19.05.2020 13:33 Uhr

UEFA vor kniffliger Termin-Aufgabe

Aleksander Ceferin muss neue Termine für die Europapokal-Spiele finden
Aleksander Ceferin muss neue Termine für die Europapokal-Spiele finden

Die UEFA hat ihre Exko-Sitzung Ende Mai verschoben. Ganz freiwillig und aus Rücksicht gegenüber den Ligen geschah dies nicht. Wie geht es mit der Champions League weiter?

Den 27. Mai würde die Europäische Fußball-Union (UEFA) wahrscheinlich am liebsten aus dem Kalender streichen. Für diesen Tag war schließlich das Europa-League-Finale als Ouvertüre eines spektakulären Sommers angesetzt - wegen der Coronakrise musste aber ein neuer Termin her. Und der wiederum sollte eigentlich an eben diesem 27. Mai vom Exekutivkomitee abgesegnet werden. Auch das geschieht nun allerdings nicht.

Weil es "noch offene Fragen bezüglich einiger EM-Gastgeber" gebe, so der offizielle UEFA-Wortlaut, wurde die wegweisende Besprechung von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und den anderen Gremiumsmitgliedern auf den 17. Juni verschoben.

Das viel größere Problem als die Ausrichtung der paneuropäischen EURO im nächsten Jahr stellt tatsächlich aber die Vollendung der derzeit ausgesetzten Champions und Europa League dar, das Zeitspiel der UEFA ist schlichtweg alternativlos.

"Wir haben eine Idee. Und wenn alles nach Plan verläuft, werden wir die Wettbewerbe im August beenden", sagte Ceferin in einem Interview mit "beIn Sports". Dieser Plan funktioniert allerdings nur, wenn in Europas Ligen die Spielzeiten ohne größere Zwischenfälle zu Ende gebracht werden können. Die UEFA hatte den Ligen Vorrang gegeben und dürfte diesbezüglich Mitte Juni schlauer sein. Aber auch schlau genug?

Ceferin kritisiert Frankreich für Ligue-1-Abbruch

Wenn die Bundesliga auf die Zielgerade einbiegen könnte, hat die englische Premier League wohl gerade erst wieder den Spielbetrieb aufgenommen. Fragezeichen stehen zudem noch hinter den Daten für einen Neustart in Spanien und Italien. In Frankreich wurde die Ligue 1 Ende April abgebrochen.

Zu früh, wie Ceferin nun erneut betonte. "Das ist nicht ideal, weil sich die Situation eventuell ja auch verbessern könnte", sagte der Slowene, dessen Verband vor gewaltigen Herausforderungen steht. Mannschaften aus sage und schreibe zwölf Ländern sind noch in den UEFA-Wettbewerben vertreten. Unter diesen Umständen eine für alle faire Lösung zu finden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit.

"Aber was sollen die Klubs oder Ligen tun? Wir müssen die Entscheidungen der Regierungen akzeptieren", sagte Ceferin, der für den Fall einer Fortsetzung der europäischen Klubwettbewerbe befahl: "Wenn in einem Land nicht gespielt werden darf, müssen die Vereine ihre Partien auf neutralem Boden in einem anderen Land ausrichten."

Natürlich aber nur, wenn das übliche System mit Hin- und Rückspiel umsetzbar wäre. Zumindest mit Blick auf die Champions League waren vor geraumer Zeit bereits Spekulationen über einen neuen Modus aufgekommen, der eine Entscheidung in kürzerer Zeit ermöglicht. Als Turnier etwa mit nur einem K.o.-Duell an einem neutralen Ort.

Keinerlei Diskussionen über (gravierende) Veränderungen will Ceferin hingegen bezüglich der verschobenen EURO (11. Juni bis 11. Juli 2021) aufkommen lassen - auch wenn es nach Angaben des 52-Jährigen Probleme bei drei der vorgesehenen zwölf Gastgeber-Städte gibt. Während München seine Teilnahme bereits bestätigt hat, steht unter anderem das nordspanische Bilbao infrage.

"Wir würden die EURO gerne in zwölf Städten veranstalten", sagte Ceferin: "Aber wenn nicht, dann sind wir auch bereit, es in zehn, neun oder acht zu machen."

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