Davies-Entdecker: Bayern-Idee kein "verrücktes Experiment"
Alphonso Davies erwies sich für den FC Bayern als wahrer Transfercoup. Für gerade einmal zehn Millionen Euro wechselte der Kanadier im Januar 2019 von den Vancouver Whitecaps zum deutschen Rekordmeister. Dort ist er mittlerweile unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger.
In einem Interview mit "transfermarkt.de" blickte Davies-Entdecker Daniel Stenz nun auf die Anfänge der Karriere des 19-Jährigen zurück und sprach über seine Entwicklung.
"Ich kam 2014 in Vancouver an und meine Aufgabe war es, eine effektive Scouting-Abteilung aufzubauen, wie die bei meinem ehemaligen Klub Union Berlin, wo wir von Grund auf neu aufgebaut hatten", sagte der heutige Technischer Direktor des chinesischen Klubs Shandong Luneng Taishan.
Bei der Sichtung von Talenten sei Davies schon früh in den Fokus von Stenz geraten. "Als wir das erste Mal über Davies gesprochen haben, war er zu jung, um das Risiko einzugehen, seine Entwicklung durch eine Veränderung seines Umfelds auszubremsen", erinnerte sich der 39-Jährige.
Die Vancouver Whitecaps haben schließlich ein wenig gewartet und Davies langsam in das Akademieprogramm aufgenommen. Dennoch debütierte der damalige Flügelflitzer mit gerade einmal 15 Jahren in der MLS.
Davies' Talent sei damals schon offensichtlich gewesen. "Linksfüßig, sehr schnell, super Körperbau", schwärmte Stenz und hob die Bodenständigkeit des Nationalspielers hervor: "Alphonso hat dieses herausragende Talent, aber es war vor allem er selbst, der sehr hart daran gearbeitet hat."
Davies-Umschulung "nicht das verrückteste Experiment"
Stenz lobte außerdem Davies' Eltern, "die einen so bescheidenen Menschen großgezogen haben", und seinen ehemaligen Trainer und Berater Nick Huoseh, "der die Basis nicht nur für den Spieler Davies, sondern auch für einen engagierten Menschen geschaffen hat".
Dass Davies beim FC Bayern von einem Angreifer zum Linksverteidiger umgeschult wurde, kam für Stenz nicht gerade überraschend. "Alphonso war sich vom ersten Tag an seiner defensiven Verantwortung bewusst. Daher war es meiner Meinung nach nicht das verrückteste Experiment, ihn dort aufzustellen", so der 39-Jährige.
