26.02.2020 11:44 Uhr

Eintracht trotz Polster verunsichert nach Salzburg

Warnt davor, zu locker in das Rückspiel in Salzburg zu gehen: Eintracht-Keeper Kevin Trapp
Warnt davor, zu locker in das Rückspiel in Salzburg zu gehen: Eintracht-Keeper Kevin Trapp

Teil zwei der Salzburger Festspiele hätte für Eintracht Frankfurt in der österreichischen Kulturstadt ein Lustspiel sein können.

Nach der Heimpleite gegen den 1. FC Union Berlin (1:2) hat die Europa-League-Begegnung am Donnerstag (21:00 Uhr) bei Red Bull Salzburg trotz des 4:1 im ersten K.o.-Duell nun das Potenzial für eine Zitterpartie. "Ich glaube nicht, dass wir nach dem 4:1 im Hinspiel jetzt Warnungen aussprechen müssen", meinte Sportvorstand Fred Bobic. "Wir müssen weiter machen. Es sind knackige Wochen."

Wie schnell man besonders auf der europäischen Bühne vom sicheren Sieger zum spektakulären Verlierer werden kann, weiß aus bitterer Erfahrung Eintracht-Torwart Kevin Trapp. "Ich habe schon mal anderes erlebt", erinnerte er sich nach dem 4:1 gegen Salzburg an einen der schwärzesten Momente seiner Karriere. 2017 hatte Trapp mit seinem Ex- Club Paris Saint-Germain im Achtelfinale der Champions League den FC Barcelona erst mit 4:0 besiegt, um danach mit 1:6 unterzugehen.

Eingedenk des Trapp-Erlebnisses und des zuletzt extremen Wechsels der Leistungen der Eintracht hat auch Trainer Adi Hütter größere Zweifel, ob alles in seiner Heimat Salzburg glatt geht und der erneute Einzug ins Achtelfinale gelingt. "Wir müssen das 4:1 über die Runden bringen", sagte der 50-jährige Österreicher. Sollten seine Profis so schwach agieren wie in der ersten Halbzeit gegen Union - dann Servus. "Wenn wir aber so spielen, wie am Donnerstag 90 Minuten zu Hause gegen Salzburg, bin ich hundert Prozent überzeugt, dass wir weiterkommen", betonte Hütter.

Bobic: "Es gibt keine Ausreden"

"Auch, wenn wir einen guten Vorsprung haben: Im Fußball geht alles schnell", meinte Defensivspieler Timothy Chandler. "Jeder weiß selber, dass es gegen Berlin nicht gut war und muss sich an seine eigene Nase fassen. Manchmal funktioniert es, manchmal nicht." Ganz so lapidar sieht es sein Kollege Makoto Hasebe nicht. "Die Emotionen haben gefehlt. Wir müssen unsere Mentalität ändern", mahnte der 36-jährige Japaner und erinnerte an die "die letzten sechs Wochen der Hinrunde" mit nur einem Sieg bei Arsenal London (2:1) und acht Niederlagen sowie einem Remis in der Bundesliga.

Dass die erneut hohe Zahl von Spielen in kurzer Zeit in drei Wettbewerben zu dem Auf und Ab des spielerischen Eintracht-Niveaus beiträgt, lässt Bobic nicht gelten. "Wenn die Jungs große Träume und Ziele haben, dann macht ihnen das nichts aus", sagte der Ex-Nationalstürmer. "Es gibt keine Ausreden. Wir wollten das so."

Beim österreichischen Meister wird Hütter nach der großen Rotation mit fünf Personaländerungen gegen Union wohl wieder das A-Team mit Sebastian Rode, Djibril Sow und Almamy Touré aufbieten. In die Abwehr wird zudem Martin Hinteregger stehen, der im Hinspiel gesperrt war.

Nach dem Gastspiel in Salzburg geht es dann eng getaktet weiter: Erst steht das Bundesliga-Auswärtsspiel am Sonntag gegen Werder Bremen auf dem Programm, am darauffolgenden Mittwoch danach die DFB-Pokalpartie gegen die Hanseaten in der eigenen Arena.

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