10.07.2020 12:37 Uhr

Schneider will den FC Bayern "nicht bestrafen"

Jochen Schneider hofft auf eine einheitliche Umsetzung bei der Rückkehr der Fans
Jochen Schneider hofft auf eine einheitliche Umsetzung bei der Rückkehr der Fans

Sportvorstand Jochen Schneider vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 befürwortet eine einheitliche Rückkehr der Zuschauer in alle Stadien.

"Es wäre für viele Menschen schlichtweg nicht nachvollziehbar, warum an einem Bundesligastandort zum Beispiel Zuschauer zugelassen werden und an einem anderen nicht", sagte Schneider dem "SID": "Deshalb hoffe ich, dass eine einheitliche Linie umsetzbar sein wird."

Den Fans das Jubeln, Singen und Schreien zu untersagen, wie von der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gefordert, hält der Schalke-Manager für "komplett realitätsfern".

"Diese Emotionen gehören zum Fußball dazu, wir haben ja kein Opernpublikum. Vielleicht ist der Mund-Nasen-Schutz Teil der Lösung, damit Fans ihre Mannschaft lautstark unterstützen können und das Infektionsrisiko dennoch möglichst niedrig gehalten wird. Wir haben uns ja mittlerweile an das Tragen einer Maske gewöhnt – sei es in der Bahn oder beim Einkaufen." Er sehne "den Tag herbei, an dem endlich wieder Fans in die Stadien kommen können".

Die Klubs arbeiten laut Schneider "in enger Abstimmung mit der DFL und der Politik an entsprechenden Konzepten, um unseren Fans die Rückkehr in die Stadien zu ermöglichen. Und natürlich wird entscheidend sein, wie sich das Infektionsgeschehen insgesamt in Deutschland entwickelt und was die Behörden dementsprechend zulassen können."

RB Leipzig hat als erster Bundesligist für sein Konzept mit bis zu 20.000 Zuschauern grünes Licht vom Gesundheitsamt bekommen. Fanvertreter und Wissenschaftler hatten sich jedoch skeptisch geäußert.

Schneider gegen Modusänderung in der Bundesliga

Trotz der erdrückenden Dominanz des Fußball-Rekordmeisters Bayern München spricht sich Jochen Schneider gegen eine Modusänderung aus.

"Die Bundesliga ist eine Erfolgsgeschichte par excellence. Das Format unserer Liga hat sich über Jahrzehnte hinweg bewährt", sagte der 49-Jährige: "Daran sollte man nicht rütteln, auch nicht mit der Einführung von Playoffs, weil dann der Großteil der Saison nicht mehr die Bedeutung wie jetzt hat. Ich warne dringend davor, hier Hand anzulegen."

Nach dem achten Meistertitel der Bayern in Folge hatte zuletzt Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg eine Reform ins Gespräch gebracht. Ein neuer Modus sei die einzige Möglichkeit, "der Bundesliga wieder zu mehr Spannung zu verhelfen". Effenberg schlug eine Aufspaltung in zwei Vorrundengruppen und anschließend eine Meister- und eine Abstiegsrunde vor.

"Darüber hinaus muss man den FC Bayern nicht dafür bestrafen, dass er seit vielen, vielen Jahren gute Arbeit macht", sagte Schneider: "Alle anderen, auch wir, sind angehalten, selber gut zu wirtschaften, gute Entscheidungen zu treffen, um wieder näher heranzukommen."

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