26.06.2020 16:36 Uhr

Tormaschine Salzburg vor erneutem Titelgewinn

Salzburg will auch zu Hause wieder eine Galavorstellung zeigen
Salzburg will auch zu Hause wieder eine Galavorstellung zeigen

Der TSV Hartberg will sich auf Salzburgs Weg zur Titelverteidigung als Stolperstein erweisen, sieht sich aber der geballten Offensivpower des Serienmeisters gegenüber.

Außenseiter Hartberg hat bisher sämtliche drei Auswärtsspiele in der Meistergruppe gewonnen. Trotzdem sollen die Steirer am Sonntag beim Gastspiel in Salzburg für den Tabellenführer nicht zum Stolperstein werden. Zudem würden die "Roten Bullen" mit einem Sieg bereits vorzeitig als Meister der Bundesliga feststehen, sofern Verfolger LASK nicht noch weitere Punkte zurückerhält.

Vor knapp drei Wochen feierten die Salzburger einen klaren 6:0-Erfolg in Hartberg und zeigten sich auch zuletzt am Mittwochabend beim historischen 7:2 in Wien gegen Rapid in bester Torlaune. "Wir werden versuchen, so unangenehm wie möglich für sie zu sein", versprach Hartberg-Coach Markus Schopp am Freitag, war sich aber der Schwere der Aufgabe bewusst. Vor allem weil sich seine ohnehin angespannte Personalsituation weiter verschärft hat: Lukas Ried ist gelbgesperrt, und dazu ist für dessen Mittelfeldkollegen Jürgen Heil die Saison wegen einer Knöchelverletzung vorzeitig zu Ende.

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"In Hartberg war es beim 6:0 einfach, aber wir müssen trotzdem bereit sein und brauchen eine gute Leistung", warnte Salzburg-Coach Jesse Marsch vor allem vor dem "Umschaltverhalten" der Hartberger und lobte ausdrücklich die Arbeit von Schopp. "Kompliment an Hartberg und Markus, sie haben auswärts immer sehr gut und mutig gespielt. Sie haben sogar den LASK geschlagen und dabei so gespielt, dass sie nichts zu verlieren hatten. Wir müssen deshalb aufpassen, so ein Typ Gegner kann gefährlich sein."

2:1 beim LASK, 4:2 beim WAC und zuletzt 1:0 bei Rapid lautet die bisherige Auswärtserfolgsbilanz der Steirer in der Meistergruppe. Diese soll nun am Sonntag in Wals-Siezenheim enden. "Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen", betonte Salzburgs Abwehrchef André Ramalho. "Hartberg hat auswärts zwar noch keinen Punkt verloren, aber am Ende zählt, was wir auf den Platz machen."

Salzburg will Titel unabhängig vom Ständig Neutralen Schiedsgericht fixieren

Salzburg hat drei Runden vor Schluss bereits acht Punkte Vorsprung auf den LASK, der wegen verbotener Mannschaftstrainings während der Corona-Pause vier Zähler am grünen Tisch verloren hat und dieses Urteil beim Ständig Neutralen Schiedsgericht anfechten will. Die Tabelle habe man deshalb "gar nicht im Kopf", versicherte Ramalho. "Für uns zählt jedes Spiel. Wir wissen nur nicht, wie viel Vorsprung wir auf den LASK haben", meinte der Brasilianer in dem Wissen, dass sich Tabelle sogar nach Saisonende noch verändern könnte.

Deshalb sei es jetzt wichtig, die nächsten beiden Heimspiele - am Mittwoch kommt Sturm Graz - zu gewinnen und damit endgültig Gewissheit in der Meisterfrage zu haben, bevor man zum Abschluss am 5. Juli beim LASK gastiert. Es wäre der bereits siebente Bundesligatitel en suite für die Salzburger und damit eine weitere Verbesserung ihrer eigenen Bestmarke. Dazu hält der Serienchampion auch schon bei 99 Ligatreffern, womit auch diese Bestmarke noch fallen könnte, vor allem wenn man bedenkt, dass der Torschnitt der Salzburger gegen Hartberg bisher 4,2 beträgt.

Salzburger Tormaschine auf vollen Touren

Der Bundesliga-Torrekord aus der Saison 2013/14, als aber vor der Reform noch 36 und nicht 32 Runden absolviert wurden, steht bei 110. Damals betrug der Torschnitt am Ende 3,06, aktuell stehen die "Bullen" sogar bei 3,41. Solche Rechenspiele sind laut Ramalho jedoch "kein Thema in der Mannschaft. Unser Hauptziel ist immer, Spiele und Titel zu gewinnen. Aber solche Rekorde machen das natürlich noch spezieller", merkte der 28-jährige an.

Ramalho zählt nun wieder zum Stammpersonal des Meisters. Durch die zeitweise Rolle als Ersatzmann im Herbst habe er sich nicht entmutigen lassen, sondern weiter hart an sich gearbeitet und auch das direkte, offene Gespräch mit Marsch gesucht. Der Trainer gab am Freitag offen zu, dass er bei der Personalie "stur" gewesen sei "und vielleicht auch einen Fehler gemacht" habe. Doch nun zähle Ramalho wieder ganz klar zu den Führungsspielern.

"Wir haben Stabilität hinten, Aggressivität nach vorne und dazu auch die Mentalität", nannte Marsch als Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum bevorstehenden Titel. Und sollte am Sonntag die Marke von 100 Liga-Saisontoren erreicht werden, dann ist das für den 46-jährigen US-Amerikaner "besonders. 100 Tore sind außergewöhnlich. Ich habe bisher noch nie in meiner Karriere eine so torgefährliche Mannschaft gesehen."

apa

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