22.02.2020 10:25 Uhr

Leipzig-Reservist Forsberg "will nicht jammern"

Emil Forsberg (M.) fristet bei RB Leipzig derzeit ein Reservistendasein
Emil Forsberg (M.) fristet bei RB Leipzig derzeit ein Reservistendasein

Emil Forsberg war lange Zeit der Unterschied-Spieler bei RB Leipzig, doch inzwischen kommt der Schwede kaum noch zum Zug. Ein Wechsel im Sommer ist wahrscheinlich.

Zumindest privat könnte Emil Forsberg glücklicher nicht sein. Dass sich Ehefrau Shanga mit einem provozierenden Instagram-Post ganz offensichtlich über seine Reservistenrolle bei RB Leipzig beschwert hatte, nahm der Schwede als großen Liebesbeweis wahr.

"Sie hat immer gesagt, was sie denkt, sowohl über mich als auch über den Fußball", sagte Forsberg der schwedischen Zeitung "Aftonbladet": "Manchmal verursacht das Schlagzeilen, aber das muss man auch verstehen. Sie sorgt sich um mich und mein Wohlergehen."

Man muss nicht mit Forsberg verheiratet sein, um zu verstehen, dass der schwedische WM-Star wie ein Hund leidet, wenn er auf dem Rasen nicht Fußball spielen kann. Oder nur ein bisschen. Unter Trainer Julian Nagelsmann hat der 28-Jährige seinen Status als unverzichtbarer Denker und Lenker des RB-Spiels komplett eingebüßt. In den jüngsten Top-Spielen gegen Bayern München und Tottenham Hotspur durfte Forsberg gar nicht oder nur für ein paar Minuten ran. Auch im Auswärtsspiel am Samstag (18:30 Uhr) gegen Schalke 04 droht dem Offensivspieler die Bank.

Shanga Forsberg forderte deshalb in ihrem Post mehr Respekt für ihren Mann ("Niemand auf der Welt hat das Recht, dich wie Scheiße zu behandeln"), Emil Forsberg selbst will kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen. Er versucht sich mit mehr Trainingseifer anzubieten, was auch Nagelsmann gefällt. Doch wirklich verändert hat sich an seiner Lage nichts, in der Offensive haben ihm Christopher Nkunku, Dani Olmo und Patrick Schick den Rang abgelaufen.

Sollte sich daran bis zum Saisonende nichts ändern, ist ein Abschied des Fan-Lieblings, der den Aufstieg von RB aus der 2. Liga in die Champions League maßgeblich mitgestaltet hat, nach viereinhalb Jahren im Sommer wahrscheinlich.

"Es wird viel darüber geredet, dass ich gehen könnte", sagte Forsberg ausweichend zu seiner Zukunft: "Ich bin jetzt fünf Jahre hier. Jetzt ist es nicht so optimal, weil ich nicht viel spiele, aber ich will auch nicht jammern. Ich habe einen Vertrag und versuche alles zu geben, um die Jungs zu unterstützen."

Als Bankspieler ist Forsberg (Vertrag bis 2022) aber auf Dauer ein Problem, das wissen die RB-Verantwortlichen. Dafür ist der Ehrgeiz und das Selbstvertrauen des schwedischen Nationalspielers zu groß. In der Vergangenheit hatte er immer mal wieder mit seinem Abgang zu größeren Vereinen geliebäugelt, doch inzwischen scheint sogar RB zu groß für ihn geworden zu sein.

Wo auch immer Forsberg in der kommenden Saison spielt, die Unterstützung seiner Frau ist ihm sicher. "Wir sind seit 15 Jahren zusammen. Sie hat mich auf dieser Reise von Beginn an begleitet. Sie hat alles gesehen, alles gehört, sie weiß genau, was los ist", sagte er: "Es ist wichtig, Leute um sich zu haben, die hinter dir stehen." Vor allem, wenn es sportlich nicht so läuft.

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