20.02.2020 06:57 Uhr

Okafor fühlt sich wohl im Salzburger Schaufenster

Noah Okafor will in Salzburg bald zur Stammelf zählen
Noah Okafor will in Salzburg bald zur Stammelf zählen

Er ist der teuerste Spieler der Geschichte in der österreichischen Bundesliga. Die kolportierten zwölf Millionen Schweizer Franken (11,2 Millionen Euro), die RB Salzburg im Winter für ihn Ablöse bezahlt hat, sollen für Noah Okafor aber nicht zum Rucksack werden. Der 19-jährige Schweizer hofft, sich bei Österreichs Meister so schnell wie möglich einen Namen zu machen.

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Bisher kam Okafor nur zu einem Kurzeinsatz im Cup. Beim Ligaauftakt gegen den LASK (2:3) saß der Angreifer 90 Minuten auf der Ersatzbank. "Ich bin ein eher ungeduldiger Mensch. Aber es ist normal, dass man ein bisschen Zeit braucht. Die gebe ich mir, und die bekomme ich auch vom Club", betonte Okafor vor dem Europa-League-Gastspiel am Donnerstagabend bei Eintracht Frankfurt.

Es gilt vor allem, sich der Spielweise der Salzburger anzupassen. Dafür absolviert Okafor neben Videoanalysen und vielen Gesprächen mit Trainer Jesse Marsch laut eigenen Angaben auch Einzeltraining. "Ich bin sehr motiviert, noch mehr zu lernen", erklärte der Schweizer Internationale. Er habe in den ersten zwei Wochen bereits viel aufgenommen. "Es ist schon eine Umstellung. Ich brauche noch Feinschliff. Aber ich denke, es geht dann schnell."

In "zwei oder drei Wochen" will Okafor zum Stamm zählen. Das in Salzburg praktizierte Pressing passe gut mit seinem Spielstil zusammen. Das einstige Toptalent des FC Basel lebt von seiner Schnelligkeit, seiner Dynamik und seinen Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins. "Ich will ein wichtiger Leistungsträger der Mannschaft sein und das auch als Sprungbrett nützen, um irgendwann den nächsten Schritt zu machen."

Auf Hålands Spuren?

Einen Schritt, den in den vergangenen Jahren viele gemacht haben. Erling Håland wechselte im Winter zu Borussia Dortmund, Takumi Minamino zu Liverpool. Okafor verglich seinen neuen Arbeitgeber mit einem Schaufenster. "Die Augen sind am meisten auf Red Bull Salzburg gerichtet. Hier schleifen sie die Spieler. Es ist das Optimale für einen jungen Spieler, sich hier zu entwickeln. Davon bin ich überzeugt."

Bei der Höhe der Ablöse übertraf er sogar seinen Teamkollegen Maximilian Wöber, den die Salzburger im Sommer für 10,5 Mio. Euro vom FC Sevilla nach Österreich zurückgeholt hatten. "So etwas blende ich aus, am Ende zählt der Fußball", betonte der neue Rekordmann. "Die Zahlen rundherum sind Poker. Ich bin hier, um Fußball zu spielen."

Unter Koller hat es "vom taktischen nicht gepasst"

Das konnte er im Herbst beim FC Basel auch aufgrund von Verletzungen nicht immer. Unter dem früheren ÖFB-Teamchef Marcel Koller kam er zumeist nur noch zu Kurzeinsätzen. Zu den Hintergründen wollte sich Okafor nicht näher äußern. "Es gab nicht wirklich ein Problem", sagte der Youngster. "Vom Taktischen her hat es nicht mehr so gepasst."

Den Abschied aus Basel, wo er groß geworden ist, soll erleichtern, dass ihn seine Freundin und seine Familie nach Salzburg begleitet haben. "Ich habe volle Unterstützung." Die will Okafor nutzen, um sich über die "Bullen" auch für den Schweizer EM-Kader zu empfehlen. Sein bisher einziges Länderspiel hatte er im vergangenen Juni kurz nach seinem 19. Geburtstag im Spiel um Platz drei der Nations League gegen England (5:6 i.E.) absolviert.

In der EM-Qualifikation im Herbst war der Hoffnungsträger nicht dabei, die "Nati" traut er sich aber zu. Die EM sei eine zusätzliche Motivation, in Salzburg hart zu arbeiten. Okafor: "Es ist wichtig, dass ich so schnell wie möglich ins Team reinkomme und Spiele mache. Wenn ich die Leistungen bringe, so wie ich es kann, dann habe ich sicher gute Chancen."

apa

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