06.06.2020 19:01 Uhr

Rapid angeschlagen, Sturm unter Druck

Die Verletzungsserie schwächt Grün-Weiß
Die Verletzungsserie schwächt Grün-Weiß

Rapid weist gegen Sturm Graz in den letzten Jahren eine schwache Bilanz auf, die Steirer ihrerseits kommen in dieser Saison nicht wirklich vom Fleck.

Schon unter gewissem Druck stehen Rapid und Sturm Graz im Sonntagsschlager (19:30 Uhr) der Meistergruppe der 24. Runde der Bundesliga. Beide blieben zum Auftakt am Mittwoch ohne Punkt, vor allem die Steirer müssen anschreiben. Rapid wiederum muss sich nicht nur vom 0:2 gegen Salzburg erholen, sondern auch ein Trio verletzungsbedingt vorgeben.

Nach Christopher Dibon (Kreuzbandriss) drohen nun auch dessen Innenverteidigungskollege Mario Sonnleitner (Oberschenkel) sowie Mittelfeldmann Thomas Murg (Knie) länger auszufallen - für die Sturm-Partie sind die beiden jedenfalls sicher kein Thema. "Das ist aber immer noch eine sehr gute Truppe, ich glaube an die Spieler, die wir haben", bekräftigte Trainer Dietmar Kühbauer am Freitag. Auch ihm ist freilich klar, dass dem Team damit Führungsspieler abhandenkommen. "Er wird uns als Spieler und Mensch unheimlich fehlen", sagte Kühbauer besonders im Hinblick auf Dibon.

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Alternativen stünden bereit, Kühbauer dachte laut etwa an Außenverteidiger Filip Stojković und den defensiven Mittelfeldmann Dejan Ljubičić. Oder an den jungen Leo Greiml, der freilich erst einen Saisoneinsatz aufweist. Der wieder schmerzfreie Mateo Barać sei hingegen wohl noch nicht matchfit, das Risiko zu groß. Kühbauer: "Da ist mir der Spieler schon sehr wichtig."

Rapid-Kapitän Schwab: "Wir müssen Sturm auf Distanz halten"

Nach den Ausfällen ist Stefan Schwab noch mehr in seiner Rolle als Leader gefragt. Für den Kapitän ist die Partie gegen Sturm ein "sportlich enorm wichtiges Spiel", wie er meinte. "Es ist richtig eng in der Tabelle, wir müssen Sturm auf Distanz halten", sagte er, den aktuellen Vier-Punkte-Vorsprung auf die letztplatzierten Steirer vor Augen. "Die Auftaktniederlage hat uns gleich wieder zurückgeworfen. Wir müssen Sturm auf Distanz halten, am besten mit drei Punkten." Seine Prognose für das Duell mit den "sehr, sehr disziplinierten" Grazern: "Das wird ein sehr, sehr enges Spiel, in dem Kleinigkeiten entscheiden."

Die Statistik könnte aus Rapid-Sicht freilich besser sein: Rapid kam gegen Sturm in den jüngsten 15 Bewerbsspielen nur zu drei Siegen (3-6-6), musste sich aber bei sechs Remis sechsmal geschlagen geben. Besser schaut die Bilanz der aktuellen Saison aus: Das Heimspiel gegen Sturm gewann Rapid 1:0, auswärts holte Grün-Weiß immerhin ein 1:1.

Sturm-Coach El Maestro: "Wir müssen mehr Greifbares erreichen"

Sturm andererseits kommt in der laufenden Saison nicht richtig Fahrt. "Ich bin ehrlich genug, um zu sagen, dass wir in dieser Saison nie so richtig vorne dabei waren", erklärte Coach Nestor El Maestro. Das soll sich am Sonntag, vier Tage nach dem Heim-1:2 gegen den WAC, ändern. "Wir haben das Auftaktspiel verloren, wir sind aber gut dabei", meinte El Maestro. "Wir fühlen uns auf gutem Weg für ein gutes Spiel."

Ein solches muss wohl auch her, will man Platz vier und damit den direkten Europacupplatz, auf dem aktuell Rapid liegt. Siege waren zuletzt aber rar. Der bisher letzte datiert vom 22. Februar (2:0 gegen die Admira), es war auch der einzige in den jüngsten sieben Partien (1-2-4). "Wir müssen mehr Greifbares und Zählbares erreichen. Nur ein Sieg hilft uns richtig weiter, und wir fahren hin, um zu gewinnen", betonte El Maestro und versprach: "Am Sonntag wird großer läuferischer Einsatz und Sprintstärke von uns zu sehen sein."

Auch El Maestro muss mit dem gesperrten Anastasios Avlonitis einen Innenverteidiger vorgeben, immerhin kann er auf seinen fast wieder voll fitten Mittelfeldmotor Otar Kiteishvili zurückgreifen. "Aufgrund seiner Verletzung war er gegen den WAC noch ein bisschen gehemmt", berichtete der Coach, der mit seiner Truppe schon am Samstag anreisen wird.

apa

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