06.10.2020 12:35 Uhr

Neuer-Herausforderer "war, ist und bleibt die Nummer eins"

Bernd Leno hat seinen Status als Nummer eins beim FC Arsenal untermauert
Bernd Leno hat seinen Status als Nummer eins beim FC Arsenal untermauert

Man hält nicht jeden Tag zwei Elfmeter und sorgt damit am Ende sogar fürs Weiterkommen gegen den scheinbar unüberwindbaren FC Liverpool: Bernd Leno hat genau das getan und damit zuletzt seinen Status als Nummer eins des FC Arsenal eindrucksvoll untermauert.

"Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht glücklich über seine Leistung war!" Huch? Es kommt äußerst selten vor, dass man als Man of the Match nach Abpfiff noch Kritik einstecken muss. Doch Bernd Leno dürfte geschmunzelt haben, als er diese Worte hörte, denn sie kamen von keinem Geringeren als von Jürgen Klopp.

Gerade hatte der Reds-Teammanager mit ansehen müssen, wie Leno die Stars des englischen Meisters rund um Virgil van Dijk (53.), Marko Grujic (60.) und Diogo Jota (63.) mit seinen spektakulären Paraden erst zur Verzweiflung gebracht und seine eigene Mannschaft schließlich ins Elfmeterschießen geführt hatte, um seine Weltklasse-Leistung zum Abschluss noch mit zwei gehaltenen Bällen zu krönen. 5:4 hieß es am Ende aus Arsenal-Sicht, nachdem Leno zuvor dafür gesorgt hatte, dass die Gunners erstmals seit acht Jahren an der Anfield Road über 90 Minuten kein Gegentor kassierten und sich im Viertelfinale nun mit Manchester City messen dürfen.

Kein Wunder, dass sich der Torwart auch beim eigenen Coach ein dickes Lob abholen durfte. "Bernd war wirklich gut. Als wir ihn brauchten, war er da. Man braucht eine Top-Einzelleistung, um in Anfield zu gewinnen", betonte Mikel Arteta, der dem DFB-Keeper während seiner Knieverletzung in den letzten Monaten ganz offensichtlich immer den Rücken gestärkt hatte.

Denn mag der ein oder andere vor Saisonstart noch vermutetet haben, dass Leno nach seiner ungewollten Auszeit um seinen Stammplatz zwischen den Pfosten würde kämpfen müssen, konnte der Verkauf seines starken Vertreters Emiliano Martínez an Aston Villa als klare Richtungsentscheidung Artetas gewertet werden.

Arsenal setzt auf Leno - auch Löw vertraut dem Keeper

Auch der isländische Nationalkeeper Alex Runarsson, den Arsenal daraufhin aus Dijon holte, wird dem 28-Jährigen nicht gefährlich werden, er soll laut Arteta nur "für mehr Tiefe in der Torhüter-Position" sorgen.

"Der Klub hat mir immer das Gefühl gegeben, dass ich die Nummer eins war, dass ich die Nummer eins bin und dass ich die Nummer eins bleiben werde", wischte Leno seinerseits nach dem Erfolg gegen die Reds alle Zweifel beiseite. Der Held der Gunners, mitverantwortlich dafür, dass Arsenal den FC Liverpool zuletzt drei von vier Mal wettbewerbsübergreifend besiegte, sitzt fest im Sattel, nicht nur beim derzeitig Viertplatzierten der Premier League.

Auch in der Nationalmannschaft hat sich Leno festgespielt, rückt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Marc-André ter Stegen derzeit sogar zur Nummer zwei hinter Platzhirsch Manuel Neuer auf. Dass er diese Position nicht ganz zufällig bekleidet, verdeutlichte Bundestrainer Joachim Löw bereits, indem er Leno Anfang September in der Nations League beim 1:1 in der Schweiz das Vertrauen schenkte.

Und wer weiß, vielleicht bekommt der sechsfache Nationalspieler, der bei seinen Einsätzen zweimal ohne Gegentor blieb, ja in einem der anstehenden Länderspiele gegen die Türkei (07.10., 20:45 Uhr), in der Ukraine (10.10., 20:45 Uhr) oder im Rückspiel gegen die Schweiz (13.10., 20:45 Uhr) erneut die Chance, seine Leistungen aus dem Heimatklub zu bestätigen. Auch wenn es in keiner der drei Partien ein Elfmeterschießen und vermutlich auch keine "Kritik" von Jürgen Klopp geben wird.

Chris Rohdenburg

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