28.11.2019 13:44 Uhr

Gisdols Heimpremiere wird zum Kölner Charaktertest

Markus Gisdol steht vor seinem ersten Heimspiel als FC-Coach
Markus Gisdol steht vor seinem ersten Heimspiel als FC-Coach

Die sportliche Lage beim 1. FC Köln wird immer prekärer. Für die richtungweisende Heimpremiere des neuen Trainers Markus Gisdol gegen den FC Augsburg ruft Manager Horst Heldt den gesamten Verein zum Charaktertest.

Ein breites Grinsen und funkelnde Augen - den Profis des 1. FC Köln bot sich beim alljährlichen Besuch im Kinderkrankenhaus ein zuletzt ungewohnter Anblick. Mit teilweise erschreckend schwachen Auftritten konnten die Spieler den eigenen Anhängern in letzter Zeit nur noch selten ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Bei der Heimpremiere des neuen Trainers Markus Gisdol am Samstag (15:30 Uhr) gegen den direkten Kontrahenten FC Augsburg soll es zwischen Fans und Mannschaft zum Schulterschluss kommen.

"Wir brauchen die totale Unterstützung von jedem Einzelnen", sagte der neue Manager Horst Heldt eindringlich: "Samstag darf es nichts anderes geben, als in unserem Zuhause eine Einheit zu bilden. Es geht nur um den Klub." Gemeinsam mit den Fans könne man "Berge versetzen. In solchen Momenten zeigt sich der Charakter eines Traditionsklubs. Wir müssen jetzt gemeinsam zeigen, was diesen Verein ausmacht. Andere Mannschaften müssen wieder Angst haben, hierher zu kommen."

Köln bisher nur mit einem Heimsieg

Bislang verbreiteten die Rheinländer mit nur einem Heimsieg wenig Angst und Schrecken, zudem gingen die letzten vier Ligaspiele allesamt verloren. Von einem vorgezogenen Endspiel gegen die Augsburger wollen dennoch weder Heldt noch Gisdol etwas wissen. "Mit einer Niederlage ist man nicht abgestiegen und mit einem Sieg nicht gerettet", sagte der neue Trainer: "Egal, wie dieses Spiel ausgeht. Unser Weg geht ohnehin sehr lange, wenn man sich unsere Startposition anschaut."

Heldt fügte im "kicker" hinzu: "Wir müssen uns nicht einreden, dass das ein Endspiel sei. Wäre es eines, würde danach ja nichts mehr stattfinden." Aber man wisse genau, das man keine Zeit habe. "Wir müssen schnell punkten, daran wird der Trainer alles setzen. Die Mannschaft war im freien Fall, und ob sie einen Boden gefunden hat, ist noch nicht klar."

Augsburg kommt als Angstgegner der letzten Jahre

Für die Mission Klassenerhalt hat Heldt auch noch mit den Altlasten des Kölner Abstiegs 2018 zu kämpfen: "Tatsächlich begegnet mir auch, dass dieser Abstieg nicht komplett aufgearbeitet wurde", sagte der Nachfolger von Armin Veh: "Da kann es zu einem Gefühl der Ohnmacht kommen, zur Angst, dass es sich wiederholt. Das kann lähmen und dazu führen, dass die Hemmschwelle sinkt, sich aufzugeben."

Mit Augsburg wartet nun auch ausgerechnet der Angstgegner der letzten Jahre. Seit neun Partien warten die Geißböcke auf einen Sieg gegen den FCA, nur das erste Aufeinandertreffen in der Bundesliga im Jahr 2011 konnten die Rheinländer für sich entscheiden. "Augsburg ist ein unangenehmer Gegner, der gerne öffentlich unterschätzt wird", sagte Gisdol: "Sie haben eine gute Raumaufteilung und spielen sehr aggressiv gegen den Ball. Da haben wir ein ordentliches Pfund vor der Brust."

Gegen das Team von Trainer Martin Schmidt muss der "Effzeh" vor allem mehr Torgefahr entwickeln. Mit elf Toren aus zwölf Partien stellt der Aufsteiger den schwächsten Angriff der Liga, nur Angreifer Simon Terodde traf mehr als einmal. Das soll sich gegen Augsburg ändern. Schließlich wollen die Kölner auch mal wieder ihren Anhängern ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern.

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