19.01.2020 10:49 Uhr

Petersen löst Löw als Freiburger Rekordtorschützen ab

Nils Petersen ist mit seinem 84. Treffer für Freiburg zum Rekordtorschützen des Vereins geworden
Nils Petersen ist mit seinem 84. Treffer für Freiburg zum Rekordtorschützen des Vereins geworden

Mit seinem Treffer beim Auswärtssieg in Mainz hat Nils Petersen Bundestrainer Joachim Löw als Rekordtorschütze des SC Freiburg abgelöst. Der 31-Jährige ist auf bestem Weg zur Klub-Ikone.

Joachim Löw würde ihm den Verlust seiner Bestmarke kaum übel nehmen, da war sich Nils Petersen sicher. "Der Bundestrainer kann es verkraften. Der hat so viele andere Dinge erreicht", meinte der Stürmer des SC Freiburg schmunzelnd, nachdem er "den Jogi" als Rekordtorschütze der Breisgauer endgültig abgelöst hatte. Sein Treffer beim 2:1 (2:0)-Auswärtssieg am Samstag bei FSV Mainz 05 hatte für Petersen aber dennoch Konsequenzen. Wenn auch nur monetär.

Denn ging es nach seinen Mitspielern, sollte das 84. Pflichtspieltor für den Klub den Freiburger Torjäger noch etwas kosten. "Wir haben noch ein bisschen Zeit auf der Rückfahrt und einen Halt an der Raststätte machen wir auch", kündigte etwa Verteidiger Dominique Heintz grinsend an. Petersen nahm die Zahlungsaufforderung mit Humor. "Wenn die Jungs hören, dass es was umsonst gibt, dann sind sie wieder dabei", scherzte er: "Typisch."

Eine wilde Bus-Party stieg nach dem ersten Freiburger Bundesliga-Sieg in Mainz allerdings keineswegs. Schließlich wollte Heintz lediglich "alkoholfreies Bier" bestellen, Torwart Alexander Schwolow eine Packung "Nic-Nac-Nüsschen" und Petersen selbst brachte "ein paar Baguettes" oder "Magnum-Eis" ins Spiel. Kein Wunder also, dass auch Trainer Christian Streich der Aktion ziemlich gelassen entgegensah.

"Wenn sie komisches Zeug machen würden, das ich verbieten müsste", meinte der SC-Coach, "dann wären sie nicht da, wo sie jetzt sind". Schließlich ist das derzeit der Dunstkreis der Europapokalplätze. Und obwohl Streich noch immer Richtung Abstiegszone blickt und froh war, dass "die von unten nicht näher kommen", scheinen 29 Punkte genug, um so langsam etwas höhere Ziele anzuvisieren.

"Es gibt schlimmere Samstage"

Großen Anteil am stabilen Freiburger Höhenflug hat dabei Petersen, der auch beim Dreier zum Rückrundenauftakt als Führungskraft vorangegangen war. Schon das 1:0 durch den quirligen Südkoreaner Chang-Hoon Kwon (28.) hatte Petersen vorbereitet, kurz vor der Pause dann selbst erhöht (41.) und so dafür gesorgt, dass Jean-Philippe Matetas Anschluss (82.) zu spät kam. Ein Extra-Lob war ihm sicher.

"Nils ist auf dem Platz und neben dem Platz eine große Persönlichkeit und ein außergewöhnlicher Fußballer", schwärmte beispielsweise Trainer Streich und gönnte ihm auch den Rekord von Herzen: "Er ist ein absoluter Teamspieler. Ich freue mich wahnsinnig für ihn." Der Gepriesene selbst ließ dagegen lieber Understatement walten.

"Es gibt schlimmere Samstage", bemerkte Petersen lediglich lapidar und wollte viel lieber über den "typischen Freiburg-Sieg" sprechen, bei dem man als Mannschaft "alles wegverteidigt" habe. Einen kleinen Anreiz für die Zukunft setzte er sich dann aber doch noch. "84 hab ich jetzt. Vielleicht kann man da eine andere Zahl anpeilen", sagte er: "Ein paar Jahre Vertrag hab ich ja noch."

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