07.10.2020 11:39 Uhr

Löw weiß um "heikle Aufgaben"

Bundestrainer Joachim Löw steht vor einem
Bundestrainer Joachim Löw steht vor einem "Spagat" mit dem DFB-Team

Mit drei Länderspiel-Dreierpacks muss das DFB-Team ein straffes Programm absolvieren. Die Gedanken kreisen aber schon um die EM.

Joachim Löw macht sich Sorgen. Die unglaubliche Terminhatz für seine Fußball-Nationalspieler durch den coronabedingt noch engeren Spielkalender gefährden auch die Ziele des Bundestrainers. "Im Herbst", betonte Löw vor dem Länderspiel gegen die Türkei in Köln, "müssen wir einen unglaublichen Spagat machen, um diese heiklen Aufgaben zu lösen."

Um Löws Bedenken nachvollziehen zu können, genügt der Blick auf die Ansetzungen in der kommenden Woche. Am Dienstag ist das DFB-Team in der Nations League in Köln gegen die Schweiz gefordert, zwei Tage später steht für die ohnehin schon arg strapazierten Profis von Bayern München das erste Pokalspiel an, keine 48 Stunden danach gastiert der Triple-Gewinner auf der Bielefelder Alm.

Daher muss auch Löw bei den insgesamt drei Länderspiel-Dreierpacks im Oktober, November und März genau abwägen, wann er wem eine Pause gibt. Denn die Gedanken beim viermaligen Weltmeister kreisen schon um die in den kommenden Sommer verlegte EM (11. Juni bis 11. Juli 2021). "Das ist der Schwerpunkt", sagte Löw-Assistent Marcus Sorg.

Die Planungen dafür laufen schon auf Hochtouren. Große Änderungen im Vergleich zum geplanten Ablauf 2020 wird es nicht geben. Das Trainingslager im österreichischen Seefeld bleibe ebenso unangetastet wie das Basecamp in Herzogenaurach während des Turniers, verkündete Oliver Bierhoff: "Für die Trainer ist es die wichtigste Zeit. Wir werden die gleichen Abläufe haben."

Der DFB-Direktor hob aber hervor, dass aufgrund der Corona-Pandemie bis zum Turnierstart noch "besondere Herausforderungen" auf alle Beteiligten zukommen. "Die Zeiten sind besonders und werden nicht einfacher. Darauf müssen wir uns einstellen", sagte der EM-Held von 1996.

Schon für die Länderspiele im November in Leipzig gegen Tschechien und die Ukraine sowie die Begegnung in Spanien lässt sich nur bedingt planen. Man könne "nur von Tag zu Tag denken", so Bierhoff: "Was im November ist, können wir alle noch nicht abschätzen. Es ist immer ein Flug auf Sichtweite."

Die Frage, warum im November erneut drei Spiele bei dem ohnehin schon aufgepumpten Kalender anstehen, konnte Bierhoff relativ leicht beantworten. Es seien "vertragliche Verpflichtungen gegenüber der UEFA". Die im März und im Juni ausgefallenen Spiele müssen nachgeholt werden. "Das wird uns auch im März 2021 passieren", sagte Bierhoff.

Die Spieler nehmen es gelassen. Sie bleiben mit Blick auf das große Ziel im nächsten Sommer optimistisch. "Wir wären 2020 bereit gewesen und werden 2021 erst recht bereit sein", sagte Mittelfeldspieler Leon Goretzka vom deutschen Rekordmeister Bayern München im Interview mit DFB-Aktuell. Worte, bei denen auch Löws Sorgen etwas geringer werden dürften.

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