27.02.2020 11:57 Uhr

Warum da Costa in Frankfurt kein Stammspieler mehr ist

Bei Eintracht Frankfurt derzeit keine Stammkraft: Danny da Costa
Bei Eintracht Frankfurt derzeit keine Stammkraft: Danny da Costa

Das neue Jahr steht für Danny da Costa bislang unter keinem guten Stern. Der einstige Dauerbrenner von Eintracht Frankfurt muss sich mit einer ungewohnten Rolle abfinden.

Vor gar nicht allzu langer Zeit war Danny da Costa noch ein Fall für Joachim Löw. Der Dauerbrenner von Eintracht Frankfurt sprintete unermüdlich die rechte Außenbahn auf und ab, sein Sprung in die Nationalmannschaft schien nicht unrealistisch.

Ein halbes Jahr später schreibt der 26-Jährige wieder Schlagzeilen - aber nicht des Fußballs wegen.

In der Dauerdebatte über Rassismus hat der Sohn eines Angolaners und einer Kongolesin von schockierenden Erfahrungen berichtet.

Wie er 2013 in einer Zweitligapartie mit dem FC Ingolstadt übel beleidigt worden war oder wie sich ein Passant beim Spaziergang von ihm wegdrehte und versteckte.

"Natürlich bin ich dunkelhäutig, aber deswegen bin ich doch kein wildes Tier und stürme auf Leute zu", sagte der Neusser der "Frankfurter Rundschau": "So etwas aus den Köpfen der Menschen herauszubekommen ist das Schwierige."

Da Costa fordert mehr Zivilcourage

Umso wichtiger sei es, dass gerade bei Vorfällen in Stadien die große Mehrheit der Zuschauer das Verhalten der wenigen Unbelehrbaren geißelt und ein Zeichen setzt.

"Zivilcourage ist ganz wichtig, das hinterlässt Eindruck und bleibt in den Köpfen hängen", sagte da Costa, der Spielabbrüche oder das Verlassen des Feldes hingegen als wenig sinnvolle Reaktion betrachtet.

Damit würden Zehntausende Menschen bestraft wegen "einer Gruppe, die sich ohnehin nicht großartig dafür interessiert, was auf dem Platz passiert", sagte der Außenverteidiger. Und sowieso: Da Costa selbst hätte gerade ohnehin nur selten die Möglichkeit, den Platz zu verlassen.

Da Costa bei Eintracht Frankfurt derzeit keine Stammkraft

In der Rückrunde hat der ehemalige Nachwuchsnationalspieler von acht Pflichtbegegnungen nur eine über die komplette Spielzeit bestritten, insgesamt kommt da Costa im Jahr 2020 auf läppische 108 Einsatzminuten.

In der Vorsaison hatte er in 50 Pflichtspielen noch durchschnittlich 89:44 Minuten absolviert, auch in der Hinrunde der aktuellen Saison war er eine feste Größe.

"Die Konkurrenz ist größer geworden. Wichtig ist, dass er fightet und versucht, bereit zu sein", sagte Trainer Adi Hütter, dessen Systemumstellung auf eine Viererkette maßgeblich für die neue Rolle von da Costa ist: "Des einen Freud, des anderen Leid", sagte Hütter weiter.

Der "neue da Costa" im Team der Hessen heißt nämlich Timothy Chandler, der sich nun auf der rechten Bahn auszeichnen darf. Und das mit vier Toren in der Rückrunde auch schon getan hat.

Chandler hatte wegen einer Verletzung lange nur die Reservistenrolle eingenommen - und dürfte auch deshalb für da Costa ein Mutmacher sein.

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