08.04.2020 15:54 Uhr

Nach der Corona-Absage: Diese Teams wollten um den EM-Titel fighten

Das DFB-Team gehörte wie gewohnt zum Kreis der Favoriten
Das DFB-Team gehörte wie gewohnt zum Kreis der Favoriten

Es sollte das größte Fußball-Event des Jahres werden - doch daraus wurde nichts. Die erste paneuropäische Fußball-EM ist dem weltweit grassierenden Coronavirus zum Opfer gefallen und ist ins Jahr 2021 verlegt worden. Das größte Fußballturnier des Kontinents ist nun für den 11. Juni bis 11. Juli 2021 terminiert und soll dann mit seinen zwölf Spielstätten in elf Ländern Geschichte schreiben.

Die Vorbereitungen liefen längst auf Hochtouren, die Qualifikation war gespielt. Insgesamt 24 teilnehmende Länder sollten in London, München, Amsterdam, Rom und Co. den Nachfolger von Titelverteidiger Portugal suchen. Darunter kristallisierte sich der Kreis der "üblichen Verdächtigen als Top-Favoriten auf den EM-Titel heraus, der auch bei den Online-Buchmachern ganz heiß gehandelt wurde. Die Wettquoten für den Europameister sahen neben der Deutschen Nationalmannschaft vor allem die Co-Gastgeber England und Frankreich in der Favoritenrolle. 

Wer galt sonst noch als ernsthafter Kandidat für die EM? Wie stark war Titelverteidiger Portugal einzuschätzen? Was ist mit Ex-Weltmeister Spanien? Die favorisierten Teams im Überblick: 

Deutschland 

Nach der katastrophalen Weltmeisterschaft 2018 und der ebenfalls mehr schlecht als recht verlaufenden Nations League hatte sich das DFB-Team für die Europameisterschaft einiges vorgenommen. Zwar fielen im Laufe der Saison 2019/2020 mit Niklas Süle vom FC Bayern München und Leroy Sané von Manchester City zwei absolute Hoffnungsträger der Mannschaft mit schweren Knieverletzungen über Monate aus.

Dennoch hatten sich Bundestrainer Joachim Löw und seine verjüngte Truppe vorgenommen, endlich wieder für Furore bei einem internationalen Großturnier zu sorgen. Entsprechend wechselten sich bei Löw und auch DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff Enttäuschung und Verständnis nach der Entscheidung der UEFA ab, das Turnier um ein Jahr nach hinten zu verlegen. "Unsere Nationalspieler (...) hätten natürlich wahnsinnig gerne die Euro im Sommer gespielt, was sie sich auch erarbeitet hatten. Jeder Sportler lebt doch für diese großen Spiele, für diese großen Turniere, die ein Land, einen ganzen Kontinent oder bei Weltmeisterschaften die ganze Welt begeistern", so der Bundestrainer.

Oliver Bierhoff führte aus: "So gerne wir (...) die Euro 2020 im Sommer mit unserer jungen Mannschaft und den drei tollen Heimpartien in München gespielt hätten, so alternativlos sind diese Entscheidungen im Moment." Ziel des DFB-Teams sei es fortan, die Vorfreude auch im nächsten Jahr wieder in diesem Maße hochfahren zu können. 

Frankreich

Der amtierende Weltmeister galt auch in diesem Jahr als ganz heißer Anwärter auf den EM-Thron. Die Elf von Nationaltrainer Didier Deschamps ist gespickt mit absoluten Weltstars wie Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain, Antoine Griezmann vom FC Barcelona oder Benjamin Pavard vom FC Bayern München und brannte bereits auf das Vorrunden-Duell mit der deutschen Auswahl.

Trotz der großen Erwartungshaltung an das eigene Team wurde auch in Frankreich die Verschiebung der EURO als richtige Entscheidung bewertet. "Das einzige Spiel, das wir derzeit gewinnen müssen, ist das gegen den Coronavirus", teilte Deschamps auf der Internetseite des Französischen Fußballverbandes (FFF) mit. Im nächsten Jahr soll dann ein neuer Anlauf unternommen werden, den dritten EM-Titel nach 1984 und 2000 einzufahren. 

Portugal 

Auch Titelverteidiger Portugal tritt in einer Gruppe mit der deutschen Auswahl an. Der Überraschungssieger von vor vier Jahren ist bei Endrunden immer ein starker Gegner. In der Qualifikation musste das Team um Superstar Cristiano Ronaldo aber auch in diesem Jahr wieder lange zittern. Nach der Niederlage gegen den späteren Gruppensieger Ukraine und den vorangegangenen Unentschieden gegen Ukraine und Serbien war am letzten Quali-Spieltag noch alles ziemlich eng.

Letztlich sicherte sich Portugal durch den 2:0-Auswärtssieg bei Außenseiter Luxemburg den zweiten Gruppenplatz und das Ticket für die Endrunde. Dass die EM nun ein Jahr später stattfindet, kommt dem mehrmaligen Weltfußballer CR7 sicherlich nicht unbedingt entgegen. Der Rekordtorschütze der Selecao wird im kommenden Juni bereits 36 Jahre alt sein. Es ist aber davon auszugehen, dass sich Ronaldo wie gewohnt in Topform präsentieren wird, um den Titel mit seiner Landesauswahl verteidigen zu können.

England

Schon bei der letzten Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Russland trumpften die Three Lions groß auf und drangen bis ins Halbfinale vor. Teammanager Gareth Southgate hat es geschafft, den richtigen Mix aus Jung und Alt sowie aus geballter Offensivpower und stabiler Defensivarbeit zu finden. 

Bei der diesjährigen Kontinentalmeisterschaft sollte endlich der ganz große Wurf gelingen und der erste EM-Titel überhaupt eingefahren werden. Die kommenden Weltstars Jadon Sancho von Borussia Dortmund, Marcus Rashford von Manchester United, Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea oder Trent Alexander-Arnold vom FC Liverpool sollten dabei helfen. Auch wenn das Turnier nun um zwölf Monate verlegt wurde: Mit dieser verjüngten englischen Auswahl wird in den nächsten Jahren immer zu rechnen sein.

Belgien

Auch den Roten Teufeln ist bei der EM-Endrunde viel zuzutrauen. Egal, ob diese nun in 2020 oder in 2021 stattfindet. Courtois, Hazard, de Bruyne, Lukaku und Co. stehen für absolute Weltklasse und haben bereits mit der Halbfinal-Teilnahme bei der letzten Weltmeisterschaft unter Beweis gestellt, wie stark das Team wirklich ist.

In der Qualifikation setzten sich die Roten Teufel hochüberlegen mit 30 Punkten und 40:3 Toren in zehn Spielen durch, was ihren Favoritenstatus nur noch mehr unterstreicht. Das wird sich auch in zwölf Monaten noch nicht geändert haben. 

 

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