16.10.2020 08:03 Uhr

Effenberg attackiert Löw und legt sich auf Nachfolger fest

Stefan Effenberg sieht Hansi Flick als Nachfolger von Joachim Löw
Stefan Effenberg sieht Hansi Flick als Nachfolger von Joachim Löw

Der Vertrag von Joachim Löw beim DFB läuft zwar noch bis 2022, dennoch wurde zuletzt immer mehr Kritik am Bundestrainer laut. Stefan Effenberg bringt mit Hansi Flick vom FC Bayern nun einen hochkarätigen Nachfolger ins Spiel.

"Ich würde mich fast festlegen, auch wenn das noch etwas hin ist, dass er bald der neue Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft werden wird", sagte Effenberg am Rande des Sieges des FC Bayern im DFB-Pokal gegen den FC Düren (3:0).

Als ehemaliger Co-Trainer von Löw kenne Flick das Umfeld und könne daher als Bundestrainer "tolle Arbeit" leisten, ist sich Effenberg sicher und betonte: "Das kann ich mir vorstellen, dass das in Zukunft passieren wird." Ein Wechsel von Löw auf Flick sei ein "logischer Schritt".

Nach der Partie reagierte der Bayern-Coach auf die Aussagen von Effenberg. "Ich lebe im Hier und Jetzt. Ich habe hier Vertrag bei Bayern München", stellte Flick klar.

Von Löws Philosophie sei der 55-Jährige "absolut überzeugt". Der Bundestrainer habe es verdient, dass "man an ihm weiter festhält und ihn unterstützt. Von uns bekommt er alle Unterstützung, weil es ein genialer Trainer ist, aber auch ein toller Mensch."

Verzicht auf Müller und Boateng macht "sportlich null Sinn"

Effenberg regte nicht nur einen Flick-Rückkehr zum DFB an, sondern auch ein Comeback von den beiden Bayern-Profis Jérôme Boateng und Thomas Müller.

Löws Verzicht auf die beiden Routiniers mache "sportlich null Sinn", daher kann Effenberg die Entscheidung des Bundestrainers "nicht nachvollziehen. Es soll eine leistungsgerechte Beurteilung geben und da müssten Boateng und Müller in der Nationalmannschaft spielen", stellte der Champions-League-Sieger von 2001 klar.

Dass Müller und Boateng wieder derart stark aufspielen, liegt laut Effenberg vor allem an Flick: "Er (Müller, Anm. d. Red.) hat hier von Anfang an von Hansi Flick das Vertrauen bekommen. Das ist etwas, was solche Spieler auch brauchen, auch wenn man mal vielleicht ein schlechteres Spiel macht. Dasselbe bei Boateng, der vielleicht mental ein bisschen down war. Auch hier hat es Hansi Flick geschafft."

Effenberg rechnet mit Alaba-Abschied vom FC Bayern

Effenberg hat zudem die Transferpolitik seines Ex-Klubs Bayern München gelobt: "Bayern hat sich gut aufgestellt. Ein Top-Transfer war schlichtweg nicht möglich. Bayern München hat es gut gemacht in der Corona-Situation."

Quintuple-Gewinner Bayern hatte kurz vor dem Transferschluss ein Quartett verpflichtet, darunter Eric-Maxim Choupo-Moting und Rückkehrer Douglas Costa. "Sie haben mit Eric Maxim Choupo-Moting einen richtig guten Back-up für Robert Lewandowski geholt", sagte Effenberg, "den Transfer befürworte ich. Er kennt die Bundesliga und braucht keine Eingewöhnungszeit."

Douglas Costa kenne die Bundesliga auch, so "Effe" weiter, "da hatte ich ein wenig Bauchschmerzen aufgrund der Tatsache, wie er hier vom Hof gejagt wurde." Er habe sich gewundert - "wenn man so klar Stellung bezieht beim Abgang, ihn als Söldner bezeichnet und ihn dann zurückholt. Auf der anderen Seite ist das Sportliche das Wichtigste. Wenn Costa seine Leistung bringt - Qualität hat er - ist er auch eine Verstärkung."

An einen Verbleib von David Alaba in München glaubt Effenberg nicht. "Ich glaube, dass Alaba die Bayern im Sommer verlassen wird", sagte der Champions-League-Gewinner von 2001. Vielleicht denke auch ein Spieler darüber nach, dass er in sieben bis acht Monaten ablösefrei gehen und sich das Geld mehr oder weniger in die eigene Tasche stecken könne. "Ich glaube, das hat Alaba im Hinterkopf", so der 52-Jährige.

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