Immer wieder hatte es in den vergangenen Monaten deutliche Kritik an Cheftrainer Lucien Favre von Borussia Dortmund gegeben. Sein BVB fehle in den den großen Spielen die Siegermentalität, die vom Coach vorgelebt werden müsse, so einer der häufig formulierten Vorwürfe. Für Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann steht aber fest: An Favre liegt es nicht!

In seiner Kolumne bei "Sky" stellte der heutige TV-Experte unumwunden fest: "Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, welche Trainer in Dortmund mit dieser Mannschaft viel bessere Ergebnisse liefern würden." 

Der BVB rangiert fünf Spieltage vor Saisonende auf dem zweiten Tabellenplatz und könnte unter dem Schweizer Fußballlehrer erneut die Vizemeisterschaft einfahren. Dass Favre dennoch öffentlich angezählt wird, vermehrt auch aus der eigenen Dortmunder Anhängerschaft, kann Hamann nicht nachvollziehen: "Wie und ob es ein Ende von Lucien Favre zum Saisonende in Dortmund gibt, weiß ich nicht. Was ich aber weiß: Die Diskussion darüber, ob dieser Mann keinen Meistertitel holen kann und deshalb nicht gut genug sei, ist ziemlich deplatziert."

FC Bayern momentan "von kaum jemandem zu besiegen"

Vor der Saison hatten die Dortmunder Bosse um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke deutlich offensiver ausgerufen, um die Deutsche Meisterschaft mitspielen zu wollen. Spätestens seit der 0:1-Niederlage vor eineinhalb Wochen gegen den Ligaprimus FC Bayern München ist die Titelfrage im deutschen Fußball-Oberhaus aber wohl entschieden - zum achten Mal in Serie für die Münchner.

Für den langjährigen Profi Hamann liegt das aber nicht an einem schwächelnden BVB-Coach, sondern vielmehr an der erneuten Stärke des großen FC Bayern München: "In dieser Saison wüsste ich nicht, was ich ihm [Favre, Anm. d. Red.] groß ankreiden könnte. Er hat mit Bayern einen riesengroßen Gegner."

Der FCB sei derzeit das "beste Team in Europa". Sie sei in der derzeitigen Verfassung "von kaum jemandem zu besiegen", stellte Hamann fest.