22.11.2019 11:01 Uhr

Rafinha, Diego, Pinola: Es "deutschelt" beim Copa-Finale

Rafinha und Diego stehen Pinola im Finale der Copa gegenüber
Rafinha und Diego stehen Pinola im Finale der Copa gegenüber

Rafinha, der frühere Star des FC Bayern München, trifft im Libertadores-Cup-Endspiel mit Flamengo auf River Plate. Nicht nur deshalb "deutschelt" es am Samstag.

Die Bühne heischt mit dem Namen Estadio Monumental Respekt. Die Ärmellogos versprechen den Hauptdarstellern La Gloria Eterna, ewigen Ruhm. Und wenn sich Südamerikas derzeit heißeste Fußball-Giganten im Finale der Copa Libertadores duellieren, dann ist großes Theater angesagt. Clube de Regatas do Flamengo und Club Atletico River Plate laden am Samstag zur einmaligen Aufführung ein.

Übertragen wird die Partie aus Perus Hauptstadt Lima live in 169 Ländern, darunter auch Deutschland (21:00 Uhr MEZ). "Flamengo in Brasilien, River in Argentinien, die beiden größten Teams stehen im Endspiel. Wir müssen es als die Partie unseres Lebens angehen", sagte Routinier Rafinha vor dem erstmals in der 60-jährigen Turniergeschichte nicht in Hin- und Rückspiel ausgetragenen Finale.

Nach 18 Titeln mit dem FC Bayern München, darunter dem Champions-League-Triumph 2013, ist für den Rechtsverteidiger, der erst im Sommer nach 14 Jahren Europa von der kühlen Isar an den hitzigen Zuckerhut in Rio de Janeiro umzog, noch lange nicht Schluss. "Es wird ein großes Spektakel", versprach Rafinha, der nach seinem Jochbeinbruch Mitte Oktober noch mit Helm spielen muss.

Diego und Pinola streiten sich um den Titel

Schließlich kann der 34-Jährige in einen erlesenen Zirkel aufsteigen. Erst sechs Brasilianer, darunter Ronaldinho und Neymar, haben sich auf beiden Kontinenten die Klubkrone aufgesetzt. Beim historischen Coup soll auch Diego, Legende des SV Werder Bremen, von einem Knöchelbruch im Juli genesen, helfen. Auch wenn bei River Plate Javier Pinola, der zwischen 2005 und 2015 beim Club in Nürnberg den Status Fan-Idol erwarb, natürlich etwas dagegen hat.

Beim Cup-Verteidiger, der sich im letzten Jahr gegen Stadtrivalen Boca Juniors durchsetzte, schreibt der mittlerweile 36-Jährige seit 2017 Erfolgsgeschichte. Überhaupt sind die "Millonarios" aus Buenos Aires in jüngster Zeit Titelhamster des Kontinents, feierten 2015 und 2018 ihre Libertadores-Triumphe drei und vier, gewannen 2014 die Unterkategorie "Copa Sul-Americana" und zwischendurch dreimal den Supercup beider Turniere.

Und Flamengo? Die Rubro-Negros (Rot-Schwarzen) erreichten zuvor nur einmal das kontinentale Finale. Der Titelgewinn des damaligen Dream Teams um den "weißen Pele" Zico liegt 38 Jahre zurück. Diesmal ruhen die Hoffnungen auf dem letalen Sturmduo Gabriel "Gabigol" Barbosa, von Inter Mailand ausgeliehen, und Bruno Henrique, der zwischen Januar 2016 und Juni 2017 in Wolfsburg keine Bäume ausriss. Für unglaubliche 69 Tore zeichnen die beiden in dieser Saison verantwortlich.

Trainer-Duell elektrisiert

Auch das Generationenduell an der Seitenlinie elektrisiert. Der 65-jährige Portugiese Jorge Jesus, einst Erfolgstrainer bei Benfica Lissabon, stieß erst im Juni zu Flamengo, machte das Team zu einem Offensivfeuerwerk mit 75:27 Toren in 32 Spielen und ist seit 25 Partien ungeschlagen.

Auf der anderen Bank sitzt Marcelo Gallardo (43), der River in fünf Amtsjahren in 14 Finals und zu elf Titeln führte. "Die gleichen Chancen. Es sind zwei Teams, die sich in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Kader ähneln. Deshalb wird der mentale Aspekt eine große Rolle spielen", prophezeit Argentiniens zweimaliger WM-Teilnehmer (1998/2002).

Die Euphorie ist aber ganz klar auf Seiten Flamengos. Zigtausende begleiteten am Mittwoch den Mannschaftsbus zum Flughafen Galeao. Zum Fanfest am Samstag im Maracana, in dem zehn Großleinwände rund um das Spielfeld aufgestellt sind, werden 50.000 Besucher erwartet. Landesweit wird die Partie in mehr als 70 Kinosälen übertragen. Nicht nur für Rafinha ist es das Spiel des Lebens.

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