18.09.2020 12:58 Uhr

BVB und Gladbach vom "Trockendock" ins kalte Wasser

Marco Rose und Lucien Favre treffen am 1. Spieltag aufeinander
Marco Rose und Lucien Favre treffen am 1. Spieltag aufeinander

Dortmund gegen Gladbach, Dauer-Vize gegen Herausforderer: Bei der Frage nach einem möglichen Bayern-Jäger gibt es schon im ersten Topspiel erste Antworten.

Der Zehn-Meter-Turm im Freibad nebenan ist am Samstag gesperrt - dennoch springt Borussia Dortmund mit Vergnügen ins kalte Wasser. "Endlich geht es los. Die ganze Vorbereitung fühlte sich eher an wie Trockenschwimmen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Herausforderer-Duell gegen Borussia Mönchengladbach. Flutlicht und die "Rekordkulisse" von 10.000 Fans geben dem West-Schlager sogar einen halbwegs angemessenen Rahmen.

Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das erste Topspiel der Saison. Zumal ein echter Härtetest ansteht: "Gladbach hat sich nicht zufällig für die Champions League qualifiziert", sagte Zorc. Ein Sieg wäre zweifellos ein erstes Zeichen, auch in Richtung Bayern München. Auf das Wort "Meisterschaft" reagierte Zorc allerdings genervt. "Wir alle haben doch schon ausführlich dazu gesprochen", sagte er nur. Heißt: Ein (kommuniziertes) Saisonziel wird es, anders als vor einem Jahr, nicht geben.

Gladbach und die Verletzungssorgen

Etwas forschere Töne kamen immerhin aus Gladbach. "Wenn alle gesund sind, sehe ich uns in der Lage, gegen jeden Gegner in der Liga zu punkten. Dann sind wir richtig, richtig gut", sagte Trainer Marco Rose.

Das einzige Problem: Im Moment sind eben nicht alle gesund. Denis Zakaria und Neuzugang Valentino Lazaro fallen aus, zwei wichtige Säulen, auch die Torjäger Alassane Pléa und Marcus Thuram sind noch nicht bei 100 Prozent.

Die Aufgabe in Dortmund werde daher zur "großen Herausforderung", sagte Rose. Wie groß genau, zeigen die letzten elf Pflichtspiel-Duelle beider Teams - alle elf gewann Dortmund, drei davon in der vergangenen Saison. "Wir waren immer auf Augenhöhe, die Spiele waren relativ eng. Aber wenn man sich belohnen will, darf man sich über 90 Minuten wenig Fehler erlauben", sagte Rose.

Ungewohntes Bild auf der Südtribüne

Die hitzige Atmosphäre bleibt Gladbach immerhin erspart, die Kulisse von 10.000 wird dennoch die größte des ersten Spieltages. Gerade auf der Südtribüne wird das Bild aber ein ungewohntes, vorgesehen sind nur Einzel-Sitzplätze mit reichlich Abstand zum Nachbarn. "Körperliche Begrüßungsrituale sind zu unterlassen", heißt es in den strengen Vorgaben, oder auch: "Beim Verlassen des Platzes ist den anderen Zuschauern in der Reihe der Rücken zuzuwenden."

Die Gruppen und Fanclubs der "Südtribüne Dortmund" verzichten daher auf einen Besuch. Die aktiven Fans wollen einer Stellungnahme zufolge erst wieder Vollgas geben, "wenn wir in gewohnter Art und Weise mit allen gemeinsam singen, jubeln und den Gegner bepöbeln können".

Rose schwärmt von Bellingham

Dabei gibt es auf dem Rasen eine höchst attraktive, junge BVB-Elf zu sehen - mit dem erst 17 Jahre alten Jude Bellingham etwa. Sogar Rose ist von dem Neuzugang des Gegners begeistert. "Der Junge will marschieren und Bälle gewinnen. Er ist ein richtig starker Spieler", sagte der Gladbach-Coach. Wohl noch nicht von Beginn an spielen wird Marco Reus, der gegen seinen Ex-Klub vom Niederrhein besonders gerne trifft.

Die Bühne ist also bereitet, auch wenn noch keine 80.000 kommen dürfen. "Aber 10.000 hört sich auch schon mal gut an", sagte Rose und ist sich sicher: "Es wird schallen."

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