24.05.2020 11:45 Uhr

BVB reif fürs Topspiel: Bayern kann kommen - Götze gehen

Lucien Favre ist mit seiner Mannschaft derzeit gut drauf
Lucien Favre ist mit seiner Mannschaft derzeit gut drauf

Vizemeister Borussia Dortmund ist für das Topspiel am Dienstag gegen Tabellenführer Bayern München gerüstet. Und deshalb schrumpfte die Trennung von Weltmeister Mario Götze beim 2:0-Sieg in Wolfsburg zur Fußnote.

Von wegen "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" - vom altehrwürdigen "Herberger'schen Gesetz" wollte Lucien Favre nichts hören. "Ich möchte unseren Erfolg gegen Wolfsburg genießen und noch nicht von den Bayern sprechen", sagte der Trainer von Borussia Dortmund vor dem Bundesliga-Klassiker am Dienstag (18:30 Uhr) gegen den Tabellenführer und Titelrivalen Bayern München ungewohnt locker.

Offensichtlich war der Schweizer Perfektionist mit großem Respekt zu den Niedersachsen gereist. Der souveräne, wenn auch glanzlose 2:0 (1:0)-Sieg durch die Tore von Raphael Guerreiro (32.) und Achraf Hakimi (78.) war für Favre ein wichtiger Anlass, sich nicht nur innerlich zu freuen. Und das, obwohl die Norddeutschen zum siebten Mal in Folge gegen den BVB ohne Torerfolg blieben, somit eher ein Lieblings- denn ein Angstgegner der Borussen sind.

Hummels-Einsatz arg in Gefahr

Sportdirektor Michael Zorc hatte da schon längst in den Topspielmodus umgeschaltet und sorgte sich ausdrücklich um die Gesundheit von Abwehrchef Mats Hummels. Für den Ex-Nationalspieler war das 250. Bundesligaspiel wegen Achillessehnenbeschwerden schon nach 45 Minuten beendet. Zorc: "Mats hat da schon länger Probleme. Wir hoffen, dass es bis Dienstag reichen wird."

Während Hummels nicht nur gegen den Rekordmeister wichtiger denn je für die Schwarz-Gelben ist, spielt WM-Held Mario Götze rund um den Borsigplatz keine Rolle mehr. Zorc klang fast erleichtert, als er via Sky schon vor der Partie in Wolfsburg verkündete, der zum Saisonende auslaufende Vierjahresvertrag mit dem 27-Jährigen werde nicht verlängert.

Und auch in der Volkswagen-Arena wurde mehr als deutlich, dass Favre für den feinen, aber anfälligen Techniker einfach keine Verwendung mehr hat. Fünf Akteure wechselte der Eidgenosse in der zweiten Halbzeit ein, der WM-Finaltorschütze von Rio 2014 war nicht dabei.

Glasner sah ordentliche zweite Halbzeit seiner Mannschaft

Mit starrem Gesichtsausdruck absolvierte Götze nach dem Schlusspfiff das Reservistenprogramm auf dem Rasen. Und Zorc wirkte auch nicht sonderlich überzeugend, als er die Trennung von Götze verbal abzufedern versuchte: "Ich glaube, dass Mario in dieser Saison noch wichtig für uns wird."

VfL-Trainer Oliver Glasner war wichtig, dass sich sein Team zumindest in der zweiten Halbzeit auf Schlagdistanz zu den Gästen halten konnte. "Gegen solche Spitzenmannschaften fehlt uns nicht mehr viel, aber immer noch ein bisschen. Daran müssen wir weiter arbeiten, besonders an der Effektivität", analysierte der Österreicher den Verlauf der Begegnung, in der Felix Klaus (83. nach Videobeweis) wegen Foulspiels die Rote Karte sah.

Mehr als eine erneute Qualifikation für die Europa League wird am Saisonende nicht drin sein für die "Wölfe", denen tatsächlich der Biss und die Effizienz der Dortmunder in der Offensive fehlte. Gerade einmal sechs Torschüsse binnen 90 Minuten standen in der BVB-Statistik. Das reichte aber zu drei Punkten.

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