21.01.2020 11:25 Uhr

BVB-Flop Immobile mutiert zum "König von Rom"

Ex-BVB-Profi Ciro Immobile mischt die Serie A auf
Ex-BVB-Profi Ciro Immobile mischt die Serie A auf

Die Tifosi von Lazio Rom feiern Ciro Immobile frenetisch. Der Torjäger sorgt fast im Alleingang für eine Renaissance des Hauptstadtklubs in der Serie A. Vergessen ist das Missverständnis Borussia Dortmund.

Ciro Immobile verschwendet an sein "verlorenes Jahr" bei Borussia Dortmund inzwischen kaum noch einen Gedanken. Vielmehr ist der italienische Fußball-Nationalstürmer der Torjäger der Stunde in der Serie A, er hat mit 23 Treffern sogar den fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo (Juventus Turin/16) abgehängt.

Am vergangenen Samstag erzielte Immobile, der 2014/14 eine Saison für den BVB kickte und mickrige drei Tore in 24 Partien für die Schwarz-Gelben erzielte, einen Dreierpack beim 5:1 gegen Sampdoria Genua. Der "Corriere dello Sport" feierte den 29-Jährigen als "König von Rom".

Die Lazio-Tifosi rasten regelmäßig aus, wenn ihr Ciro mal wieder trifft und die gegnerischen Abwehrreihen aus den Angeln hebt. "Ciro veni, vidi, vici" (Ciro kam, sah und siegte), lobte der "Corriere" den Angreifer.

Dabei stimmt bei ihm die Redewendung "nomen est omen" nicht, denn sein Familienname bedeutet übersetzt "unbeweglich". "Mit deinem Nachnamen wirst du in meiner Mannschaft nie Mittelstürmer", soll die Trainerlegende Zdenek Zeman 2011 gesagt haben. Inzwischen werden keine Witze mehr über seinen Namen gemacht.

Immobile kam beim BVB nicht zurecht

Immobile begann seine Profikarriere bei Juventus Turin, im März 2009 lief er das erste Mal für die Alte Dame auf. Doch im Kader von Juventus war selten Platz für den jungen Angreifer, sodass er zu den Zweitligisten AC Siena, Grosseto und Pescara wechselte, bevor er zum FC Genua und dann zum FC Turin kam. 2014 wechselte er als Torschützenkönig in die Bundesliga.

Aber beim BVB kam Immobile nicht wie erhofft zurecht. Auch Trainer Jürgen Klopp konnte Immobile nicht zum gleichwertigen Ersatz für den nach München abgewanderten Robert Lewandowski aufbauen.

Später monierte Immobile, der inzwischen zum FC Sevilla gewechselt war, dass Klopp zwar "ein guter Coach" sei und mit seiner motivierenden Art das Maximum aus Spielern heraushole. Aber: "Im taktischen Bereich haben wir nicht viel gearbeitet", betonte er damals im Interview mit "El País".

"Immobile beflügelt die Mannschaft"

Inzwischen ist Klopp Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool und von der FIFA zum Welttrainer gewählt worden... Immobile fühlte sich in Dortmund im Stich gelassen, er habe "keine Hilfe bekommen - weder ich noch meine Familie. Wir haben sehr gelitten", haderte er damals.

Als Glücksfall erwies sich für Immobile der Wechsel 2016 zu Lazio. Seinen Vertrag verdankte er Lazios Sportdirektor, dem früheren Bundesligaprofi Igli Tare, der mit der Verpflichtung des Stürmers ein gutes Näschen bewies. In der Serie A erzielte Immobile bisher 122 Tore.

Der wendige Stürmer ist beidfüßig, dribbelstark, robust im Zweikampf, kann im Zentrum oder auf dem Flügel eingesetzt werden. "Immobile beflügelt die Mannschaft und ist ein gnadenlos effektiver Torschütze", kommentierte die "Gazzetta dello Sport".

Immobile bleibt trotz Höhenflug bescheiden

Der Profi, der sich auf Instagram gern mit seiner Frau Jessica und seinen drei Kindern den knapp eine Million Followern zeigt, tritt bescheiden auf. "Ich bin stolz auf die Leistungen meiner Mannschaft und meiner Teamkollegen, die mich immer in die Lage versetzen, mein Bestes zu geben", sagt er.

Die Ziele in dieser Saison sind klar: Immobile und Lazio wollen sich für die Champions League qualifizieren, im Augenblick ist das Team Dritter mit sieben Punkten Vorsprung auf den Lokalrivalen AS Rom auf Position vier. "Dieses Jahr können wir es schaffen", betonte Immobile.

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