14.10.2020 22:03 Uhr

S04-Nachwuchschef über BVB-Talente: "Nicht unser Ansatz"

Spricht über die Talente des BVB: Matthias Schober, sportlicher Leiter der Knappenschmiede des FC Schalke 04
Spricht über die Talente des BVB: Matthias Schober, sportlicher Leiter der Knappenschmiede des FC Schalke 04

Vor dem A-Jugend-Revierderby gegen Borussia Dortmund am Sonntag hat sich Matthias Schober, sportlicher Leiter der Knappenschmiede des FC Schalke 04, zu den unterschiedlichen Philosophien in der Nachwuchsarbeit beider Klubs geäußert.

"Finanziell nicht mithalten können wir aktuell bei den Investitionen in junge Spieler, die zwar noch dem Jugendbereich angehören, aber eigentlich schon direkte Vorgriffe für die Profis sind", sagte Schober der "WAZ" im Hinblick auf BVB-Talente wie Giovanni Reyna oder Jude Bellingham.

Beide könnten theoretisch noch in der U19 auflaufen, sind aber bereits feste Bestandteile des Dortmunder Profi-Teams. Für den 17-jährigen Engländer Bellingham überwies der BVB vor der Saison deutlich mehr als 20 Millionen Euro an Birmingham City.

"Solche Summen könnten wir nicht für einen Jugendspieler ausgeben. Das ist aber auch nicht unser Ansatz", sagte Schober, der die U19-Teams von BVB und Schalke "rein sportlich" dennoch auf Augenhöhe sieht. "Vor drei Jahren haben wir die Schwarz-Gelben hier geschlagen, obwohl bei denen damals Jadon Sancho mitgespielt hat. Im Jahr danach haben wir hier zwar deutlich verloren, sind aber am Ende trotzdem Westdeutscher Meister geworden."

Schalke könne auch Jugendspieler des BVB abwerben und umgekehrt, so Schober. "Das geht schon hin und her."

FC Schalke 04: U19 "sehr gut aufgestellt"

Es gebe auch im Nachwuchs der Königsblauen einige Spieler, "die wir in nicht allzu ferner Zukunft im Profibereich sehen werden", erklärte der frühere Bundesliga-Torwart.

"Nicht seriös schätzen" kann der 44-Jährige, wie viele der Youngster letztlich im Oberhaus landen. "Im bezahlten Fußball werden sicherlich mehrere Spieler auftauchen, aber in der Bundesliga werden sich nur wenige dauerhaft durchsetzen – vielleicht einer oder zwei von jeder Mannschaft, das beweist die Statistik." Die Konkurrenz im Jugendbereich sei "riesig", betonte Schober.

Der gebürtige Marler erläuterte, es habe auch im Bereich des Jugendfußballs eine "generelle Entwicklung des Marktes" gegeben. "Es gibt mehr Wechsel, die Spieler sind nicht mehr so auf einen Verein fokussiert, und die Klubs versuchen, die besten Talente zu sich zu holen."

Schalke verfolge diese Marschroute ebenfalls, "das ist das Geschäft", sagte Schober. "Man hofft, dass einer der Jungs dann durchgeht bis in die Bundesliga. Dann hat man sportlich und wirtschaftlich alles richtig gemacht."

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