05.09.2020 12:04 Uhr

Geglücktes Oranje-Debüt: Lodeweges als Mann des Abends

Dwight Lodeweges sah im ersten Spiel unter seiner Leitung einen Sieg
Dwight Lodeweges sah im ersten Spiel unter seiner Leitung einen Sieg

Die niederländische Elftal hat nach dem Weggang von Bondscoach Ronald Koeman in der Nations League einen 1:0-Erfolg gegen die ohne Robert Lewandowski angetretenen Polen gefeiert. Nun wartet Italien.

Dwight Lodeweges konnte sich nach einem erfolgreichen Einstand als niederländischer Interims-Bondscoach über die Glückwünsche seines Vorgängers Ronald Koeman freuen. "Glückwunsch zur besonders guten zweiten Halbzeit", sandte der neue Chefcoach des FC Barcelona Grüße an seinen ehemaligen Assistenten, der sich im niederländischen Fernsehen "NOS" brav bedankte: "Vielen Dank, Ronald, ich bin seiner Meinung."

Der 62-jährige Lodeweges kam mit der Elftal in der Nations League bei seiner Premiere als verantwortlicher Coach in Amsterdam nach 290 Tagen Länderspielpause zu einem 1:0 (0:0) gegen Polen, das allerdings ohne Superstar Robert Lewandowski von Bayern München angetreten war. Der Tor-Gigant erhielt nach den Champions-League-Strapazen vom Verband eine Verschnaufpause und zeigte im Urlaub seinen muskulösen Körper in Badehose.

Lob vom Superstar

Für Oranje, das durch den Treffer von Steven Bergwijn (61.) in der Gruppe 1 der Division A gleich einen Sieg einfuhr, war es ein wichtiger Dreier vor dem Schlagerspiel am Montag erneut in der Johan-Cruyff-Arena gegen den viermaligen Weltmeister Italien, der am Freitag gegen Bosnien-Herzegowina über ein 1:1 (0:0) nicht hinausgekommen war. Damit ging die Siegesserie der Azzurri in elf Länderspielen in Folge zu Ende. Ein Sieg der Elftal im Duell am Montag könnte die Niederländer im direkten Vergleich in eine überaus komfortable Situation bringen.

Der Sieg gegen die im Angriff harmlosen Polen war zwar kein Fußball-Feuerwerk, aber Kapitän Virgil van Dijk war trotzdem zufrieden mit der Vorstellung: "Es war ein professionell herausgespielter Sieg." Und der Superstar vom englischen Meister FC Liverpool sparte nicht mit Lob für den Interims-Coach: "Wir haben hart gearbeitet, taktisch trainiert und in den letzten Tagen viel gemacht", sagte van Dijk und meinte in Richtung Lodeweges: "Er ist der Boss, er genießt Respekt. Jeder weiß, dass die Arbeit mit Dwight großartig ist."

Lodeweges hadert mit der ersten Hälfte

Lodeweges, der als erster Bondscoach seit Frank Rijkaard 1998 bei seiner Premiere einen Sieg einfuhr, ging allerdings kritischer mit seinen Schützlingen um: "Die erste Halbzeit war alles andere als super. Es fehlte die Bewegung im Spiel." Laut van Dijk wäre trotzdem auch ein klarerer Sieg möglich gewesen: "Wir hätten uns durchaus noch mit einem weiteren Tor belohnen können. Aber gut war, dass wir gegen Polen kaum etwas zugelassen haben." Das Duell gegen die Azzurri dürfte indes für Oranje ein größerer Härtetest werden.

Die italienischen Gazetten waren derweil mit dem Auftritt der Squadra Azzurra gegen Bosnien alles andere als zufrieden. "Ein verrostetes Italien spielt ohne Atem und Tempo. Die Mannschaft hat jedoch eine Seele und zeigte Reaktionsfähigkeit nach einem Treffer des außerordentlichen Dzeko", kommentierte der "Corriere della Sera".

Die "Gazzetta dello Sport" schrieb: "Italien bremst: Zehn Monate nach dem letzten Match der Nationalelf zahlt Mancinis Truppe einen hohen Preis für eine verspätete Vorbereitung und die Abwesenheit einiger Schlüsselspieler."

Mittelfeldspieler Stefano Sensi bemängelte fehlende "Aggressivität und Durchsetzungsvermögen", es sei jedoch längst nicht alles schlecht: "Das Fundament der Mannschaft ist solide." Ex-Bundesliga-Profi Edin Dzeko (57.) hatte die Bosnier in Florenz in Führung gebracht, Sensi (67.) glich aus. Für das Duell gegen Oranje am Montag gibt es viel Luft nach oben.

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