22.04.2020 13:48 Uhr

Plan mit Fragezeichen: Kommt der "heiße" Herbst für Löw?

Wann geht es für Joachim Löw und das DFB-Team weiter?
Wann geht es für Joachim Löw und das DFB-Team weiter?

"Triple-Header" in der Nations League, dazu die Nachhol-Kracher gegen Spanien und Italien: Joachim Löw darf sich offenbar auf einen "heißen" Spätsommer und Herbst mit der deutschen Nationalmannschaft freuen.

Die UEFA will bei ihrer Videoschalte mit den Exko-Mitgliedern um DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Donnerstag den Weg für eine kleine Kalender-Revolution frei machen. Angedacht ist, im September und Oktober je drei statt wie vor der Coronakrise geplant zwei Länderspiele auszutragen. Im November soll es bei den zwei angedachten Termin bleiben.

"Ob mit oder ohne Zuschauer, da lege ich mich noch nicht fest, aber im September werden wir die Nationalmannschaft wieder auf dem Platz sehen, das ist meine Prognose", hatte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius am Dienstag geäußert. Diese Aussage war nicht aus der Luft gegriffen: Curtius hatte sie als Teilnehmer an der UEFA-Konferenz mit den 52 Mitgliedsverbänden aus erster Hand.

Volles Programm für das DFB-Team

Am Mittwoch wurden die Gedankenspiele mit der europäischen Klubvereinigung ECA sowie den Ligen besprochen. Vorgesehen ist im September zum Start der zweiten Saison der Nations League ein "Triple-Header". Für Löw würde das bedeuten: Zu den Duellen mit Spanien (Termin bisher: 3. September) und in der Schweiz (6.9.) käme ein weiteres, wahrscheinlich das ursprünglich für 10. Oktober angesetzte beim dritten Gruppengegner Ukraine.

Im Oktober könnten zwei weitere Spiele in der Nations League folgen sowie eine der im März wegen Corona abgesagten Partien. Damals sollte die DFB-Auswahl in Madrid gegen Spanien (26.3.) und in Nürnberg gegen Italien (31.3.) antreten. Diejenigen Teams, die an den Play-offs für die auf 2021 verlegte EM teilnehmen, hätten als dritte Oktober-Begegnung ihr Halbfinale.

Die Finals der EURO-Ausscheidung wären für November vorgesehen. Für Löw könnte dann neben der abschließenden Partie in der Gruppenphase der Nations League das zweite für März angedachte Duell anstehen. Aus dem DFB ist zu hören, dass der Verband die Frühjahrs-Spiele noch nicht abgeschrieben hat.

Der Plan wirft Fragen auf

Das Modell mit insgesamt acht Länderspielen von September bis November inklusive der Aufsplittung der Playoffs hat der irische Verband FAI bereits bestätigt. Die Boys in Green hoffen noch auf eines der vier letzten EM-Tickets. Den Ligen, die dann längst die Saison 2020/21 spielen wollen, wird ihre Zustimmung mit einem Verzicht schmackhaft gemacht: Die eigentlich als Testspiele für die EM vorgesehenen Juni-Partien entfallen.

Löw oder der DFB wollten die Neuigkeiten nicht kommentieren, ein Sprecher verwies auf die UEFA-Sitzung. Aus dem Verband heißt es, man befinde sich in der "vergleichsweise luxuriösen Situation", abwarten zu können. Zunächst soll der Restart der Bundesliga eine "Blaupause" für Nationalmannschaften liefern. Danach sind DFB- und Europapokal dran, erst im dritten Schritt Löw und Co.

Doch der Plan wirft Fragen auf: Nationalteams versammeln Spieler aus aller Herren Länder, allein Löw wollte zuletzt Spieler aus der Bundesliga, aus Spanien, England und Italien nominieren. Dass der gesamte Tross für Spiele durch Europa reisen würde, scheint aktuell schwer vorstellbar.

Löw wird's nehmen, wie's kommt. "Wir würden uns freuen, wenn der Fußball so bald wie möglich das Tagesgeschäft aufnimmt", hatte er zuletzt gesagt, "und wir die Menschen erfreuen können."

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