11.09.2020 12:07 Uhr

"Ein tolles Signal": Revierderby bald auch bei den Frauen

Ein Revierderby gibt es in Zukunft wohl auch bei den Frauen
Ein Revierderby gibt es in Zukunft wohl auch bei den Frauen

Auch die Revierrivalen Borussia Dortmund und Schalke 04 steigen in den Frauenfußball ein - allerdings ganz unten in der Kreisliga.

BVB gegen S04, Schwarz-Gelb gegen Königsblau: Nicht nur das Revier darf sich auch im Frauenfußball künftig auf Duelle der beiden Erzrivalen freuen. Nun ja, zunächst noch im kleineren Rahmen. Frühestens in der sechstklassigen Landesliga. Nach Schalke 04 im August verkündete nun auch Borussia Dortmund seinen Einstieg in den Frauenfußball - ebenfalls in der Kreisliga.

Auch wenn das Abenteuer auf unterster Ebene beginnt, ist die Freude beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) über den Einstieg der Traditionsklubs riesig. "Das ist ein tolles Signal", sagte Siegfried Dietrich, der Ausschuss-Vorsitzende für die Frauen-Bundesligen im DFB, dem "SID".

Lange hatten DFB und Liga auf ein Engagement der beiden Großklubs aus dem Westen gewartet. Dass der BVB im Gegensatz zu Schalke erst im nächsten Jahr startet und dazu noch ganz unten, ist für Dietrich kein Problem. "Jeder Verein, der bodenständig etwas entwickeln möchte und sich nachhaltig engagiert, ist herzlich willkommen", sagte der Manager des Bundesligisten Eintracht Frankfurt.

BVB steht "nicht für Breitensport"

Dietrich ist selbst mit seinem Klub einen anderen Weg gegangen. Vor der Fusion mit der Eintracht zur laufenden Saison hatte sein 1. FFC Frankfurt national (sieben Meistertitel) und international (viermal Champions League) große Triumphe gefeiert. Nun geht es unter dem Dach der großen Eintracht weiter. "Es gibt verschiedene Modelle für einen Einstieg", sagte Dietrich, "wichtig ist, dass es ein klares Bekenntnis für den Frauenfußball ist."

Das hat sich Dortmund auch auf die Fahne geschrieben. Die Mannschaft "soll innerhalb eines Jahrzehnts möglichst hochklassig spielen", hieß es in der Mitteilung, "alles, was wir beim BVB machen, muss intensiv, emotional und ambitioniert sein. Wir stehen nicht für Breitensport und streben auch in diesem Bereich nach professionellen Bedingungen."

Das ist Musik in den Ohren von Manager-Urgestein Siegfried Dietrich: "Ich habe mir immer gewünscht, dass die letzten großen Vereine dazukommen, damit können wir neues Potenzial erschließen." In zahlreichen Gesprächen hatte er mit Reinhard Rauball über einen Einstieg gesprochen und ihn zu überzeugen versucht. Denn Dietrich weiß: Langfristig braucht die Bundesliga frisches Blut, zu sehr wird sie beherrscht von Serienmeister VfL Wolfsburg und Herausforderer Bayern München.

Wettbewerb um Superstars nimmt zu

Bis der BVB und S04 aber irgendwann einmal in einen Titelkampf eingreifen können, ist es noch ein langer Weg. Zu lang angesichts der rasanten Entwicklung des Frauenfußballs? Das glaubt Dietrich nicht: "Uns schwimmen die Felle nicht weg. Ich bin sicher, dass wir da nicht auf der Strecke bleiben. Unsere Bundesliga ist breiter aufgestellt als jede andere Liga."

Auch dass aktuell internationale Topstars, auch aus dem Land von Weltmeister USA, in Scharen in die englische Women's Super League (WSL) strömen, beunruhigt Dietrich keinesfalls. "Ich finde es gut, dass sich in anderen Ländern wie jetzt in England etwas professionell entwickelt. Hier waren wir der Vorreiter. Ich finde es wichtig, dass es international mehr Wettbewerb gibt", sagte Dietrich.

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