22.09.2020 08:20 Uhr

Kehl über Sancho-Poker: "80 Mio. reichen einfach nicht"

Englische Top-Talente beim BVB: Jadon Sancho (l.) und Jude Bellingham
Englische Top-Talente beim BVB: Jadon Sancho (l.) und Jude Bellingham

Bei Borussia Dortmund ragten zum Start der neuen Bundesliga-Saison am vergangenen Wochenende vor allem die Youngsters heraus. Neben den beiden Torschützen Giovanni Reyna und Erling Haaland waren das beim 3:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach besonders Mittelfeldjuwel Jude Bellingham und Flügelstürmer Jadon Sancho.

Beide stellten direkt zum Ligaauftakt unter Beweis, wie wichtig sie für den BVB werden könnten beziehungsweise weiterhin sind. Der Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung Sebastian Kehl betonte am Montagabend daher auch unumwunden, wie glücklich es ihn stimme, dass der hartnäckig umworbene Jadon Sancho über den Sommer hinaus bei den Schwarz-Gelben verbleiben wird.

"Ohne Jadon ist diese Mannschaft schlechter", stellte Kehl im Format "19:09 - der schwarz-gelbe Talk" von den "Ruhr Nachrichten" fest. Vor allem Manchester United hatte um den englischen Nationalspieler in den vergangenen Wochen eifrig geworden, war allerdings an den hohen und nicht sonderlich verhandelbaren Ablösevorstellungen der Dortmunder gescheitert.

Hierzu stellte Kehl klar: "Wir waren uns einig, dass wir da eine gewisse Haltung zeigen mussten. Und 80 Millionen Euro reichen für so einen Spieler einfach nicht. Das waren wir dem Verein und den Fans schuldig. Ich will ihn auch nicht hergeben."

Die gesamte Dortmunder Klubführung sei mehr als erleichtert, dass der 20-Jährige in seine mittlerweile vierte Saison bei den Schwarz-Gelben gestartet ist und erhofft sich weitere Weltklasse-Leistungen.

Großes Lob für Bellingham

Auch für Sanchos Landsmann Jude Bellingham, der am Samstag ein herausragendes Bundesliga-Debüt gegen Gladbach feierte, hatte BVB-Funktionär Kehl eine Menge Lob übrig: "Er ist ein großartiger Typ und tut unserem Spiel gut. Das Geld ist in Jude gut investiert. Unsere Scoutingabteilung hat erneut einen herausragenden Spieler gefunden", jubelte der 40-Jährige. Bereits im letzten Jahr waren die Dortmunder am erst 17-Jährigen dran, bestätigte Kehl. 

Der langjährige BVB-Profi und Ex-Kapitän der Schwarz-Gelben soll in den kommenden Jahren die nächsten Sprossen auf der Karriereleiter als Funktionär erklimmen. Kehl gilt als erster Favorit auf die Nachfolge von Michael Zorc, der sich in knapp zwei Jahren aus dem operativen Geschäft als Sportdirektor zurückziehen will.

Angst vor dieser neuen Aufgabe hätte Kehl nicht, wie er betonte: "Es geht für mich darum, den Weg weiterzugehen, mehr Verantwortung zu übernehmen [...] Ich habe keine Probleme damit, Entscheidungen zu fällen. Ich habe klare Vorstellungen."

Insgesamt ist Kehl bereits seit über 18 Jahren bei dem Verein, der ihn im Januar 2002 vom SC Freiburg verpflichtete. Kehl wurde als Spieler beim BVB dreimal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger. 

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