24.06.2020 17:36 Uhr

Medien: Favre-Entscheidung beim BVB gefallen

Lucien Favre wird zum zweiten Mal Vizemeister mit dem BVB
Lucien Favre wird zum zweiten Mal Vizemeister mit dem BVB

Bleibt er? Muss er gehen? Geht er freiwillig? In den letzten Wochen gab es widersprüchliche Informationen darüber, wie die Zukunft von Lucien Favre als Cheftrainer bei Borussia Dortmund aussehen könnte. Nun soll aber eine Entscheidung gefallen sein.

Unstrittig ist, dass sich Lucien Favre gemessen an seiner Punkteausbeute nicht vorzuwerfen hat. In seiner ersten Spielzeit als BVB-Trainer holte er 76 Punkte, in diesem Jahr mindestens 69. Macht in Summe einen Punkteschnitt von 2,16 Zählern pro Partie - ein Wert, an den Jürgen Klopp (1,91) oder Thomas Tuchel (2,09) in ihrer Zeit beim BVB nicht heranreichten. 

Dennoch ist die Personalie Favre bei den Schwarz-Gelben ein viel diskutiertes Thema. Dem Schweizer wird zu wenig Mentalität, zu wenig Leidenschaft und ein zu trockener Umgang mit seinen Stars vorgeworfen. Auch ehrgeizig formulierte Ziele mit der Borussia waren von Favre nie zu hören - ganz im Gegensatz zu seinen Spielern und der Vereinsführung. 

Wie "Bild" und "WAZ" am Mittwochnachmittag übereinstimmend berichten, wird Favre Trainer der Dortmunder bleiben und eine dritte Titel-Chance bekommen. Dem Boulevardblatt zufolge sehen die BVB-Bosse in seiner Arbeit einen positiven Trend. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei der überzeigende 2:0-Sieg gegen RB Leipzig gewesen. Außerdem seien die Verantwortlichen von Favres Umgang mit jungen Spielern begeistert.

Am Morgen hatte es in der "Sport Bild" noch geheißen, dass die BVB-Bosse immer wieder über mögliche Alternativen auf dem Trainerstuhl nachdenken. Gehandelte Namen waren dabei bekanntlich Ex-Bayern-Coach Niko Kovac oder auch Erik ten Haag (Ajax Amsterdam) und Jesse Marsch (RB Salzburg). 

Wunschkandidat war bereits vor zwei Jahren Julian Nagelsmann, der allerdings bei RB Leipzig ein Arbeitspapier bis 2023 besitzt und absolut fest im Sattel sitzt. Beim BVB dürfte er somit in diesem Sommer kein Thema werden. 

BVB: Lucien Favre kein Trainer für die großen Spiele?

Somit würde alles darauf hindeuten, dass die Westfalen mit dem 62-Jährigen in eine dritte Spielzeit starten. Nicht, weil Favre das Nonplusultra als Dortmunder Übungsleiter ist. Sondern, weil es derzeit schlichtweg keine Alternative gibt, die die BVB-Bosse mehr überzeugt. 

Ihre Devise: Lieber einen bisweilen schmallippigen und kauzig wirkenden, dafür ergebnistechnisch erfolgreichen Trainer an der Seitenlinie als einen weiteren Neustart mit einem neuen Cheftrainer, der die Resultate Favres erst einmal bestätigen müsste.

Dem Bericht zufolge spricht vor allem die Akzeptanz innerhalb der Mannschaft für die Weiterbeschäftigung Favres. Die BVB-Profis haben sich längst mit dem Auftreten und der Mentalität des Fußball-Tüftlers arrangiert, pflegen einen respektvollen Umgang mit ihrem Coach. 

Größter Kritikpunkt an der Arbeit Favres ist seit Amtsübernahme vor zwei Jahren, dass Dortmund vor allem in den Do-or-die-Spielen keine Top-Leistungen brachte. Die Duelle gegen die direkte Konkurrenz, in erster Linie den FC Bayern, gingen reihenweise verloren. Auch in den K.o.-Spielen der Pokalwettbewerbe versagte der BVB unter Favre wiederholt. 

Da es aber auch hier keine Garantie für eine Verbesserung im Falle einer Neubesetzung gibt, stehen die Zeichen wenige Tage vor dem Ende der Bundesliga-Saison 2019/2020 auf planmäßige Fortsetzung der Zusammenarbeit.

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