25.01.2020 09:27 Uhr

Bremer Hoffnungsträger Vogt heiß auf Duell mit Ex-Klub

Kevin Vogt soll Werder aus dem Tabellenkeller führen
Kevin Vogt soll Werder aus dem Tabellenkeller führen

Auch eine Gehirnerschütterung kann Kevin Vogt nicht stoppen. Der Winter-Neuzugang von Werder Bremen wird nur eine Woche, nachdem er sich Kopfverletzung zugezogen hat, am Sonntag (15:30 Uhr) ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub 1899 Hoffenheim mit großer Wahrscheinlichkeit sein Heimdebüt feiern.

"Wenn er einsatzbereit ist, wird er in der Startelf stehen", kündigte Trainer Florian Kohfeldt an und erklärte den 28-Jährigen bereits für unverzichtbar.

Vogt, der sich als Profi mit "Ecken und Kanten" beschreibt, ist der große Hoffnungsträger des in der Hinrunde abgestürzten Fußball-Bundesligisten. Während die Werder-Spieler nach der desolaten Vorrunde taumelten, brachte der für die Rückrunde auf Leihbasis gekommene Spieler "eine positive Arroganz" in die Mannschaft. "Er ist unbefleckt. Er ist einer, der rausgeht und sagt, was bislang war, ist mir egal", betonte Kohfeldt.

Genau so einen Profi haben die Bremer im Abstiegskampf händeringend gesucht. "Wir haben ein Defizit, was dominante Typen angeht", hatte Sportchef Frank Baumann bei "Sport1" am vergangenen Sonntag erklärt. Ein Typ wie er "fehle uns, wenn es mal nicht läuft". "Umso wichtiger ist, dass wir mit Kevin Vogt so einen Typen gefunden haben", sagte Baumann.

Vogt stellt klar: "Hege keinen Groll"

Beim 1:0-Sieg zum Rückrunden-Auftakt bei Fortuna Düsseldorf unterstrich der Defensiv-Spezialist seine Wichtigkeit. Kurz vor Schluss sorgte der Knockout, als er sich bei einem Zusammenprall mit Bremens Torhüter Jiri Pavlenka eine Gehirnerschütterung zuzog, für Sorgen an der Weser. Ein Ausfall hätte die Hanseaten schwer getroffen. Vogt ist aber nach allen vorgeschriebenen Tests bereit für die Partie gegen seinen Ex-Verein. "Ich fühle mich gut", sagte Vogt nach den Untersuchungen.

Warum genau Vogt am Sonntag im Werder-Trikot spielen und nicht als Gast auflaufen wird, bleibt aber weiter ein kleines Rätsel. Im Sommer 2018 stand er angeblich beim FC Bayern München auf dem Wunschliste, verlängerte dann aber in Hoffenheim bis 2022. Bis Ende November des vergangenen Jahres war Vogt unumstrittener Stammspieler und Kapitän. Dann verlor er seinen Platz und gab zudem die Binde ab. Angeblich habe es zwischen ihm und TSG-Trainer Alfred Schreuder nicht gepasst.

 Im Winter folgte die Flucht nach 3,5 Jahren im Kraichgau in den Norden. "Zu diesem Thema wird es von mir keine Aussagen geben", stellte Vogt klar. "Ich hege keinen Groll." Wie die Zukunft über den Sommer hinaus aussieht, ist völlig offen.

Vogt will zum Bremer Trumpf werden

Kohfeldt imponiert auf jeden Fall die Leidenschaft und die Aggressivität sowie das selbstbewusste Auftreten und die Ausstrahlung seines neuen Hoffnungsträgers. "Er ist in Düsseldorf ein Gewinn gewesen und wird, das kann man jetzt schon sagen, für uns als Mannschaft dauerhaft ein Gewinn sein", erklärte Kohfeldt.

Genau das will Vogt am Sonntag zeigen. Er wehrte sich auch gegen einen Hoffenheimer Klauselwunsch. Vor einem Jahr hatte die TSG beim Leihgeschäft von Vincenzo Grifo nach Freiburg ausgeschlossen, dass der Spieler gegen Hoffenheim auflaufen darf. Der Neu-Bremer lehnte dies kategorisch ab. "Es war mein ausdrücklicher Wunsch, für Werder auch gegen Hoffenheim zu spielen", sagte er. Im harten Abstiegskampf ist Vogt auf dem besten Wege, schnell zum Bremer Trumpf zu werden.

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