24.09.2020 17:25 Uhr

FCB-Gegner Sevilla hofft auf Ex-Schalker

Ivan Rakitic soll es beim FC Sevilla richten
Ivan Rakitic soll es beim FC Sevilla richten

Am Donnerstag (21:00 Uhr) will der FC Bayern München in Budapest den vierten Titel im Jahr 2020 gewinnen. Im UEFA Super Cup trifft der Sieger der Champions League auf Europa-League-Gewinner FC Sevilla.

In das Duell mit den Spaniern geht der deutsche Rekordmeister als klarer Favorit. Aber ausgerechnet ein ehemaliger Profi des FC Schalke 04 könnte dem Team von Trainer Hansi Flick ein Bein stellen.

sport.de blickt vor dem Supercup auf den Bayern-Gegner: Wie ist der FC Sevilla derzeit in Form? Wer sind die Schlüsselspieler? Und wo sind die Baustellen im Team von Trainer Julen Lopetegui?

  • Wie ist der FC Sevilla in Form?

Kurze Antwort: Überhaupt nicht. Denn dem Team von Coach Julen Lopetegui mangelt es schlichtweg an Wettbewerb. Seit dem Finale der Europa League Ende August in Köln gegen Inter Mailand (3:2) hat der FC Sevilla kein Pflichtspiel mehr bestritten. Ein Kaltstart in die Saison, dazu noch gegen die Bayern, dürfte daher nicht nach dem Geschmack des ehemaligen National- und Real-Trainers sein.

In den drei Testspielen probierte Lopetegui vieles aus, um seine Mannschaft auf Kurs zu bringen. Gegen Levante (3:2) und Atlethic Bilbao (2:1) siegte das Team aber nur mit Mühe. Ein zweites Testspiel gegen Bilbao mit komplett veränderter Besetzung ging mit 0:1 verloren. 

  • Die Schlüsselspieler des FC Sevilla

Der FC Sevilla hat einen neuen, alten Chef auf dem Platz. Ivan Rakitic verließ den FC Barcelona Anfang September nach sechs äußerst erfolgreichen Jahren, um an alter Wirkungsstätte noch einmal anzugreifen. Dreieinhalb Jahre hatte der einstige Schalker bereits das Trikot der Blanquirrojos getragen. 

Mit Ivan Rakitic bekommt der Tabellenvierte der vergangenen Saison unbestritten neue Qualität in den Kader - obgleich er in seiner letzten Barca-Saison nur rund die Hälfte seiner Liga-Spiele von Anfang an machen durfte.

Im Testspiel gegen Levante gab Rakitic mit einem Kopfballtreffer schon einmal eine kleine Duftmarke ab. "Das Tor gibt mir Selbstvertrauen", so Rakitic hoffnungsvoll. Gegen die Bayern wird er das Zepter in der Hand halten, alle Hoffnungen ruhen in Sevilla auf seinen kreativen Impulsen.

Zu den wichtigsten Anführern gehört zudem Außenbahnspieler Jesús Navas. Der 34-Jährige, einst in Sevilla ausgebildet, reifte bei Manchester City zu internationaler Klasse. Seit 2017 ist er wieder zurück, wenngleich als Rechtsverteidiger in der Viererkette in einer etwas defensiveren Rolle.

Seine über 700 Pflichtspiele auf Vereinsebene geben der Defensive die nötige Sicherheit. In der vergangenen Saison stellte er zudem seine Bedeutung als bester Vorlagengeber des Teams unter Beweis.

  • Die Baustellen beim FC Sevilla

In Éver Banega verließ ein langjähriger Schlüsselspieler den Verein in Richtung Saudi-Arabien. In Sergio Reguilón, zuletzt von Real Madrid ausgeliehen, verlor Lopetegui seinen Linksverteidiger. Die größte Baustelle von Sportdirektor Monchi war es deshalb, die wichtigen Löcher im Kader zu stopfen.

Zwar holte Sevilla mit Ivan Rakitic und Marcos Acuna (SL Sporting) auf beiden Positionen schnell Ersatz. Für den Argentinier Acuna kommt die Partie gegen Bayern aber zu früh. Daher wird wohl der ehemalige Schalker Sergio Escudero starten, der immerhin im ersten Test gegen Bilbao sehenswert zur Führung traf. 

Für Unruhe sorgen derzeit zudem die anhaltenden Gerüchte um einen Abschied von Abwehr-Talent Jules Koundé, eine der großen positiven Überraschungen der letzten Saison. Monchi, der sich nach Sevillas insgesamt sechstem Europa-League-Triumph den Pokal auf den Unterarm hatte tätowieren lassen, bestätigte jüngst ein Angebot für den Franzosen. Die Offerte, laut Medienberichten von Manchester City, habe man aber abgelehnt.

Monchi versicherte: "Es ist nichts, was uns beunruhigt. Wir kennen Koundé und sind sicher, dass er mehr an Lewandowski, Müller, Sané und Gnabry denkt als an andere Dinge."

  • Sevillas Plan gegen den FC Bayern

Sowohl Monchi als auch Lopetegui sind sich einig: Der FC Bayern ist der große Favorit. Oder wie der Trainer es ausdrückt: "Es ist so, dass wir auf das momentan beste Team der Welt treffen."

Seine Mannschaft wolle aber "nicht einfach nur Spalier stehen". Respekt habe er schon, "Bewunderung" für diese Bayern-Mannschaft ebenfalls. "Aber wir sind auch ein stolzes Team, das Ambitionen hat und eine Vorfreude verspürt. Wir blicken diesem Finale mit Entschlossenheit entgegen und wollen uns teuer verkaufen."

Gerrit Kleiböhmer

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