inzidenzwert die Marke von 35,0 überschritt, sei "das eine oder andere Tränchen" geflossen.

Denn eigentlich hätte das erste Bayern-Gastspiel in Bielefeld seit April 2009 der Lohn nach all den Jahren in der Zweit- und Drittklassigkeit werden sollen. So aber muss die Arminia das Beste aus den schlechten Voraussetzungen machen. "Die Zuschauer hätten uns sicher in schwierigen Phasen unterstützt", sagte Trainer Uwe Neuhaus: "Aber wir wollen uns nicht freiwillig und kampflos ergeben."

Wiederholt sich der Coup gegen den FC Bayern?

Denn vielleicht gelingt ja auch ohne Fans der große Coup. So wie am 16. September 2006: Artur Wichniarek und Jonas Kamper trafen damals auf der brodelnden Alm zum 2:1-Sieg gegen die Bayern. Doch das ist lange her. "Der Abstand ist seither noch etwas größer geworden", sagte Neuhaus: "Wenn man sieht, wie die Bayern besetzt sind, hat man in neun von zehn Spielen keine Chance."

Immerhin: Seine Mannschaft ist heiß auf das Topspiel. Er habe bei der Besprechung "ganz klar das Leuchten in den Augen der Spieler gesehen", sagte Neuhaus. Torhüter Stefan Ortega Moreno versprach den Bayern dann auch einen großen Kampf. "Wir sitzen hier nicht mit schlottrigen Knien und hoffen, dass er schnell wieder abpfeift", sagte der Schlussmann. Doch auch er weiß: "Um etwas mitzunehmen, brauchen wir einen guten Tag."

Am Ende würde wohl ein Punkt schon reichen, um den Samstag doch noch zum Festtag zu machen - zumindest für die Fans im heimischen Wohnzimmer. "Wir kennen die Kräfteverhältnisse, und jetzt kommt das Schwergewicht der Liga", sagte Arabi: "Aber ich bin überzeugt, dass die Mannschaft alles raushauen wird, um zumindest den Leuten am Fernseher ein gutes Gefühl zu geben."

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