28.02.2020 11:10 Uhr

"Das braucht kein Mensch": Brinkmann greift Klinsmann an

Ansgar Brinkmann fordert eine klare Reaktion auf rassistische Vorfälle
Ansgar Brinkmann fordert eine klare Reaktion auf rassistische Vorfälle

Der ehemalige Fußball-Profi Ansgar Brinkmann hat das beispiellose Verhalten von Jürgen Klinsmann gegenüber dessen Ex-Klub Hertha BSC kritisiert.

"Da ist Jürgen Klinsmann, der ja Unfassbares erreicht hat in seiner Fußballkarriere, weit über das Ziel hinausgeschossen", sagte Brinkmann dem "SID": "Das hätte er sich alles sparen können und auch müssen. Das hat er gar nicht nötig."

Vor allem sei "die Art und Weise, wie er sich verabschiedet hat, richtig schlecht. Von A bis Z braucht das kein Mensch", betonte Brinkmann, der glaubt, "dass es im Kampf, den beide Seiten austragen, keine Gewinner geben wird, weder Hertha BSC noch Klinsmann".

Klinsmann hatte am 11. Februar nach 76 Tagen via Facebook überraschend seinen Rücktritt als Trainer verkündet. Am Mittwoch, 15 Tage nach seinem unerwarteten Rücktritt als Trainer von Hertha BSC, prangerte er in einer Generalabrechnung die Verhältnisse bei seinem ehemaligen Arbeitgeber an.

Klinsmann attackierte in einem ausführlichen Protokoll über die Zeit als Hertha-Trainer vor allem Manager Michael Preetz. "Sport Bild" veröffentlichte das Dokument.

Brinkmann fordert Reaktion auf Rassismus

In der aktuellen Rassismus-Debatte im Profifußball hat der Kult-Fußballer derweil eine deutliche Reaktion gefordert.

"Wir brauchen das, gerade in den Stadien. Fußball ist ein Multiplikator und hat einen Stellenwert in Deutschland, in Europa, weltweit", so Brinkmann: "Es ist wichtig, dass der Fußball da Flagge zeigt, besonders in der heutigen Zeit."

Zudem lobte Brinkmann die Reaktion von Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl am vergangenen Wochenende. "Da geht mir das Herz auf. Eberl hat das klasse gemacht. Er hat es auf den Punkt gebracht, dass es 80 oder 90 Idioten sind", sagte der 50-Jährige.

 "Wir brauchen Leute wie Eberl, die dann hingehen und sagen: Das gefällt mir nicht, ich wehre mich dagegen, wir, Borussia Mönchengladbach, stehen nicht dafür."

Einige Borussia-Ultras hatten mit verunglimpfenden Bannern gegen TSG Hoffenheims-Mäzen Dietmar Hopp zu Beginn der zweiten Halbzeit am vergangenen Samstag für Missstimmung und eine kurze Spielunterbrechung gesorgt. Schiedsrichter Felix Brych pfiff die Partie erst wieder an, nachdem die Transparente entfernt worden waren.

Eberl hatte die Fans am Zaun vor der Fankurve offensiv konfrontiert und sein Unverständnis nach dem Spiel zum Ausdruck gebracht und die betreffenden Anhänger bei "Sky" als "Hornochsen" bezeichnet.

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