19.02.2020 14:32 Uhr

Ried startet Mission Aufstieg in Klagenfurt

Für Ried stehen die Zeichen auf Aufstieg in dieser Saison sehr gut
Für Ried stehen die Zeichen auf Aufstieg in dieser Saison sehr gut

Die SV Ried peilt im dritten Versuch die Rückkehr aus der 2. Liga ins Oberhaus an. Die Vorzeichen stehen vor dem Frühjahrsstart gut, dass die Innviertler im Mai den Titel bejubeln dürfen. Die Mannschaft blieb im Winter zusammen, die Vorbereitung verlief plangemäß. Auf den Leader wartet zum Start freilich eine echte Bewährungsprobe: Am Freitag gastiert Ried beim Zweiten Austria Klagenfurt.

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Schrieben die Rieder in den bisherigen 16 Runden meisterliche 12 Siege bei nur zwei Niederlagen an, hielten die Kärntner den Rückstand mit einer ebenfalls sehenswerten Ausbeute (10 Siege, nur eine Niederlage) überschaubar. Drei Zähler trennt das Spitzenduo, der Dritte Vorwärts Steyr hat bereits zehn Punkte Respektabstand auf die Klagenfurter. Von Platz drei bis zum Letzten Kapfenberg beträgt die Punktedifferenz dann nur zehn Zähler. Der Kampf gegen den Abstieg verspricht demnach ebenso Spannung.

Gerald Baumgartner behagt die Rolle des Gejagten. Platz eins eroberte Ried erst in der letzten Runde vor der Winterpause, abgeben will man ihn nicht. "Wir haben die Tabellenführung nach einem langen Herbst geschafft, haben die meisten Tore geschossen und die wenigsten bekommen. Jetzt geht es neu los, jeder muss sich wieder beweisen - so auch wir", sagte Rieds Chefcoach. Die Ausgangslage sei besser als vor einem Jahr, meinte der im Jänner 2019 nach Ried gekommene Salzburger. "Aber wir haben gesagt, dass wir im Frühjahr noch ein paar Prozent besser sein müssen als im Herbst."

Mit Bernd Gschweidl kam im Winter ein neuer Stürmer aus Altach. Der 24-Jährige hat in der Vorbereitung zu gefallen gewusst. Abgegeben wurde der Spanier Canillas, ansonsten hielt die SV die Mannschaft zusammen. Wechselkandidaten wie Flügelstürmer Marco Grüll (21) oder Verteidiger Kennedy Boateng (23) wurden gehalten. "Es wäre sportlich nicht nachvollziehbar gewesen, wenn wir einen guten Spieler abgeben hätten müssen. Das haben wir so festgelegt", meinte Baumgartner dazu.

Leichte Irritationen

Für Unruhe sorgte wenige Tage vor Ligastart ein Bericht der "Kleinen Zeitung", wonach Austria Klagenfurt ein Auge auf vier Ried-Profis geworfen habe. Bei Stefan Nutz, Marcel Ziegl, Julian Wießmeier und Jefte Betancor laufen die Verträge im Sommer aus, angeblich haben die Klagenfurter deshalb schon Kontakt aufgenommen. Austria-Trainer Robert Micheu ("Was in der nächsten Saison passiert, wird man sehen") wollte dies nicht näher kommentieren, Baumgartner winkte ab: "Für uns ist es wichtig, dass wir uns aufs Wesentliche konzentrieren."

Um sich von solchen Querschlägern nicht irritieren zu lassen, arbeiteten die Rieder laut Baumgartner auch daran, die Mentalität zu verbessern. Das Frühjahr der Vorsaison, als der Meistertitel im Zweikampf mit Wattens trotz guter Leistungen verpasst wurde, soll nicht mehr nachwirken. Im Wörthersee-Stadion sowie eine Woche später im Heimspiel gegen Austria Lustenau sollen Zeichen gesetzt werden. "Es warten große Brocken. Aber ich denke doch, dass wir gut gerüstet sind", erklärte Baumgartner. Sein mit Saisonende auslaufender Vertrag würde sich im Aufstiegsfall automatisch verlängern.

Die Austria blieb am Transfermarkt ebenfalls zurückhaltend, mit dem 20-jährigen Benjamin Hadžić kam ein Stürmer der zweiten Mannschaft von Hannover 96. Richten sollen es die bewährten Kräfte. Micheu sieht sein Team ohnehin in einer dankbaren Rolle, spricht von einer "kleinen Außenseiterchance" auf den Titel. Ein Heimsieg oder Unentschieden am Freitag wäre dennoch wichtig. "Denn je länger wir dranbleiben, desto größer wird der Druck für Ried. Denn was man so hört, muss Ried ja aufsteigen", betonte Micheu.

Neue Eigentümer sorgen für Hoffnung

Kein Stolperstein zu einem möglichen Aufstieg soll die Lizenz sein. Laut den von der Bundesliga Ende November veröffentlichten finanziellen Kennzahlen weisen die Violetten ein negatives Eigenkapital von 3,64 Mio. Euro auf. Das vergangenen Geschäftsjahr brachte ein Minus von 1,85 Mio. Euro.

Micheu ist dennoch beruhigt. "Mit den neuen Eigentümern stehen wir finanziell super da. Alle haben die positive Entwicklung im Verein gesehen, was zum Beispiel die Auszahlung der Gehälter, die medizinische Betreuung und die Infrastruktur betrifft", berichtete der 44-Jährige. Bei der Austria stieg im Februar 2019 der Hamburger Investor Tomislav Karajica ein, der den Club samt aller Verbindlichkeiten übernahm.

apa

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