14.08.2020 11:59 Uhr

United nascht gegen den Halbfinal-Fluch

Manchester United will ins Finale der Europa League
Manchester United will ins Finale der Europa League

Manchester United ist auf dem Weg zu altem Glanz. Ein Triumph in der Europa League würde dabei helfen, Köln scheint dazu ein geeigneter Ort. Doch die Konkurrenz hat es in sich.

Spätestens beim Zwischenstopp in der bekannten Eisdiele auf der Brüsseler Straße kamen die Schleckermäuler von Manchester United auf den Geschmack. Köln, August 2020 - das passt. "Ich hoffe, sie haben eine gute Zeit und fühlen sich in unserer schönen Stadt wohl", sagte Lukas Podolski, der berühmte Inhaber von "Ice Cream United", dem Express. Und der Weltmeister von 2014 betonte: "Sie sind jederzeit willkommen."

Damit Marcus Rashford, Harry Maguire und Jesse Lingard aber noch andere Sorten probieren und vielleicht sogar weitere Teammitglieder mitbringen, muss der englische Fußball-Rekordmeister seinen Aufenthalt in der Domstadt verlängern. Und das funktioniert nur mit einem Erfolg im Halbfinale der Europa League am Sonntag (21:00 Uhr/RTL) gegen den FC Sevilla.

Die Stärkung in Podolskis Laden, wo die Gäste so Köstlichkeiten wie Kokos-Mandel oder Karamell und Salz schlecken können, kam vor dem Duell gerade recht. Schließlich hatte United im Viertelfinale gegen den FC Kopenhagen in die Verlängerung gehen müssen, außerdem ist der Gegner aus Spanien mit fünf Titeln im zweithöchsten europäischen Klubwettbewerb als Rekordsieger eine echte Herausforderung.

"Wir müssen fokussiert und konzentriert sein, es wird um mentale Stärke gehen", sagte Teammanager Ole Gunnar Solskjaer. Zusätzliche Motivation verspüren die Red Devils durch die Erfahrungen der bisherigen Saison, in der zwei Halbfinals in nationalen Pokalwettbewerben verloren gingen. "Wir wollen das Gefühl nicht schon wieder erleben. Dieser Wille könnte den entscheidenden Unterschied ausmachen, meine Jungs sind hungrig", versicherte Solskjaer.

Für den zweiten Titel nach 2017, vor allem aber für mehr Aufmerksamkeit und Gewicht in Europa sind das eigentlich gute Voraussetzungen. Denn auch Solskjaer weiß, dass "das Halbfinale ein guter Erfolg ist. Aber es ist nicht gut genug für einen Klub wie Manchester United".

20 Meisterschaften in England, dazu zwölf Erfolge im FA Cup und drei Triumphe in Europas Königsklasse - das Maximum ist für United gerade gut genug. Immerhin: Nach einem Jahr Auszeit werden die Red Devils in der kommenden Saison ganz sicher wieder in der Champions League vertreten sein, Platz drei in der Liga sei Dank.

Den Druck, dafür die Europa League gewinnen zu müssen, haben die anderen Halbfinalisten allerdings auch nicht. Sevilla und auch Inter Mailand sowie Schachtjor Donezk, die sich am Montag (21:00 Uhr) im zweiten Halbfinale gegenüberstehen, haben allesamt die Qualifikation über die Liga geschafft. Eventuell muss Manchester auf dem Weg zum Titel ohnehin Mailand und Donezk mehr fürchten als Sevilla.

Die Ukrainer haben im Viertelfinale den FC Basel mühelos aus dem Weg geräumt (4:1). Und Mailand, das ähnlich wie United von früheren Glanztagen träumt und eine exzellente Saison in der Serie A hingelegt hatte, bezwang Bayer Leverkusen (2:1).

Wer von den vier Teams die Sympathien von Podolski genießt, ist indes unschwer nachzuvollziehen. "Für die restlichen Spiele wünsche ich Manchester viel Glück", sagte er - die Einladung steht.

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